Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung

Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung

Titel: Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
Vom Netzwerk:
Pony brachte sie mit einem scharfen Seitenblick zum Schweigen.
    Sie wandte sich sofort wieder Belster zu und setzte eine sanftere Miene auf. »Jetzt bin ich einfach wieder Pony«, sagte sie. »Und genauso möchte ich es auch.«
    Belster aber, der in all den Jahren eine Menge erlebt hatte, der sein ganzes Erwachsenenleben als Gasthausbesitzer verbracht und dabei so manches Geheimnis gehört hatte, war nicht bereit, sich so einfach abspeisen zu lassen. »Wessen eigener Sohn?«, fragte er.
    »Darüber brauchst du dir keine Gedanken zu machen«, antwortete Pony. »Im Bärenreich wird sich dadurch nichts ändern, und Ursal braucht hier draußen gewiss niemanden zu kümmern. Ich bin nach Hause zurückgekehrt, Belster. Den Hof in Ursal habe ich weit hinter mir gelassen, und zwar aus eigenem Entschluss. Was sich dort unten im Süden tut, interessiert mich nicht, und das alltägliche Geschehen in Palmaris nur begrenzt, es sei denn, es betrifft unseren Freund Braumin Herde. Ich bin nach Hause zurückgekehrt, weil ich mich nach dem Frieden von Dundalis sehne. Dies ist nicht die Zeit für Königin Jilseponie, sondern einfach nur für Pony.« Damit widmete sie sich wieder seinem Bein, das leicht erhöht auf einigen Kissen lag. »Deine Freundin Pony, die fest entschlossen ist, dir schon bald wieder auf die Beine zu helfen«, erklärte sie und betastete noch einmal die empfindlichen Stellen an seinem Knie.
    Sie spürte, dass Belster an ihr vorbei zu Dainsey schaute, deshalb folgte sie seinem Blick und sah, dass diese sich verlegen auf die Unterlippe biss.
    Belster, auf seine typische Art, hakte sofort nach, ehe Pony sich umdrehen und ihn wieder ansehen konnte. »Wessen Sohn?«, wiederholte er. »Ayd?«
    »Aydrian«, erklärte Dainsey schließlich. »Aydrian Wyndon. Er behauptet, Pony und Elbryan seien seine Eltern.«
    Pony fuhr herum und warf ihr einen erschrockenen Blick zu, doch Dainsey blieb standhaft und schüttelte den Kopf.
    Sie hatte natürlich Recht, und im Grunde ihres Herzens wusste Pony das auch. Woher nahmen sie die Berechtigung, Belster O’Comely, einem Mann, der für sie beide nie etwas anderes gewesen war als der allerbeste Freund, ein solches Geheimnis vorzuenthalten?
    Ehe sie sich wieder Belster zuwandte, schloss Pony einen Moment die Augen und überlegte, wie sie ihm Aydrians Existenz begreiflich machen konnte. Zu ihrer Überraschung merkte sie, dass sie weit weniger erklären musste als befürchtet.
    »Oh, beim geflügelten Dämon!«, murmelte Belster. »Lady Dasslerond, was habt Ihr bloß angerichtet!«
    Pony riss die Augen auf und starrte ihn durchdringend an. »Wie kannst du davon wissen?«
    »Zu wem werden dich die Elfen wohl gebracht haben, als sie dich nach dem Kampf mit Markwart vom Feld geschleppt haben?«, erwiderte Belster mit einer Stimme, die kräftiger klang als bisher, kräftiger, als Pony sie in seinem Zustand erwartet hätte. »Losgezogen bist du mit einem Kind in deinem Bauch, zurückgekommen aber ohne; und was die Elfen als Erklärung dafür erzählt haben, hab ich sowieso nie geglaubt!«
    Er stemmte sich unter großen Mühen in eine sitzende Position. Dann gab er Dainsey einen Wink, den Vorhang vor dem Fenster aufzuziehen, und sah Pony in die Augen. »Und nun erzähl schon«, sagte er. »Und zwar von Anfang an. Und tu mir einen Gefallen: Verschon mich nicht, nur weil ich es bin, hörst du?«
    Pony starrte ihn einen Moment lang an, aber nur, bis ihr wieder einfiel, wer dieser Mann eigentlich war, bis ihr wieder einfiel, dass er in guten wie in schlechten Zeiten stets für sie da gewesen war und ihr zur Seite gestanden, sie in Schutz genommen und sich um sie gekümmert hatte. Er wollte aus ihrem Mund die Wahrheit hören. Wie hatte sie nur glauben können, dass ihm weniger zustand?
    Also erzählte sie ihm die ganze Geschichte, vom Aufstieg Aydrians und vom Fall Danubes. Und von der Rückkehr Marcalo De’Unneros, was ihn am schmerzlichsten zu treffen schien.
    Als sie geendet hatte, saßen die drei lange Zeit schweigend da, bis Belster Pony schließlich fragend ansah. »Hasst er dich?«, wollte er wissen.
    »Aydrian glaubt, ich hätte ihn einfach bei den Elfen zurückgelassen, und soweit ich das beurteilen kann, haben sie sich ihm gegenüber nicht besonders freundlich verhalten«, gestand Pony. »Er hasst mich aus tiefstem Herzen – ich bin überrascht, dass er mich am Leben gelassen hat.«
    »Ohne Zweifel hat ihn Marcalo De’Unnero mit seiner Bösartigkeit vergiftet«, vermutete Belster. »Der

Weitere Kostenlose Bücher