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Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Titel: Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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größeren Gewicht in Angriff nahm. Schließlich machte auch sie sich auf den Weg, legte sich auf die Seite und benutzte ihren Bogen als Seitenruder, während sie sich immer tiefer in die undurchdringliche Finsternis hinuntergleiten ließ.
    An einer Stelle, an der es scheinbar nicht mehr weiterging, holte sie Juraviel und Cazzira schließlich ein; ein Ausläufer des Felsgesteins erhob sich dort über einem jähen Abgrund.
    Die beiden waren in hektische Betriebsamkeit verfallen – um irgendwelche Maßnahmen zu ihrem Schutz zu treffen, wie Brynn zunächst vermutete –, dann aber verfolgte sie gespannt, wie sie den dünnen Seidenstrick auspackten, wobei Cazzira das eine Ende festhielt, bevor sie Juraviel das restliche Knäuel reichte.
    Auf ein gemeinsames Nicken hin sprang der Touel’alfar unter heftigem Flügelschlagen hinaus in die Dunkelheit und war kurz darauf nicht mehr zu sehen; der Umstand, dass das Seil nicht spannte, ließ Brynn jedoch hoffen, dass sein Sturz wenigstens halbwegs kontrolliert verlief.
    »Er hat eine Stelle gefunden, wo er stehen kann«, sagte Cazzira kurz darauf zu Brynn.
    Brynn drehte sich zu Cazzira um und sah, wie diese mit Hilfe einer ihrer Gleitschlingen das Seil um einen Stalagmitenstumpf abspulte. Das Seil mit beiden Händen gepackt, stemmte die Doc’alfar ihre Füße gegen den Kalksteinzacken und zog mit aller Kraft, um das schlaff herabhängende Seil so gut es ging zu spannen.
    »Nehmt Euren Gürtel«, rief sie Brynn zu, dann schlang sie ihren um das Seil, stieß sich ab und verschwand gleitend in der Finsternis.
    Und ließ Brynn, die Juraviel ihre Lampe überlassen hatte, in völliger Dunkelheit zurück, während die Goblins scheinbar immer näher kamen.
    Mit hektischen Bewegungen löste sie ihren Gürtel, ließ sich auf die Knie fallen und tastete sich auf allen vieren vor bis zu dem Stalagmitenstumpf und dem mittlerweile straff gespannten Seil. Sie hatte weder Zeit, darüber nachzudenken, was sie zu tun im Begriff war, noch Cazzira hinterherzurufen, ob alles gut gegangen sei und sie nachkommen solle. Sie schlang ihren Gürtel um das Seil, packte ihren kostbaren Bogen und ließ sich, die Beine schützend an den Körper gezogen, über den Rand in einen bodenlosen Abgrund gleiten.
    Inzwischen hatten Juraviel und Cazzira am unteren Ende Lampen aufgestellt, die ihr den Weg wiesen; die beiden standen auf einem Felsvorsprung, hinter sich einen dunklen Gang. Brynn war kaum gelandet, als Cazzira einmal kräftig an dem Seil riss und es so auf der gesamten Länge löste.
    Sie holten es ein und liefen los; dank der Schlucht, die hinter ihnen den Weg versperrte, blieb das Getrappel sie verfolgender Goblins diesmal aus. An einer Stelle, die sich halbwegs gut verteidigen ließ, schlugen sie ihr Lager auf, teilten Wachen ein und fielen, trotz ihrer inneren Unruhe, in einen tiefen Schlaf.
     
    Am nächsten Tag zogen sie so schnell wie möglich durch den einzigen Gang, der ihnen offen stand, weiter; Cazzira musste allerdings gestehen, dass sie nur eine sehr vage Vorstellung von ihrem gegenwärtigen Aufenthaltsort hatte.
    »Es gibt in Tymwyvenne ein Sprichwort, nach dem die meisten Toten auf dem Pfad der sternenlosen Nacht an Altersschwäche sterben«, sagte sie mit einem etwas aufgesetzt wirkenden Lächeln. Falls sie die Absicht gehabt hatte, komisch zu sein, kam ihr Scherz bei den beiden anderen nicht recht an.
    Wenn ihr Instinkt sie nicht trog, hatten sie im Großen und Ganzen die richtige Richtung, nämlich nach Süden, eingeschlagen; bedenklicher jedoch war, dass sie immer tiefer hinabstiegen, statt endlich wieder nach oben zu gelangen. Mit jeder verstreichenden Stunde wurde die Luft wärmer und stickiger.
    Die nächste Veränderung stellte sich so allmählich ein, dass es einige Zeit brauchte, bis sie sie überhaupt bemerkten.
    Schließlich blieb Juraviel stehen, woraufhin die beiden sich nach ihm umsahen; der merkwürdige Ausdruck in seinem Gesicht ließ sie ebenfalls anhalten. »Diese Tunnel sind nicht natürlichen Ursprungs«, erklärte er. »Sondern wurden künstlich angelegt.«
    Cazzira und Brynn traten an die Seitenwand des Ganges, um Wände und Decken mit ihren hochgehaltenen Lampen zu untersuchen. Und tatsächlich: sowohl an den Wänden als auch an der Decke entdeckten sie künstlich geschaffene Stützkonstruktionen sowie von Hand behauene Steinquader, mit denen das überraschend ebene Gefälle ausgelegt war.
    Naturgemäß wandten sich Brynn und Juraviel mit der Bitte um eine

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