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Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Titel: Schattenelf - 4 - Feuerzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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sich um die Stadt zusammenzog. Die To-gai-ru reagierten mit der für sie typischen grimmigen Entschlossenheit und ließen von den Mauern einen tödlichen Pfeilhagel auf die Angreifer niederprasseln. Doch die Behreneser, zahlenmäßig viel zu stark, um sich zurückdrängen zu lassen, rückten weiter vor und warfen sich im Namen Yatols und ihres geliebten Chezru-Häuptlings Reihe um Reihe den todbringenden Salven entgegen.
    Als Brynn durch den Innenhof der Wallanlage eilte, um die Südmauer zu verteidigen, begegnete sie dort Pherol, der in seiner Echsenmanngestalt dastand und das Geschehen ringsum mit einem wütenden Knurren verfolgte. »Ist dies nun das Ende?«, fragte er.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Brynn.
    »Wirst du hier sterben?«
    »Wenn es mir so vorherbestimmt ist. Aber wenn, dann wird meine Klinge von Behreneser-Blut getränkt sein!« Sie machte Anstalten, sich zu entfernen, aber der Drache packte sie bei der Schulter und zog sie jählings zurück.
    »Das genügt dir, Menschenfrau? Du kannst dich damit abfinden, hier zu sterben, nur weil du dich im Recht weißt?«
    »Ich würde lieber weiterleben«, erwiderte Brynn mit einem gequälten Lächeln. »Und ich bete, dass wir den Sieg davontragen oder wenigstens durchhalten.«
    »Und wenn nicht?«
    Brynn wusste darauf nichts zu erwidern und reckte stolz ihr Kinn vor.
    »Ich hoffe, du überlebst«, sagte Pherol, ehe er sie losließ. Brynn blieb noch einen Augenblick stehen und starrte ihn an, bis die Rufe oben auf der Mauer ihr verrieten, dass jeden Moment mit einem Durchbruch zu rechnen war.
    Sie lief zu einer Leiter und hastete hinauf zur Brustwehr, wo bereits immer mehr Feinde über die Mauer geklettert kamen. Brynns Schwert erwachte lodernd zum Leben. Mit dem Ausruf »Für To-gai!« auf den Lippen zwängte sie sich zwischen ihren Mitstreitern hindurch und stürzte sich auf die behrenesischen Angreifer. Das lichterloh brennende Schwert zwang die Invasoren, ein kleines Stück zurückzuweichen, und diese kurze Unsicherheit genügte Brynn, um eine Lücke in ihre Reihen zu schlagen.
    An der Spitze eines keilförmigen Stoßtrupps kämpfend brach sie durch, stieß einen Mann mit der Schulter von der Brüstungsmauer und stach einem zweiten in den Unterleib. Kaum hatte sie das Schwert wieder herausgezogen, ließ sie sich auf die Knie fallen und fuhr herum; ein behrenesisches Schwert sirrte wirkungslos über ihren Kopf hinweg.
    Ein Schwertschlag gegen seine Knie machte den Mann kampfunfähig, dann hatte Brynn die Enterleitern erreicht, wo sie einen weiteren Angreifer mit einem Stoß ins Gesicht nach hinten taumeln ließ. Im Fallen stieß er gegen seinen Hintermann, und während der noch darum kämpfte, das Gleichgewicht zu wahren, geriet die Leiter in Bewegung und begann, von der Mauer wegzukippen.
    Brynn sprang auf die Mauerbrüstung und stieß die Leiter mit einem kräftigen Fußtritt endgültig nach hinten.
    Als ihr von unten eine Serie von Pfeilen entgegenschwirrte, drehte sie sich rasch zur Seite, riss ihren pulsierenden Pauri-Schild hoch und wehrte die meisten von ihnen ab; einer jedoch streifte sie hart an der Wade und hinterließ dort eine brennende Wunde.
    Sie ließ sich davon nicht beirren, sprang wieder herunter und drängte eine zweite, in Auflösung begriffene Gruppe von Angreifern zurück, bis die Bresche wieder geschlossen war.
    Pherol verfolgte dies alles mit aufrichtiger Bewunderung. Plötzlich verstand er viel besser, was Belli’mar Juraviel ihm über den Wert der Menschen erzählt hatte.
    »Ich hoffe, du überlebst«, sagte er noch einmal leise in Richtung Brynn, obwohl sie ihn gewiss nicht hören konnte; dann konzentrierte er sich auf sein Zentrum und setzte damit die Verwandlung in die eher seinem Naturell entsprechende, Furcht erregende Riesengestalt in Gang.
    Unmittelbar darauf glitt er über das Osttor, über die Front sich duckender Behreneser hinweg. Nur wenige von ihnen schafften es, ihre Bögen zu vereinzelten, kraftlosen Schüssen hochzureißen.
    In rasendem Tempo rammte der Drache eines der Katapulte, schlug dessen Besatzung in die Flucht und zertrümmerte die Kriegsmaschine. Dann erblickte er einen Mann, der hektisch versuchte, die Abwehr zu organisieren, einen Krieger in der Rüstung der Chezhou-Lei. Sofort schoss es herab, drängte sich zwischen den Kommandanten und seine Krieger und musste einen wuchtigen Schwerthieb des Mannes hinnehmen, ehe er es ihm mit einer raschen Bewegung seiner Kralle zehnfach heimzahlte, die den Mann fast

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