Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen
davon?«, fügte Ashwarawu mit boshaftem Grinsen hinzu.
Brynn zuckte nur mit den Achseln und lächelte ihn weiter an.
»Und was ist mit Euch, Mystiker?«, wandte sich Ashwarawu abrupt an Pagonel. »Habt Ihr Euch inzwischen überlegt, weshalb Ihr Euch uns angeschlossen habt?«
»Meditation folgt ihrem eigenen Zeitgefühl«, erwiderte Pagonel.
Ashwarawu sah ihn einen Augenblick lang ungläubig an, dann brach er in schallendes Gelächter aus. »Nun, dann lasst Euch meinetwegen Zeit!«, erklärte er. »Bei der Beherrschung der Pferde wart Ihr hilfreich, auch wenn Ihr Euch aus den Kämpfen herausgehalten habt. Sorgt einfach dafür, dass Ihr auch weiterhin nützlich für uns seid und Euch das Essen verdient, das ich Euch gebe.«
Pagonel beschloss, ihn nicht darauf hinzuweisen, dass seine geschickt ausgeführten Beutezüge ihm weit mehr Lebensmittel einbrachten, als seine Truppen verbrauchten.
»Ihr seid wirklich das eigenartigste Paar, das ich je gesehen habe!«, sagte Ashwarawu und trat einen Schritt zurück, um Brynn und Pagonel zu betrachten. »Seid Ihr sicher, dass Ihr nicht Vater und Tochter seid?«
Brynn zuckte zusammen. Ashwarawus Bemerkung war als Scherz gemeint gewesen, trotzdem versetzte ihr jede Anspielung auf ihren Vater einen schmerzhaften Stich.
Ashwarawu räusperte sich; offenbar hatte er gemerkt, welches Unbehagen er Brynn bereitet hatte. »Gestern jedenfalls hast du dich großartig geschlagen«, sagte er. »Es fällt mir keineswegs leicht, das Vergnügen, die verwundeten und gefangenen Behreneser zu töten, an jemand anderen abzutreten.«
Brynn, der Pagonels Warnung noch immer in den Ohren klang, lächelte nur.
»Begleite mich, meine Kriegerin«, forderte der beeindruckende Rebellenführer sie auf und reichte der verwirrten Brynn die Hand.
Sie sah zu Pagonel hinüber, dessen Gesichtsausdruck ihr aber auch nicht recht weiterhalf, also ergriff sie Ashwarawus Hand, erhob sich, steckte ihr Schwert ein und folgte dem hoch gewachsenen jungen Mann.
Er führte sie unmittelbar am Lager vorbei – das teilweise ziemlich lüsterne Gekicher der Männer entging Brynn keineswegs – zu einem kleinen, ein wenig abseits errichteten Zelt, das innen mit Unmengen von Fellen ausgelegt war.
Ashwarawu bat Brynn, Platz zu nehmen, was sie auch tat. Sie krabbelte in den hinteren Teil des kleinen Zeltes, und obwohl ihr Rücken die Seitenwand berührte und der von Ashwarawu die gegenüberliegende, waren ihre Beine praktisch ineinander verschlungen.
Als der Rebellenführer begann, einige seiner Fellschichten abzulegen, dachte Brynn sich nichts dabei; im Zelt war es warm; bestimmt hatte man aufgeheizte Steine unter die Felle gelegt.
»Als wir dich am Tag deiner Ankunft durch das Tal jagten, hast du dein Können unter Beweis gestellt«, sagte Ashwarawu. »Und im Kampf gegen die Turbane hast du bewiesen, wie wertvoll du mit deiner Stärke und Entschlossenheit für uns bist.«
Bis auf sein Hemd und eine einfache Kniehose entkleidet, sprang der junge Mann unvermittelt auf und warf sich vor Brynn auf die Knie. »Ich hatte schon befürchtet, ich würde nie eine Frau finden, die eines Ashwarawu würdig ist«, sagte er und fiel über sie her, indem er seine muskulösen Arme um ihren Körper schlang und seine Lippen auf ihren Mund presste.
Eine Woge völliger Verwirrung durchlief Brynn. Im Grunde genommen war Ashwarawu mit seinen markanten Zügen und gestählten Muskeln unbestreitbar ein stattlicher, gut aussehender Mann, der Inbegriff to-gai-ruscher Männlichkeit. Bedachte man dann noch ihr Pflichtgefühl sowie den Umstand, dass ihre Rolle innerhalb Ashwarawus Rebellentruppe allein von seinem Wohlwollen abhing, so war es ganz verständlich, dass sie sich nicht sofort wehrte.
Ashwarawu zog sie auf die Felle und begann ihren Körper mit den Händen zu erkunden, die er unter ihre Fellkleider schob. Sie noch immer mit Küssen überhäufend, begann er, ihre Kleider abzustreifen.
Brynn konnte nicht bestreiten, dass seine Berührungen den einen oder anderen wohligen Schauer in ihr auslösten, auf eine für die in diesen Dingen völlig unerfahrene junge Frau ungekannte Weise. Aber ebenso wenig vermochte sie ihr instinktives Gefühl zu leugnen, das ihr sagte, dass dies nicht in Ordnung war. Nicht für sie, nicht jetzt und nicht an diesem Ort.
Als Ashwarawu immer leidenschaftlicher wurde und sie noch energischer küsste, stieß sie den jungen Mann zurück oder versuchte es zumindest.
Brynn schob ihre Hand unter seine und befreite
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