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Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Titel: Schattenelf - 4 - Feuerzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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zahlenmäßige Überlegenheit der gegen sie aufgebotenen behrenesischen Streitkräfte.
    »Wir werden blitzschnell zuschlagen und uns gleich darauf wieder zurückziehen«, erläuterte Brynn. »Auf diese Weise locken wir unsere Feinde in Richtung Behren, an den Rand des Hochplateaus.«
    »Und bis nach Behren hinein?«, wollte ein Soldat wissen.
    »Wir werden sie zu einer Stelle locken, von wo es keinen klar erkennbaren Weg hinunter nach Behren gibt«, antwortete Brynn. »Wo sie uns, vor dem Abgrund des Landbruchs, in der Falle wähnen und vermutlich auch Verbündete für einen Schlag gegen uns finden werden.«
    Wieder ging ein Raunen durch die versammelte Kriegerschar, doch Brynn, deren Selbstsicherheit mit jedem Moment wuchs, lächelte bloß.
    Damit nahmen die Ereignisse ihren Lauf. Die neueste Armee der To-gai-ru, zweitausend Mann stark, überrannte eine aufreizend nah an der zur Hilflosigkeit verdammten behrenesischen Armee gelegene Vorposten-Siedlung, und bereits eine Woche später fiel noch eine zweite, ein gutes Stück südöstlich der ersten Ortschaft. Als Brynn in der Nacht nach dem zweiten Überfall auf Pherols Rücken ihre Runde machte, bemerkte sie, dass die behrenesische Armee weiter nach Süden abgeschwenkt war; des Weiteren erspähte sie eine Reihe von Kurieren, die sich in östlicher Richtung von der Hauptstreitmacht entfernten. Die Feinde wussten offenbar genau, wo sie sich befanden, und waren mit dem Gelände bestens vertraut.
    Vor allem darauf zählte sie.
    Während dieser Zeit führte sie ein strenges Regiment und hielt Pherol an der kurzen Leine. Sie war nicht gewillt, ihn ihren Feinden häufiger als nötig zu zeigen, denn letztendlich ging es ausschließlich darum, dass er seine Fähigkeiten nach besten Kräften in den Dienst ihrer Armee stellte. Allerdings flog sie bis hinunter in den Süden des Landes, zu den Feuerbergen, um Pagonel den Auftrag zu erteilen, mit dem Vormarsch auf Avaru Eesa zu beginnen.
    Zwei Tage später wurde eine behrenesische Nachschubkarawane überfallen und niedergemacht; und während die Verfolgung der to-gai-ruschen Truppen weiter ihren Lauf nahm, verbreitete sich die Kunde bis nach Behren, der Drachen von To-gai sei zwar in die Steppe zurückgekehrt, aber bereits im Begriff, sich wieder auf behrenesisches Gebiet durchzuschlagen.
    Bis in das Gebiet unmittelbar westlich von Avaru Eesa und Yatol Bardoh.
    Gleich am darauf folgenden Tag begann der Abmarsch der Truppen aus Bardohs Heimatstadt. Sie bewegten sich auf einen Pass zu, der den ruhmsüchtigen Yatol und seine fünfzehntausend Mann nördlich von Brynns Position in die Hochebene To-gais führen würde, während die zweite Armee unter der Führung von Chezhou-Lei Shauntil sie mit Eilmärschen in einem Bogen weiter südlich umging. An diesem speziellen Berührungspunkt der beiden Königreiche waren die Verbindungsrouten zwischen Hochplateau und Wüste dünn gesät; für die Behreneser stand somit fest, dass dem Drachen von To-gai ein Fehler unterlaufen sein musste, zumal der bereits in einer Woche dort eintreffende Yatol Bardoh ihr am Nordpass zuvorkommen würde, zu einem Zeitpunkt, da Shauntil ihr den Weg nach Westen und Süden bereits abgeschnitten haben würde.
    Unterdessen setzten Brynns in To-gai stationierte Truppen ihre Flucht unbeirrbar Richtung Osten fort, scheinbar genau zwischen die beiden Kiefer des mächtigen behrenesischen Heeres.
    Bis sie sich, zwei Tage später, schließlich in die Enge getrieben sahen. Die Felsklippen des Landbruchs versperrten ihnen den Weg nach Osten und die beiden sie verfolgenden Armeen den Weg nach Süden und Westen.
    »Lasst eure Feuer heute Nacht hell brennen«, wies Brynn ihre Krieger an.
    »Denn morgen ziehen wir in die Schlacht und werden dabei unser Leben verlieren!«, rief ein Soldat, doch offenbar schien diese schaurige Möglichkeit weder ihm noch einem der anderen etwas auszumachen.
    »Denn morgen werden wir zu unserem Ritt quer durch die Sandwüste Behrens aufbrechen«, berichtigte ihn Brynn und wies über den Rand der Klippe. »Und zwar genau dort unten.« Sie schloss mit einem lauten Pfiff, worauf der riesige Drache Pherol über dem Rand der Felsenklippe erschien und immer höher in den Himmel stieg, unter sich eine riesige, mit dicken Tauen an seinen Krallen befestigte Plattform.
     
    Gleich den wirbelnden Stürmen aus Sand flog der gewaltige Sturmtrupp des Drachen von To-gai über die offene Wüste dahin. Yatol Bardoh und Chezhou-Lei Shauntil schafften es nicht einmal

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