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Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Titel: Schattenelf - 4 - Feuerzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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dass das Sperrfeuer der Katapulte in der darauf folgenden Nacht geringer ausfiel. Trotzdem brachen wiederum mehrere riesige Feuersbrünste aus, die die erschöpften Männer und Frauen zwangen, sie zu bekämpfen – und das alles in der sicheren Gewissheit, dass der Feind bereits im Morgengrauen erneut angreifen würde.
     
    Pagonel und Merwan Ma hatten so gut wie keine Schwierigkeiten, nach Jacintha hineinzukommen, denn überall in der Stadt herrschte ein dichtes Gedränge hektisch durcheinander laufender Menschen, die versuchten, alle möglichen Arten von Waren an den Mann zu bringen oder zu erstehen. Sämtliche breiten Hauptstraßen wurden von marschierenden Soldaten mit Beschlag belegt, die einen äußerst entschlossenen und grimmigen Eindruck machten.
    »Sieht fast so aus, als hätten Brynns Erfolge sich herumgesprochen, wenn die Auswirkungen bis in das Herz Behrens reichen«, sagte Pagonel zu Merwan Ma. Der Mystiker spielte noch immer seine Rolle als Sklave des Geistlichen.
    »Viele dieser Einheiten stammen aus anderen Bezirken und weilen nur auf Besuch in der Stadt«, erklärte Merwan Ma. »Ich habe die Wimpel von Yatol De Hamman und Yatol Peridan gesehen, von Yatol Shie-guvra und –«
    »Soll das heißen, die Yatols haben sich hier zu einer Versammlung eingefunden?«
    Merwan Ma nickte. »Das wäre normalerweise der Grund dafür, dass es in der Stadt von Garnisonstruppen nur so wimmelt«, erklärte er. »Aber wer vermag das in diesen merkwürdigen Zeiten schon mit Gewissheit zu sagen?«
    »Könntet Ihr es vielleicht in Erfahrung bringen?«
    Der Geistliche nickte und schob sich quer über den überfüllten Platz zu einem Händler, der Körbe voller Datteln feilbot. Dort angekommen, beugte er sich vor und sprach leise mit dem Mann, dann nickte er, griff in seinen Beutel und holte ein paar Münzen hervor, die ihm Pagonel überlassen hatte.
    Der Händler nahm das Bestechungsgeld mit einem Lächeln entgegen, dann beugte er sich vor und redete lange auf Merwan Ma ein.
    »Die Yatols befinden sich zurzeit tatsächlich in Jacintha«, erstattete der Geistliche Pagonel einige Minuten später Bericht. »Offenbar sind sie alles andere als glücklich über den sich in die Länge ziehenden Krieg. Brynns Bestrebungen, Söldner und Piraten anzuheuern, haben die alten Rivalitäten zwischen einigen der Yatols wieder aufleben lassen, insbesondere zwischen den konkurrierenden Händlern entlang der Küste. Die Yatols sind verärgert, weil so viele Soldaten aus den umstrittenen Gebieten im Osten abgezogen und in den Westen des Landes entsandt worden sind, um sich dort an Yatol Bardohs Hetzjagd auf Brynn zu beteiligen.«
    Pagonel nickte und dachte über die Worte nach. Zu gern hätte er schon früher von diesen internen Streitereien gewusst, viel früher, als noch die Möglichkeit bestand, Nutzen daraus zu ziehen.
    »Außerdem gibt es etwas Neues aus dem Westen des Landes«, fuhr Merwan Ma fort, dessen Stimme plötzlich einen grimmigen Unterton bekam. »Brynn hat Dharyan zurückerobert.«
    Pagonel nickte; er ahnte, was als Nächstes kommen würde.
    »Zurzeit rückt Yatol Bardoh gegen die Stadt vor, um Brynn einzukreisen und zu vernichten«, fuhr der Geistliche fort. »Wahrscheinlich haben die Kämpfe längst begonnen.«
    Pagonel brauchte einen Moment, um die Information zu verdauen, dann holte er tief Luft, um sich zu sammeln, und sah seinen Gefährten eindringlich an. »Für das, was wir im Augenblick vorhaben, ist das nicht von Belang.« Als er geendet hatte, sah der Mystiker quer über die Straße zu einem großen Gebäude, dem größten in der Stadt, das auf einem von wunderschönen Gärten und Brunnen gesäumten Hügel stand.
    »Der Tempel Chom Deiru«, erklärte Merwan Ma. »Er wird mit Sicherheit schwer bewacht – das wird er eigentlich immer, aber ich würde vermuten, dass man jetzt, da eine so große Anspannung herrscht, die Bewachung noch verstärkt hat.«
    »Aber Ihr könntet mich hineinbringen«, dachte der Mystiker laut nach.
    »Welchen Sinn sollte das haben?«
    »Die Wahrheit ans Licht zu bringen.«
    »Eine Wahrheit, die unser beider Ende bedeuten könnte.« Merwan Ma brach unvermittelt ab, als er den unerschrockenen Blick bemerkte, mit dem ihn Pagonel ansah, so als wollte dieser ihn an alles erinnern, was er in letzter Zeit hinzugelernt hatte.
    »Ich werde Euch hineinbringen«, sagte er schließlich mit fester Stimme. »Oder es zumindest versuchen.«
    Der Mystiker nickte, und Merwan Ma übernahm die Führung, als sie

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