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Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Titel: Schattenelf - 4 - Feuerzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Zähne bleckte, diesmal aber unverkennbar aus Entzücken.
    Brynn trat zwischen die Elfen und wandte sich direkt an den Drachen. »Das wird deine bislang größte Herausforderung werden«, sagte sie.
    Der Drache hatte nur ein höhnisches Schnauben für sie übrig, in seiner Mischung aus Fauchen und Knurren ein recht seltsames Geräusch.
    »Ich werde dir erlauben, die Festung anzugreifen. Du sollst den Schutzwall durchbrechen, hinter dem sich unsere Feinde verkrochen haben, damit meine Krieger sie anschließend überrennen können«, erläuterte Brynn.
    »So hättest du gleich von Anfang an vorgehen sollen«, blaffte Pherol.
    »Ich biete dir eine Gelegenheit, genauso wie in jener Nacht vor drei Wochen in To-gai«, erwiderte Brynn, worauf der Drache erneut höhnisch schnaubte.
    »Glaubst du etwa, du könntest mich zurückhalten, falls ich mich entscheiden sollte, die Gelegenheit beim Schopf zu packen?«
    Brynn ging auf ihn zu, baute sich vor dem Lindwurm auf, der seine echsenhafte, menschenähnliche Gestalt angenommen hatte, und musterte ihn kühl und ohne jede Furcht. Juraviel und Cazzira wechselten hinter ihrem Rücken einen besorgten Blick, ehe sie herbeigeeilt kamen, um der tapferen, offenkundig aber etwas leichtsinnigen Frau beizustehen.
    »Ich werde dir erlauben, auch weiterhin in meiner Armee zu dienen, Pherol«, erklärte Brynn standhaft. »Aber dieses Angebot gilt nur unter der Bedingung, dass du aufhörst, dich in To-gai oder Behren herumzutreiben, und sofort in deinen Bau zurückkehrst, wenn ich es verlange.«
    Pherols Reaktion – seine unverhohlene Verachtung und die weit aufgerissenen Augen – wirkte wie der Auftakt zu einer jähen, tödlichen Attacke, so unübersehbar, dass Juraviel Brynn einen Schritt nach hinten riss und Cazzira mit den Armen fuchtelnd vor den Drachen sprang, um ihn abzulenken und ihm wenigstens einen Augenblick Zeit zu geben, seinen Angriff noch einmal zu überdenken.
    Brynn dagegen zuckte nicht mal mit der Wimper.
    »Ich könnte dich gleich hier töten, Menschenfrau!«, brüllte der Drache. »Ich könnte dich auf der Stelle zu Asche verbrennen oder dich mit meinen Pranken in der Luft zerreißen, ohne mich auch nur groß anzustrengen.«
    »Wahrscheinlich bräuchtest du dich überhaupt nicht anzustrengen«, gab Brynn ihm Recht. »Aber was hättest du davon? Und welche Nachteile würden dir auf lange Sicht dadurch entstehen?«
    Der Drache, offenbar alles andere als überzeugt, verengte seine Reptilienaugen zu bedrohlich schmalen Schlitzen.
    »Entweder du willigst ein, oder deine Zeit hier ist zu Ende«, fügte Brynn entschlossen hinzu.
    Pherol gab ein langes, leises Knurren von sich.
    »Im Übrigen wirst du für deine Dienste reich entlohnt werden«, schaltete sich Juraviel plötzlich ein und stellte sich vor Brynn. »Gleich nach der Befreiung To-gais werden wir eine Karawane mit Schätzen zu deiner Höhle schicken, Reichtümer, die du dir durch deine Dienste ehrlich verdient hast!«
    Pherol versuchte seinen zornig funkelnden Blick aufrechtzuerhalten, aber das Angebot war so verlockend, dass eine seiner Brauen verräterisch in die Höhe schnellte.
    Brynn dagegen war über dieses Angebot, über Juraviels Einmischung in diese unvermeidliche Auseinandersetzung zwischen ihr und Pherol, weit weniger begeistert. Sie hatte noch einmal über diese schauderhafte Nacht in To-gai nachgedacht und war zu dem Schluss gekommen, dass sie sich entweder die Kontrolle über diese Bestie sichern oder sie ganz aus ihren Diensten entlassen musste. Ein Kompromiss kam für sie nicht in Frage.
    »Ein Schatz, der von einer aus fünfhundert Menschensklaven bestehenden Karawane angeliefert wird!«, verlangte Pherol plötzlich, Brynn bei jedem Wort eindringlich musternd.
    »Nein!«, entgegnete die junge Frau, und ihr Ton ließ keinen Raum für Zugeständnisse. »Er wird von Freiwilligen angeliefert werden.«
    »Außerdem müssen sie mich mit Geschichten unterhalten und nur wenn ich die Geschichten akzeptabel finde, werde ich mir überlegen, ob ich sie vielleicht nicht verschlinge!«, fügte Pherol hinzu.
    »Kommt nicht in Frage!«
    Der Drache verfiel in wütendes Gebrüll.
    »Wie du willst. Dann sind wir also von jetzt an geschiedene Leute!«, erklärte Brynn und drängte sich an den Elfen vorbei, um sich unmittelbar vor Pherol aufzubauen. »Verbrenn mich von mir aus mit deinem Feueratem – nur sei dir darüber im Klaren, dass du damit sämtliche Völker südlich des Gebirges gegen dich aufbringen wirst. Gemeinsam

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