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Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Titel: Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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aber zurück und setzte stattdessen ein Lächeln auf, als ihm klar wurde, dass die beiden von Douan ausdrücklich ausgewählt worden waren und der Chezru-Häuptling mit den Eigenarten des Chezhou-Lei bestens vertraut war. Gut gemacht, Stimme Gottes, beglückwünschte ihn Yatol Grysh im Stillen.
    »Ihr habt genug Vorräte dabei, um die Wintermonate zu überstehen?«, erkundigte er sich.
    »Sogar mehr«, antwortete Woh Lien. »Wir sind darin ausgebildet, uns selbst zu versorgen und auf die Jagd zu gehen, Yatol. Chezru Douan war sehr darauf bedacht, dass unsere große Zahl nicht zur Belastung für die begrenzten Mittel Dharyans wird.«
    »Das ist gut«, sagte Grysh. »Dann sollten wir verbreiten, dass Ihr hergekommen seid, um Vorräte zu liefern, damit wir den Siedlern in den Vorposten in dieser schwierigen Jahreszeit beistehen können.«
    »Falls Ihr das für notwendig haltet.«
    »Ich halte es für notwendig, es den Leuten zu erzählen«, erklärte Grysh. »Wenn dieser rusche Emporkömmling davon erführe, dass ich achthundert frische Krieger unter meinem Kommando habe, würde das unsere Aufgabe nur erschweren. Jeder von Euch wird zweiunddreißig Mann an Wan Atenn abtreten, aus denen das von mir angeforderte Achterkarree zusammengestellt wird.«
    »Wie Ihr befehlt, Yatol«, antwortete Woh Lien, und Dahmed Blie schloss sich dem mechanisch an.
    »Ist die Nachricht vom Massaker bei Douan Cal schon durchgesickert?«, wandte sich der Yatol an Carwan Pestle.
    »Möglicherweise zum Teil.«
    »Sorgt dafür, dass es dabei bleibt. Die Leute dürfen durchaus wissen, dass Douan Cal angegriffen wurde, nicht aber dass es vollständig dem Erdboden gleichgemacht wurde, sonst könnte es in den Augen der Öffentlichkeit so aussehen, als seien die Soldaten die Reaktion auf diesen Überfall.«
    »Die Vorpostensiedlung wurde dem Erdboden gleichgemacht?«, fragte Woh Lien überrascht.
    »Unser Feind ist ein Ru namens Ashwarawu«, erklärte Wan Atenn.
    »Ist er ein mächtiger Anführer?«, fragte Woh Lien.
    »Er ist ein Feigling, der die Schwachen attackiert und sich anschließend wieder in den Schutz der Dunkelheit verkriecht. In letzter Zeit wird er allerdings immer dreister, und seine Überfälle kommen Dharyan zusehends näher.«
    »Er würde uns angreifen, allerdings nur, wenn er uns für verwundbar hält«, sagte Yatol Grysh. »Daher werden wir das Eintreffen eines ständig hier stationierten Achterkarrees mit großem Trara feiern, und anschließend werde ich es zur Jagd auf diesen Mann abkommandieren. Selbstverständlich werden die Männer ihn nicht finden.«
    »Und während ihrer Abwesenheit aus der Stadt wird sich Ashwarawu möglicherweise die größere Beute Dharyan sichern wollen«, schloss Wan Atenn.
    »Wo bereits eine tödliche Falle auf ihn wartet«, fügte Grysh hinzu. »Nördlich von hier, draußen in den Ausläufern des Gebirges, gibt es ein riesiges Höhlensystem, wo sich eine Eurer beiden Streitmächte verstecken kann. Und was die andere anbetrifft …« Er sah fragend hinüber zu Carwan Pestle.
    »Dalvin Plateau«, sagte dieser.
    »Ja, richtig«, pflichtete Grysh ihm bei und wandte sich wieder an Woh Lien. »Dalvin Plateau ist ein winziges Nest, auf halbem Weg in dem Berghang gelegen, der die Steppen To-gais von dem Gebiet Behrens trennt. Es ist nahezu unbekannt und lässt sich dank einer steilen Felsenklippe auf der einen, einer nicht minder steilen auf der anderen sowie einer einzigen schmalen Zufahrtsstraße so hervorragend verteidigen, dass Ashwarawu sich um nichts in der Welt dorthin wagen wird. Aber von dort aus könnt Ihr, vorausgesetzt, Ihr seid auf der Hut, in einer einzigen Nacht zurück nach Dharyan marschieren.«
    Daraufhin lehnte sich der Yatol nickend zurück und überdachte die Möglichkeiten. Plötzlich erschien ihm der Plan, die Stadt zu verlassen, um Jagd auf Ashwarawu zu machen, geradezu töricht. Vor allem, wenn es ihm irgendwie gelänge, Ashwarawu zu sich zu locken.
    Natürlich standen ihm auch noch andere Möglichkeiten offen. Plötzlich kam ihm der Gedanke, die drei mächtigen Chezhou-Lei-Krieger allein auf Ashwarawus Fährte anzusetzen; wahrscheinlich würden sie ihm seinen Kopf innerhalb eines Monats auf einem silbernen Tablett servieren.
    Trotzdem sagte ihm der Plan mehr zu, den er soeben aus dem Stegreif entwickelt hatte. Es wäre gewiss besser, Ashwarawu und seine närrischen Rebellen mit einem einzigen vernichtenden Schlag zu erledigen und ihren Widerstand im Kern zu brechen.
    Yatol Grysh

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