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Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Titel: Schattenelf - 4 - Feuerzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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zerriss.
    Nachdem mehrere andere ebenfalls zu Boden gegangen waren, hob Pherol wieder ab und ließ sich von seinen mächtigen Schwingen immer höher in die Lüfte tragen. Seine überfallartige Attacke hatte den gesamten Sturmangriff vor der Ostmauer zum Erliegen gebracht und den Verteidigern im Innern der Stadt Gelegenheit gegeben, sich von dort zurückzuziehen und andere verwundbare Stellen zu verstärken, denn jetzt gingen die Behreneser dazu über, sich unter lauten Rufen wieder dem Lindwurm zuzuwenden. Plötzlich nahmen die auf Pherol zielenden Pfeilsalven wieder zu, doch der Drache stürzte sich mit Gebrüll hindurch, attackierte von neuem und legte ein weiteres Katapult in Trümmer.
    Ein Wurfgeschützbolzen verfehlte ihn nur knapp, doch der Drache ließ sich nicht beirren, stieß seinen Feueratem aus und ließ sowohl das Wurfgeschütz als auch dessen Besatzung in Flammen aufgehen.
    Er ließ sich von seinen Schwingen hoch hinauftragen, stieß sofort wieder herab und strich im Tiefflug über eine behrenesische Kavallerieeinheit hinweg, die er auf seinem Weg zu einem weiteren Katapult zum größten Teil aus dem Sattel warf. Unmittelbar darauf ging der Drache erneut in Steigflug, drehte bei und blieb für den Bruchteil einer Sekunde in der Luft stehen, um seinen Feueratem zu sammeln.
    Genau darauf hatte die Besatzung eines Wurfgeschützes nur gewartet.
    Der Feuerschwall des Drachen kam, um gleich darauf abrupt abzubrechen, als sich der schwere Speer in seine Flanke bohrte und einen Knochen am Flügelansatz zertrümmerte.
    Mit einem ohrenbetäubenden Kreischen, das jeden in der Nähe mit Taubheit schlug, fiel Pherol Richtung Boden und stürzte auf dem Rücken in den Sand.
    Sofort fielen die behrenesischen Soldaten in Scharen über ihn her; Bögen sirrten, Schwerter droschen auf ihn ein, doch der Drache verschaffte sich, wie von Sinnen um sich schlagend, wieder Luft. Mit seinem mächtigen Schwanz wischte er die Männer dutzendweise zur Seite, schlug seine Krallen in ihre Körper und riss ihr Fleisch in Fetzen, während sein wild um sich schnappendes Maul die Soldaten in Stücke biss.
    Trotzdem war er in gewaltige Bedrängnis geraten, und dessen war er sich bewusst. Bald wurden seine ungestüm rudernden Bewegungen zielgerichteter. Es gelang ihm, sich herumzuwälzen und wieder auf die Beine zu kommen, und einen Moment später hielt er auf die Stadtmauer von Dharyan zu. Kurz bevor er sie erreicht hatte, sprang er ab, streifte hart die Mauerkante und landete Hals über Kopf im Innenhof.
    Brynn stand oben auf der Mauer und feuerte ihn an; kaum hatte er sie passiert, trieb sie die behrenesischen Verfolger gemeinsam mit ihren Bogenschützen zurück.
    »Das Westtor!«, erklang ein entsetzter Ruf. Brynn fuhr herum. Sie hörte die von Schmerz und Wut erfüllten Schreie und wusste sofort, die Stadt würde verloren sein, wenn es den Behrenesern gelänge, am Westtor durchzubrechen.
    Dabei hatte sie nicht den Hauch einer Chance, rechtzeitig dorthin zu gelangen.
    Mittlerweile war ihr tapferster Krieger jedoch wieder auf den Beinen. Mit seinen Krallen jedes Hindernis beiseite räumend wühlte er sich einen Weg durch die Straßen, während das Blut seiner noch frischen Wunden das Pflaster hinter ihm mit einem roten, schmierigen Film überzog.
    Pherol erreichte den Innenhof vor dem Westtor im selben Moment, als dieses nachzugeben begann. Die To-gai-ru sahen ihn kommen und gaben sofort den Weg frei.
    Das Tor zerbarst, und eine wahre Flut von Behrenesern ergoss sich in die Stadt.
    Aber nur für einen kurzen Augenblick, denn Sekunden später waren sie nicht mehr am Leben, verglüht im Feuerhauch des Drachen. Einer lebenden Barrikade gleich, harrte Pherol an dieser Stelle für den Rest des Angriffs aus.
    Unterdessen eilte Brynn hinter ihm auf den Mauern von einer Stellung zur nächsten, machte den Verteidigern Mut und unterstützte sie nach Kräften mit ihren beiden todbringenden Waffen, ihrem Schwert und ihrem Bogen.
    Wenig später zog sich die behrenesische Armee zurück. Dharyan hatte am ersten Tag standgehalten.
    Trotzdem wollte in der Stadt nur gedämpfter Jubel aufkommen, denn viele To-gai-ru lagen tot auf den Mauern. Zwar waren mehrere Tausend Behreneser gefallen, doch als sie einen Blick auf den schwer angeschlagenen Drachen warf, sah sich Brynn nicht in der Lage, für sich irgendeine Art von Sieg zu beanspruchen. Sie hatten sich behauptet, und das war ein kleiner Erfolg. Mehr aber auch nicht.
    Sie hatten es Pherol zu verdanken,

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