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Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Titel: Schattenelf - 4 - Feuerzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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mehr, ihre Truppen aus der Steppe wieder hinunter in den hellgelben Sand der behrenesischen Wüste marschieren zu lassen, als Avaru Eesa bereits in Sichtweite vor Brynn und ihren zweitausend Kriegern lag.
    Sie warf einen besorgten Blick nach Süden, denn auf ihrem Rundflug mit dem Drachen vergangene Nacht hatte sie gesehen, dass Pagonel mit dem Hauptteil ihrer Truppen noch mehrere Tage entfernt war. Wartete sie deren Eintreffen ab, würde der Überfall auf Avaru Eesa erst kurz vor Yatol Bardohs Heimkehr stattfinden können, und anschließend wären sie gezwungen, die Behreneser gefährlich dicht auf den Fersen, ohne jede Ordnung zu fliehen.
    Andererseits war Avaru Eesa jenes Beutestück, das sie sich um keinen Preis entgehen lassen wollte – dafür hatte sich die Ermordung ihrer Eltern durch Yatol Bardoh zu tief in ihr Bewusstsein eingegraben.
    In dieser Nacht griff sie zusammen mit Pherol an, überflog die Stadt im Tiefflug, setzte Gebäude in Brand, zerstörte Verteidigungsanlagen, warf große Katapulte um und verbrannte viele der in der Stadt zurückgebliebenen Soldaten, die aus ihren Stellungen hervorkamen, um sich ihnen entgegenzuwerfen.
    Schließlich wandte sich Brynn aus großer Höhe an sie und riet ihnen eindringlich, Avaru Eesa zu verlassen, da sie sonst vernichtet würden. »Flieht über die Oststraße!«, rief sie. »Ich beanspruche diese Stadt im Namen To-gais! Verschwindet!«
    Die Antwort erfolgte in Gestalt einer Pfeilsalve, die Brynn zwang, sich eng an Pherols Rücken zu schmiegen, und den Drachen in seiner Wut über die lästigen Nadelstiche zu einer Tirade lautstarker Verwünschungen veranlasste.
    »Vernichte sie«, befahl Brynn. Der bis aufs Blut gereizte Drache war nur zu bereit, ihrem Wunsch nachzukommen. Er faltete seine Flügel ein und ließ sich in einen Sturzflug fallen, der ihn, bereits wieder in der Waagrechten, genau über die Gruppe der Bogenschützen hinwegschießen ließ.
    Als Pherol die behrenesischen Linien hinter sich gelassen hatte, waren viele unter seinem feurigen Atem verbrannt und andere von seinen Flügeln erschlagen worden, außerdem hielt er zwei kreischende Männer gepackt, einen in jeder Klaue. Sofort stiegen er und Brynn wieder auf zu ihrer ursprünglichen Position hoch über der Stadt, wo Brynn ihre Warnung wiederholte: Wer sich weigerte, die Stadt zu verlassen, würde am nächsten Tag darin ums Leben kommen.
    Um ihrer Warnung Nachdruck zu verleihen, ließ Pherol die beiden Männer anschließend nacheinander fallen.
    Im Morgengrauen des nächsten Tages bestürmten Brynn und ihre zweitausend Mann, unterstützt durch den von Norden her angreifenden Pherol, das Westtor von Avaru Eesa, stießen dort aber nur auf geringen Widerstand. Als Brynn kurze Zeit später die eroberte Stadt betrat und den hohen Turm erklomm, der den Ostteil der Stadtmauer sicherte, konnte sie in der Ferne die Behreneser erkennen, die vor der Wucht des Angriffs in wilder Panik Richtung Osten flohen.
    Gegen Ende desselben Tages kehrten Brynns Kundschafter zurück und berichteten, dass Yatol Bardoh und seine Truppen sich im Norden vom Hochplateau näherten, während Chezhou-Lei Shauntil und seine Soldaten über die nach Süden führende Straße heranrückten.
    »Die Plünderung der Stadt wird noch vor dem Morgengrauen abgeschlossen sein, so dass wir in die offene Wüste fliehen können«, sagte einer ihrer Kommandanten.
    Brynn schüttelte den Kopf. »Plündert die Stadt und vergrabt sämtliche Vorräte und Wertgegenstände irgendwo draußen im Sand«, pflichtete sie ihm teilweise bei. »Aber wir werden den Teufel tun und fliehen – diesmal nicht.«
    Das trug ihr manch überraschten Blick seitens der umstehenden Armeeführer ein. Sie alle waren sich nur zu deutlich des Umstands bewusst, dass an die dreißigtausend behrenesische Krieger sich in Kürze von zwei Seiten bei Avaru Eesa treffen würden.
    »Pagonel ist nicht mehr weit«, versuchte sie die Männer zu beruhigen.
    »Trotzdem werden wir zahlenmäßig hoffnungslos unterlegen sein«, warf einer der Männer ein.
    »Nur, wenn wir sie als geschlossene Armee beziehungsweise als zwei Hälften einer Armee angreifen«, erwiderte Brynn. Das Grinsen auf ihrem Gesicht wurde immer breiter, als ihr eine weitere Möglichkeit einfiel, wie sie den Chezru-Häuptling und seine marodierenden Leute, vor allem aber Yatol Tohen Bardoh, an ihrer empfindlichsten Stelle treffen konnte.
    »Woher wollt Ihr das wissen?«, fragte sie eine To-gai-ru-Frau.
    »Zu Pferd sind wir

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