Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Titel: Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
Vom Netzwerk:
Ziel, die Muskeln für die im Kampf benutzten Abläufe zu trainieren und darüber hinaus das Bewusstsein derart zu erweitern, dass die Verbindung zwischen Körper und Geist gefestigt wurde.
    Sie hob langsam den Kopf und sah Pagonel an.
    »Bei den Jhesta Tu gibt es ähnliche Bewegungen«, erklärte der Mystiker. »Sehr ähnliche sogar, nur dass wir selten mit Waffen üben oder kämpfen. Bei den Chezhou-Lei übrigens auch, wie auch in einigen Untergruppen des Abellikaner-Ordens oben im Norden. Mich würde interessieren, wo Ihr diesen Tanz gelernt habt, denn meiner Meinung nach ist er ziemlich außergewöhnlich.«
    »Das geht Euch nichts an«, erwiderte Brynn eingedenk der Warnungen Lady Dassleronds, dass der Bi’nelle dasada ein Geheimnis war, das unter keinen Umständen ausgeplaudert werden durfte. Sie widmete sich erneut der Arbeit an ihrem Schwert.
    »Ich hoffe, wir werden eines Tages darüber sprechen. Aber die Entscheidung liegt selbstverständlich ganz bei Euch. Und was die Geschehnisse des gestrigen Tages anbelangt, so bin ich eher erleichtert, dass sie Euch so sehr zu schaffen machen.«
    Brynn, einen skeptischen Ausdruck im Gesicht, sah ihn wieder an; Pagonel wusste allerdings nicht recht, ob sie damit seine Behauptung, die Geschehnisse machten ihr zu schaffen, in Abrede stellen wollte, oder ob es sie einfach nur verwirrte, dass er froh war über ihre Schuldgefühle.
    »Ihr zerbrecht Euch ganz und gar unnötig den Kopf«, erklärte er. »Diese Männer waren bereits so gut wie tot – entweder hätte Ashwarawu sie eigenhändig umgebracht, oder sie wären ihren Verletzungen erlegen. Außerdem habt Ihr beim Zustoßen so etwas wie Erbarmen und Mitgefühl bewiesen, das ist mehr, als die meisten getan hätten. Unser mächtiger Anführer würde niemals zulassen, dass sein Ruf wegen irgendwelcher behrenesischer Soldaten Schaden nimmt.«
    »Sollte er das denn?«, fragte Brynn; ihr Ton ließ aber keinen Zweifel daran, dass sie in diesem Punkt mit Pagonel einer Meinung war.
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte der Mystiker. »Ich denke, Ashwarawus Ruf kommt sowohl ihm selbst als auch To-gai zugute. Sollte er den etwa aufgeben, nur damit er ein ruhiges Gewissen hat?«
    »Wenn die Behreneser Eurer Ansicht nach nicht gewaltsam aus To-gai vertrieben werden müssen, warum seid Ihr dann überhaupt hier?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete er wahrheitsgemäß und musste selbst über seine Unwissenheit lachen. »Auf diese Frage muss ich noch eine Antwort finden. Trotzdem möchte ich Euch bitten, über die Frage nachzudenken, die ich Euch gestellt habe, denn wenn wir auf ein Dorf der Behreneser stoßen, das voller Frauen, Kinder und anderer Unbeteiligter ist, werdet Ihr möglicherweise sehr schnell eine Antwort darauf brauchen. Würdet Ihr auf Ashwarawus Befehl ein unschuldiges Kind töten? Oder seid Ihr von Eurer Sache so überzeugt, dass es für Euch gar keine unschuldigen Behreneser mehr gibt?«
    »Ihr habt doch wohl nicht etwa vor, Zwietracht in unserer Truppe zu säen?«
    Pagonel lachte erneut. »Mit den anderen spreche ich überhaupt nicht, es sei denn, sie bitten mich um etwas.«
    »Wieso interessiert Ihr Euch denn so sehr für meine Person?«
    »Ich habe Euch heute Morgen üben sehen«, antwortete Pagonel schlicht und ließ es dabei bewenden.
    Brynn wollte ihn schon verwundert anschauen, wurde jedoch unterbrochen, als sich eine Gestalt näherte – eine ziemlich beeindruckende Gestalt mit kräftigem Körperbau und einem markanten Gesicht.
    »Wieder ein ruhmvoller Sieg!«, rief Ashwarawu. »Wird Ashwarawu überhaupt noch aufzuhalten sein, bevor er in Jacintha einmarschiert?«
    Brynn sah ihn lächelnd an; insgeheim fand sie es jedoch ein wenig beunruhigend, dass er von sich selbst in der dritten Person sprach. Hauptsächlich deswegen, weil sie nicht glaubte, dass Ashwarawu mehr als nur seine Person meinte, wenn er seinen Namen aussprach.
    »Aber ich fürchte, jetzt werden die Karawanen eingestellt werden«, fuhr der Rebellenführer fort. »Angesichts der Macht Ashwarawus wird es dieser feiste Yatol Grysh nicht wagen, noch weitere auf den Weg zu schicken. Möglicherweise werden wir noch ein paar Vorpostensiedlungen zerstören müssen, um unsere Vorräte für den Winter aufzustocken.«
    Für einen winzigen Augenblick bekam Brynns zur Schau gestellte Freundlichkeit Risse, als sie Scharen unschuldiger Zivilisten vor ihrem inneren Auge vorüberziehen sah.
    »Vielleicht marschieren wir auch gleich in Behren ein, was hältst du

Weitere Kostenlose Bücher