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Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Titel: Schattenelf - 4 - Feuerzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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gewöhnlich kann wohl keine Rede sein, würde ich meinen«, warf Douan trocken ein.
    »Sie haben so viele umgebracht«, jammerte Carwan Pestle. »Außerdem haben sich ihre Krieger bei unseren Frauen ungeheuerliche Freiheiten herausgenommen und viele danach einfach erschlagen!«
    »Aber die meisten Einwohner Dharyans konnten die Stadt über die Wüstenstraße verlassen?«
    »So ist es, Stimme Gottes. Sie hat uns alle fast ohne Lebensmittel und Wasser in die Wüste gejagt. Wir können von Glück reden, dass wir uns ohne größere Verluste bis zur Oase Dahdah durchschlagen konnten. Viele harren dort noch immer in der Hoffnung aus, in ihre Häuser zurückkehren zu können, sobald Ihr diesen Drachen vernichtet habt.«
    »Sie hält Dharyan besetzt?«
    »Sie hat den Namen geändert und nennt die Stadt jetzt Dharielle.«
    Yakim Douan nickte. »Verratet mir noch eins, mein guter Pestle, waren an diesem nicht provozierten und verabscheuungswürdigen Überfall Mystiker der Jhesta Tu beteiligt?«
    »Einer von ihnen war stets in ihrer Begleitung, Stimme Gottes; ein Mann in mittleren Jahren. Nicht wenige behaupten, es sei derselbe gewesen, der auch schon bei Dharyan an Ashwarawus Seite gekämpft habe, aber mit letzter Sicherheit vermag ich das nicht zu sagen.«
    »Er ist es, mit ziemlicher Sicherheit«, erwiderte Yakim Douan mit einem wissenden Lachen.
    »Stimme Gottes?«
    Yakim hob die Hand, um den Mann zu beruhigen. »Seid unbesorgt, mein guter Pestle. Ihr werdet Eure Häuser schon sehr bald zurückbekommen.«
    »Aber der Drache …«
    »… wird stürzen und sein Leben aushauchen, und seine Krieger werden in ihre gottverlassene Steppe zurückgetrieben werden. Dort werde ich sie ergreifen und mich an ihnen rächen. O ja, ganz To-gai wird den Tag bereuen, da diese Drachenfrau in ihrer Mitte erschienen ist.« Er endete mit einem kurzen Nicken und einem Wink und lächelte dazu so niederträchtig und siegesgewiss, dass Carwan Pestle sichtlich neuen Mut schöpfte.
    Der Geistliche verbeugte sich und verließ den Raum.
    »Verdammtes Weibsstück!«, machte Yakim Douan, kaum dass der junge Mann gegangen war, seinem Ärger Luft und überraschte damit Merwan Ma, der, wie Pestle, der festen Überzeugung gewesen war, die Stimme Gottes habe diese Angelegenheit völlig im Griff. »Diese verdammte Hexe mit ihrem Jhesta Tu! Und dieser verdammte Yatol Grysh, dieser Versager!«
    »Alles deutet darauf hin, dass er von einer Übermacht überwältigt wurde, Stimme Gottes …«, wagte Merwan Ma einzuwerfen.
    »Von einer Übermacht?«, äffte ihn der Chezru-Häuptling fassungslos nach. »Überwältigt von einer Bande To-gai-ru? Yatol Tohen Bardoh hat halb To-gai mit weniger Kriegern erobert, als diesem Grysh zur Verfügung standen, und das war draußen in der offenen Steppe und nicht im sicheren Schutz der Mauern einer befestigten Stadt! Nein, er hat einen Fehler gemacht, einen schweren Fehler – genau wie Kaliit Timig. Wir machen unsere Feinde eigenhändig stark, begreift Ihr nicht? Wir unterschätzen sie.«
    »Aber was hat es mit diesem Drachen auf sich, Stimme Gottes? Weder der Kaliit noch Yatol Grysh konnten schließlich vorhersehen …«
    »Wahrscheinlich ist es nichts weiter als ein Trick«, beharrte Douan. »Wie man mir berichtet, sind die Jhesta Tu imstande, solche Trugbilder zu erzeugen.«
    »Aber Ihr habt Carwan Pestle doch selbst gehört. Er sprach davon, es habe sich um eine Riesenbestie gehandelt, um einen legendären Drachen.«
    »Mitten in finsterster Nacht, umgeben von lichterloh brennenden Feuern, während die Stadt unter Belagerung steht und wahrscheinlich aus der Ferne mit Katapulten beschossen wird, macht die nackte Angst alles, was man sieht oder hört, zehnfach schlimmer. Ein Drache? Nun, mag sein, dass diese närrische To-gai-ru eine solche Bestie ist oder eine solche Bestie für ihre Zwecke eingespannt hat, schließlich gibt es oder gab es sie. Völlig auszuschließen ist es also nicht.«
    »Aber was sollen wir in dem Fall tun?«
    »Sie töten«, erwiderte der Chezru-Häuptling seelenruhig. »So wie wir sie alle töten werden. Drachen sind weder unsterblich noch unverwundbar. Beordert jeden verfügbaren Gelehrten in die Bibliothek und veranlasst, dass sie sich mit sämtlichen Legenden und sonstigen Informationen über diese Bestien vertraut machen. Bislang hat der Drache von To-gai zweimal die Oberhand behalten, aber nur, weil diese Frau das Moment der Überraschung auf ihrer Seite hatte. Die nächste Streitmacht, die wir gegen

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