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Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Titel: Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Drohgebärde, mit griffbereitem Krummschwert und in voller Kampfmontur.
    »Wenn uns hinter dieser Tür eine ganze Stadt voller Pauris erwartet, ist unser Schicksal auf jeden Fall besiegelt«, erklärte Juraviel.
    Cazzira sah ihn mit einem wissenden Grinsen im Gesicht an. »Trotzdem wollt Ihr sie ebenso gerne öffnen wie ich.«
    Brynn überkam ein merkwürdiges Gefühl, als sie die beiden Elfen ein Lächeln austauschen sah; irgendetwas sagte ihr plötzlich, dass sich zwischen den beiden eine tiefer gehende Beziehung entwickelte. Sie vermied es jedoch, das Thema anzusprechen, sondern folgte den beiden einfach, den Bogen schussbereit in der Hand, als sie vor die hohe Eisentür traten, sie einen Augenblick lang untersuchten und sie schließlich unter dem Quietschen ihrer verrosteten Angeln aufstießen.
    Ein zarter, leuchtender Nebel schlug ihnen entgegen.
    »Leuchtkokons«, sagte Cazzira. Unmittelbar hinter der Tür befand sich ein Treppenabsatz, eine Galerie, von der aus man in eine gewaltige Höhle mit einer Reihe von terrassenartig ins Innere des Gebirges abfallenden Plateaus blickte. Auf diesen Plateaus, die untereinander über in den Fels gehauene Treppenstufen verbunden waren, befanden sich Hunderte von Gebäuden, sowohl Wohnhäuser als auch öffentliche Bauten, alle in gedämpftes, milchig weißes Licht getaucht. Dann erblickten sie die Nester der Leuchtkokons, Dutzende und Aberdutzende riesiger lebendiger Lampen, von denen jede Einzelne nach Cazziras Schätzung Millionen von Kokons enthielt. Es waren solche Unmengen, dass kaum ein Winkel der Plateaus im Schatten blieb, obwohl die sich über unzählige Terrassen zu ihren Füßen erstreckende Stadt riesengroß war.
    Beim Abstieg über die Treppe von der Galerie auf die nächstniedrigere Ebene mussten sie jedoch feststellen, dass sie schon seit geraumer Zeit dem Verfall überlassen worden war. Bei genauerem Hinsehen zeigte sich, dass das Mauerwerk verschiedener Gebäude bereits zu bröckeln begonnen hatte, der Mörtel in Auflösung begriffen war. Die wenigen Gebrauchsgegenstände, die sie in den unzähligen Häusern fanden, Töpfe und Tongefäße, Werkzeuge und steinernes Mobiliar, waren zerbrochen und staubig und ließen durch nichts erkennen, dass diese Gesellschaft überlebt hatte.
    Sie setzten ihren Weg fort, stiegen eine weitere Treppenflucht hinunter und überquerten eine schmale Steinbrücke in ein Viertel, in dem augenscheinlich großzügigere Wohnhäuser vorherrschten.
    »Zurück!«, warnte Cazzira, kaum dass sie die Brücke verlassen hatte, woraufhin die beiden auf der Stelle erstarrten.
    Als sie ihrem Blick folgten, sahen sie, worin die Gefahr bestand: zwei unterirdische Riesenechsen schoben sich über eine mit Steintrümmern übersäte Fläche. Die beiden Tiere mit ihren sich faszinierend schlängelnden Körpern und den vorschnellenden Zungen setzten ihren Weg ungerührt fort.
    »Offenbar die neuen Bewohner«, raunte Cazzira.
    »Und was ist aus den alten geworden?«, fragte Brynn; um dies herauszufinden, stiegen die drei eine weitere Ebene hinunter, von dort aus noch eine und schließlich auch noch eine dritte.
    Im offenbar am tiefsten gelegenen Teil der Stadt, wo sie sogar auf die verrotteten Überreste eines Katapults stießen, fanden sie schließlich die Antwort auf ihre Frage.
    Die Höhle war mit Skeletten übersät, die sich vor jedem Eingangsportal stapelten.
    »Kleinwüchsig und untersetzt«, erklärte Juraviel, nachdem er einen gebrochenen Oberschenkelknochen vom Boden aufgehoben hatte. »Es sind ohne Zweifel Pauri-Knochen.« Ungläubig den Kopf schüttelnd setzte er seine Suche fort, denn die meist zertrümmerten und zerkratzten Knochen lagen wüst durcheinander. »Wer könnte das einer ganzen Kolonie hartgesottener Pauris angetan haben?«, fragte er, eine Bemerkung, deren Bedeutung die beiden anderen nicht recht einzuordnen wussten, da sie über keinerlei Erfahrung mit den mächtigen Zwergen verfügten.
    Sie schlenderten von einem Skelettberg zum nächsten, bis sie schließlich in eine geräumige Vorhalle gelangten, wo sie auf weitere Knochen stießen, die jedoch gänzlich andere Verletzungen aufwiesen.
    Brynn bückte sich, hob einen Knochen auf und zeigte ihn den beiden anderen. Er war auf einer Seite schwarz verkohlt, so als wäre er der ungeheuren Wucht eines überaus heißen Feuersturms ausgesetzt gewesen. Eine Wand des Vorraums war ebenfalls geschwärzt und zerborsten.
    »Welche Kriegsmaschine könnte eine derartige Verwüstung angerichtet

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