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Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Titel: Schattenelf - 4 - Feuerzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Chezru-Häuptlings vorsprechen«, erklärte Brynn dem völlig verwirrten Mann. »Berichtet ihm, To-gai sei befreit und dass jeder Behreneser, der fortan unaufgefordert unseren Boden betritt, getötet werden wird. Erklärt ihm weiterhin, dass diese Stadt mit Namen Dharielle von nun an ein Teil To-gais ist. Und sollte er jemals wieder auch nur einen einzigen Soldaten auf mich hetzen«, fügte sie hinzu, wobei sie ihm bedrohlich nahe kam und ihm so durchdringend in die Augen sah, dass er vor ihr zu schrumpfen schien, »dann werde ich Jacintha niederbrennen – und ihn gleich mit.«
    »Törichtes Weib!«, entfuhr es Grysh, der plötzlich, so als hätte er erst in diesem Moment begriffen, dass er nichts mehr zu verlieren hatte, wieder die Kraft fand, sich vor ihr zu seiner vollen Größe aufzurichten. »Heidin, barbarisches Weibsstück! Er ist die Stimme Gottes, die erwählte Offenbarung Yatols! Er ist –«
    Brynn warf einigen ihrer in der Nähe stehenden Soldaten einen Blick zu und beendete seine Tirade mit drei knappen Worten: »Hängt ihn auf.«
    Am nächsten Tag verließen sämtliche Behreneser, Männer, Frauen und Kinder, durch das Osttor die Stadt; dabei marschierten sie unmittelbar unter dem sich im Wind drehenden Leichnam jenes Mannes hindurch, der jahrzehntelang über sie geherrscht hatte.

9. Geisterstadt
    Es war erst wenige Monate her, dass Carwan Pestle dieselben Gemächer das erste Mal zaghaften Schrittes betreten hatte; damals rührte seine Nervosität daher, dass er von Yatol Grysh geschickt worden war, um dessen Bitte nach Hunderten von Soldaten zu überbringen. Wie viel größer war die Nervosität des armen Geistlichen nun, da er das Gemach des Chezru-Häuptlings mit der Kunde von Yatol Gryshs Versagen betreten musste, mit der Nachricht, dass zwölfhundert der vom Chezru-Häuptling nach Dharyan entsandten Soldaten umgekommen waren und Dharyan gefallen war.
    Merwan Ma warf Pestle einen aufrichtig mitfühlenden Blick zu, als der ihm in vielerlei Hinsicht so ähnliche junge Mann bedächtigen Schrittes den Raum durchquerte, bis er vor dem sitzenden Yakim Douan stehen blieb.
    Aus dem mitleidigen Blick Merwan Mas und dem angespannten Gesichtsausdruck des Chezru-Häuptlings schloss Carwan Pestle, dass ihnen die Geschichte größtenteils bereits bekannt war. Der Mann hielt es offenbar nicht einmal für nötig, ihn anzusehen, sondern blickte starr geradeaus, während er mit Zeigefinger und Daumen nachdenklich an seiner Unterlippe zupfte.
    Schließlich gab er Carwan Pestle mit seiner freien Hand das Zeichen, er möge sprechen.
    »Ich weiß gar nicht, wo ich beginnen soll, Stimme Gottes«, sagte der junge Geistliche mit bebender Stimme.
    »Ist Yatol Grysh tot?«
    »Der Drache von To-gai hat ihn aufhängen lassen.«
    Yakim Douan hob seinen zornigen Blick und schien den armen Mann damit durchbohren zu wollen. »Der Drache von To-gai?«, wiederholte er mechanisch. »Würdet Ihr vielleicht die Güte haben, mir zu erklären, wer oder was der Drache von To-gai ist?«
    »Eine Frau«, stammelte Pestle. »Eine junge, eher zierliche Frau. Aber voller Leidenschaft, Stimme Gottes.«
    »Dann handelt es sich also nicht um einen echten Drachen, wie in den Legenden aus alter Zeit?«
    »Aber gewiss doch!«, versuchte der Geistliche zu erklären. »Es handelt sich um eine riesengroße Bestie! Des Nachts ist sie über die Stadt hinweggeflogen und hat mit ihrem heißen Atem gewaltige Feuersbrünste gelegt. Gleich in der ersten Nacht hat sie den Tempel zerstört und unzählige Menschen getötet!« Er war so am Boden zerstört, dass er beim Sprechen keuchte und ihm bei jedem Wort die Luft auszugehen schien.
    »Anschließend ist sie hoch hinauf in den Himmel gestiegen, Stimme Gottes, und hat uns mit riesigen Felsbrocken bombardiert! Wir waren ihr vollkommen hilflos ausgeliefert!«
    Yakim Douan machte eine beschwichtigende Geste und versuchte den Mann zu beruhigen, und schließlich hielt Carwan tatsächlich inne, um tief Luft zu holen.
    »Und dieser Drache soll drei Zwanzigerkarrees meiner Soldaten getötet haben?«, wollte der Chezru-Häuptling wissen. »Ganz allein?«
    »Nein, Stimme Gottes. Der Drache von To-gai wurde von einer gewaltigen Armee, von Tausenden von Kriegern begleitet! Meines Wissens hatte sie während der Schlacht nicht einmal ihre Drachengestalt angenommen; gegen Ende jedenfalls, als sie unsere Mauern erstürmen und Dharyan erobern ließ, war sie gekleidet wie ein Mensch, wie eine ganz gewöhnliche Frau.«
    »Von

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