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Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Titel: Schattenelf - 4 - Feuerzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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der Wimper, sondern nickte nur langsam, ehe sie sich Pagonel zuwandte. »Verrate mir eins, mein Freund von den Jhesta Tu, wie viel Zeit würde Yatol Grysh wohl benötigen, um einen solchen Massenmord durchführen zu lassen?«
    »Mehrere Stunden, würde ich schätzen«, erwiderte Pagonel ebenso ruhig.
    Brynn wandte sich wieder Carwan Pestle zu. »Dann werde ich ihm nicht so viel Zeit geben«, antwortete sie schlicht.
    Carwan Pestle starrte sie fragend an, so als hätte er nicht recht verstanden. »Ist das die Antwort, die ich Yatol Grysh in Eurem Auftrag überbringen soll?«
    »Ihr?«, fragte Brynn ungläubig. »Aber nein, mein guter Carwan Pestle. Ich habe die Absicht, ihm meine Antwort persönlich zu überbringen.« Sie sah über ihre eine Schulter zu Pagonel, dann über die andere zur Reihe ihrer Kommandanten. »Hört her«, rief sie. »Dharyan ist hiermit zum Sturmangriff freigegeben; und eine Extraration für den Mann, der mir diesen Schurken Grysh bringt!«
    Carwan Pestle kam nicht mehr dazu, zu einer Erwiderung anzusetzen, denn ein vielstimmiger Schlachtruf brandete bereits durch die Reihen der To-gai-ru, und der Boden erzitterte unter dem Donnern ihrer losstürmenden Pferde.
    Die Reaktion auf der behrenesischen Mauer war bescheiden und überaus flüchtiger Natur, da die Soldaten, meist zwangsrekrutierte Zivilisten, einfach ihre Waffen niederlegten und in ihre Häuser flüchteten. Einer dunklen Flut gleich rasten die To-gai-ru durch das zersprengte Tor und verteilten sich, um sämtliche Straßen zu überschwemmen, ehe der mächtige Pherol mit seinen beiden Reitern hoch über ihren Köpfen erschien und im Tiefflug herabstürzte, um etwaige Widerstandsnester mit einem alles vernichtenden Feuerstoß auszuräuchern.
    Noch vor Mittag war alles vorbei. Der letzte Widerstand war gebrochen, die meisten der zweitausend To-gai-ru-Sklaven befreit, von denen viele sofort gegen ihre Unterdrücker zu den Waffen griffen.
    Das Gemetzel zog sich über den ganzen Tag und die darauf folgende Nacht hin, in deren Verlauf zahlreiche verstörende Berichte über Vergewaltigungen und Hinrichtungen bei Brynn eingingen.
    Auf ihren ausdrücklichen Befehl war jede weitere Zerstörung von Eigentum untersagt, und obwohl nur Kombattanten getötet werden durften, war nicht zu übersehen, dass viele ihrer Krieger jeden Vorwand nutzten, um Behreneser als Kämpfer einzustufen, und viele Sklaven nicht gewillt waren, den Ort ihrer Demütigung zu verlassen, ohne an ihren Peinigern grausame Vergeltung zu üben.
    Am nächsten Vormittag schleppte man einen dicklichen, wimmernden Mann aus der Stadt heraus zu Brynn und stieß ihn vor ihren Füßen in den Staub. Er hob den Kopf, die Hände zu einer flehentlichen Geste ineinander verschlungen.
    »Yatol Grysh«, erklärte einer der beiden To-gai-ru, die ihn herbeigeschleift hatten. »Wir haben ihn in einem unterirdischen Weinkeller gefunden, in den er sich vor Angst zitternd verkrochen hatte.«
    »Der Feigling!«, fügte der andere Krieger hinzu und spie ihm ins Gesicht.
    »Bitte, ich flehe Euch an!«, jammerte Grysh. »Ich bin ein reicher Mann. Ich kann bezahlen.«
    »Ich will dein Geld nicht«, erwiderte Brynn. »Ich will, dass deine Leute meine Stadt verlassen.«
    Es dauerte einen Augenblick, bis ihre Worte bei den Umstehenden angekommen waren, doch dann lösten sie unter den To-gai-ru begeisterte Jubelrufe aus. Yatol Grysh Gesicht erstarrte zu einer Maske großäugiger Fassungslosigkeit.
    »Bring den Unterhändler zu mir«, wies Brynn Pagonel an, worauf der Mystiker sich rasch entfernte, um Carwan Pestle zu holen.
    »Ihr könnt nicht ernsthaft die Absicht haben, Dharyan zu halten«, erdreistete sich Grysh zu sagen.
    »O nein, nicht Dharyan«, entgegnete Brynn, während sie um ihn herumging, den Finger auf den geschürzten Lippen, so als müsste sie noch einige Einzelheiten klären. »Das ist ein behrenesischer Name, der mir überdies nicht sonderlich gefällt. Wir werden sie in Dharielle umbenennen. Ja, das wäre ein durchaus angemessener Name.«
    Alle ringsum brachen in Jubelschreie aus, und als die Nachricht nach und nach auch in den Straßen bekannt wurde, stimmten immer mehr in den Ruf mit ein: »Dharielle!«
    Kurz darauf kehrte Pagonel mit Carwan Pestle zurück.
    »Yatol!«, rief der arme Geistliche erschrocken und machte Anstalten, zu seinem Meister hinüberzueilen, was der Mystiker jedoch mühelos zu unterbinden wusste.
    »Ihr wart Zeuge der Eroberung, daher werdet Ihr als mein Zeuge am Hof des

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