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Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Aktionen immer mehr an Schwung. Bei seinen ausgreifenden Vorstößen und plötzlichen Richtungswechseln wirbelte der Stock mit ungeheurer Geschwindigkeit durch die Luft.
    Angesichts dieser Schwindel erregenden Demonstration kam Prinz Midalis gar nicht mehr dazu, selbst anzugreifen. Dann aber glaubte er, eine Lücke entdeckt zu haben, und warf sich mit einem Aufschrei nach vorn. Doch Aydrian lachte bloß, wich mit geradezu aufreizender Lässigkeit zur Seite aus und peitschte Midalis das Bogenholz, als dieser unbeholfen ins Leere stolperte, wuchtig über den Rücken.
    Sowohl Brynn als auch Midalis schienen keine Chance zu haben.
    Doch dann warfen sich ein brüllender Andacanavar und ein stürmisch heranpreschender Bradwarden ins Gefecht, und die Situation änderte sich schlagartig.
     
    Der Augenblick höchster Genugtuung rückte näher, der Augenblick, da er sich dieser Hexe Jilseponie endlich entledigen würde.
    Den ersten Stich in seinem Nacken spürte De’Unnero kaum, doch als er sich instinktiv mit seiner Menschenhand an die betreffende Stelle fassen wollte, traf ihn mit voller Wucht ein zweiter Pfeil. Rasend vor Wut wirbelte der Mönch herum und sah eine winzige Gestalt auf dem Fenstersims hocken, die soeben im Begriff war, einen weiteren dieser überaus schmerzhaften Pfeile in seine Richtung abzuschießen.
    De’Unnero schnellte auf Tigerbeinen nach vorn, sodass Juraviel der wütenden Bestie nur noch seinen Bogen entgegenschleudern konnte. Der Elf wusste, dass er weder schnell genug wieder hinausschlüpfen noch De’Unnero zur Seite hin entkommen konnte. Also entschied er sich für die einzige noch verbliebene Möglichkeit und sprang, im selben Moment, als De’Unneros Tigerpranke wütend nach dem Fenstersims schlug, genau nach vorn, hinunter auf den Boden.
    Auf allen vieren krabbelnd, huschte er zwischen den Beinen des Mönchs hindurch und versuchte zu der vor Entsetzen erstarrten Jilseponie zu gelangen.
    »Pony!«, rief er. »Das ist nicht der richtige Augenblick, Schwäche zu zeigen! Für Zweifel ist jetzt keine Zeit! Pony!«
    Sein letzter Ruf war nur noch ein halb ersticktes Keuchen. Die Tigertatze traf ihn mit einer wischenden Bewegung hart am Kopf und schleuderte ihn quer über den Boden, bis er hart gegen den Sockel der Galerie prallte und dort reglos liegen blieb.
    Auch wenn seine Worte nicht zu Pony durchgedrungen waren, der Anblick ihres brutal zu Boden geschlagenen Freundes sprach eine deutliche Sprache. Soeben wollte De’Unnero sich auf sie stürzen, da traf ihn ein Lichtblitz ihres Grafits, der ihn von den Füßen hob und nach hinten schleuderte.
    Kaum hatte er sich wieder aufgerichtet, traf sie ihn von neuem und gleich darauf, begleitet von einem wütenden Knurren, noch einmal. Blitzschnell hob sie ihr Schwert, legte alle Angst und Unsicherheit ab und leitete ihren Angriff mit einem weiteren, wenn auch weniger heftigen Lichtblitz ein.
    Plötzlich war sie De’Unnero ganz nah. Unablässig stach und schlug sie auf ihn ein, drängte ihn zurück, ahnte jede seiner Bewegungen voraus.
    Die verblüffende Wende ließ De’Unnero stutzen. Das war nicht Jilseponie, die alternde Witwe des verstorbenen Königs Danube, deren Kräfte längst nachgelassen hatten, das war nicht die gebrochene Frau, die sich damals heimlich aus Ursal davongestohlen hatte.
    Nein, das war Pony, die Gemahlin Elbryans, eben jene Pony, die ihn, De’Unnero, schon damals, vor vielen Jahren, auf dem Platz in Palmaris besiegt hatte, dieselbe willensstarke Pony, die im Schwerttanz der Elfen und dem Gebrauch der Edelsteine ausgebildet war und es darin zur Meisterschaft gebracht hatte.
    Elbryans Erscheinen hatte diese Veränderung bei ihr bewirkt und sie in ein Geschöpf verwandelt, das nur aus blanker Wut zu bestehen schien.
    Mit einem Mal wurde De’Unnero klar, wie sehr Aydrian sich verrechnet hatte.
     
    Selbst nachdem Andacanavar Midalis zu Hilfe geeilt war und die beiden ihre Attacken brillant und in perfektem Einklang aufeinander abstimmten, stellte Aydrian fest, dass er sich mühelos gegen sie behaupten konnte. Irgendetwas in seinem Innern war an die Oberfläche gedrungen, irgendein tief verwurzelter, instinktiver Reflex, der es ihm erlaubte, Falkenschwinge mit ungeahntem Geschick und in atemberaubendem Tempo zu führen. Ihm gelangen unglaubliche Drehungen und Ausweichmanöver, er konnte unter einem gewaltigen Hieb von Andacanavars Riesenschwert wegtauchen und schaffte es, vor Midalis’ unvermittelten Vorstößen leichtfüßig

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