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Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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sie schließlich los und sank nach hinten.
    Dann, fast so, als sei er irgendwie froh, dass es endlich zu Ende war, sah er noch einmal zu ihr hoch. Er schaute ihr in die Augen, nickte matt und sackte kraftlos zurück.
    Pony atmete tief durch, drehte sich um und sah Juraviel reglos an der Mauer liegen, sah Braumin weinend und zusammengekrümmt am Boden kauern, sah ihn mit beiden Händen nach seinen vielen Wunden tasten.
    Dann drang der Kampflärm von unten zu ihr herauf, und plötzlich wurde ihr klar, dass sie in ihrer Entschlossenheit nicht nachlassen durfte. Sie lief an der schluchzenden Sadye vorbei zur Treppe und blickte auf das grausige Schauspiel hinab, das sich ihr dort bot – auf ihren verlorenen Gemahl Elbryan, den dieses Gräuel in Menschengestalt, ihr Sohn, herbeigerufen hatte.
     
    An einigen Stellen auf dem Feld wurde noch immer gekämpft, mancherorts sogar mit großer Verbissenheit. Im Zentrum der jeweiligen Fronten jedoch, wo Bruinhelde und Liam Herzog Kalas in unmittelbarer Konfrontation gegenüberstanden, waren mittlerweile alle Kämpfe zum Erliegen gekommen. Der Drache hatte zwischen den Streitkräften Stellung bezogen und bedachte die Alpinadoraner mit beinahe ebenso gierigen Blicken wie Herzog Kalas und dessen Allhearts.
    »Eine Fortsetzung der Kämpfe wäre unsinnig«, betonte Pagonel. »Während wir hier miteinander reden, kämpfen Prinz Midalis und Aydrian miteinander. Wie viele Menschen müssen denn noch ihr Leben lassen?«
    »Und wie lauten Eure Pläne für den Fall, dass Aydrian siegreich aus dem Kampf hervorgehen sollte?«, rief Herzog Kalas den gegnerischen Führern zu, allen voran dem kolossalen Bruinhelde.
    »Meine Krieger sind als Prinz Midalis’ Verbündete hergekommen«, erwiderte der stolze Nordmann. »Aber wenn die Schlacht dort drinnen entschieden wird, ist unsere Aufgabe hier beendet.«
    »Dann befehlt Euren Männern endlich, die Kämpfe einzustellen«, rief Pagonel den Führern zu. »Ich beschwöre Euch, rettet so vielen tapferen Kriegern wie möglich das Leben der heutige Tag war grauenhaft genug.«
    Herzog Kalas musterte ihn einen Moment lang durchdringend, dann wandte er sich zu seinen Kommandanten um. »Befehlt die Einstellung aller Kampfhandlungen.«
    »Mylord!«, protestierte jemand, doch Kalas brachte ihn zum Schweigen, indem er die Hand hob und sich brüsk abwandte.
    »Falls Ihr die Absicht habt, mich hinters Licht zu führen, könnt Ihr davon ausgehen, dass kein Anhänger von Prinz Midalis dieses Feld lebend verlassen wird«, drohte er dem Mystiker.
    Es fiel Pagonel nicht schwer, seinem bohrenden Blick standzuhalten.
    Unmittelbar neben ihm senkte Pherol bedrohlich den Kopf, gab ein leises Knurren von sich und blies Rauch aus seinen Nüstern.
     
    Pony rannte los und hastete die Treppe hinunter, auch wenn sie wusste, dass sie Brynn nicht rechtzeitig würde erreichen können. Nach Bradwardens Ausfall beherrschte Elbryan die Hüterin aus To-gai nach Belieben. Mehrmals schlug Sturmwind klirrend gegen Flammentänzer und drückte es zur Seite weg, und als Brynn es auf ihn zu richten versuchte – in der Annahme, das Wesen werde die Gelegenheit zum Angriff nutzen –, narrte Elbryan sie prompt mit einem Schritt zurück.
    Dann flog Flammentänzer auf ihn zu. Elbryan fing das Schwert mit seiner Waffe ab und ließ Sturmwind einmal um die gegnerische Klinge kreisen, ehe er sie mit einem kraftvollen Ruck zur Seite schleuderte und Brynn glatt aus den Händen riss.
    Sofort stürzte Brynn sich mit einem Aufschrei nach vorn. Sie wusste nur zu gut, dass sie auf die Innenseite der tödlichen Klinge des Wesens gelangen musste. Ohne zu zögern, verpasste Elbryan ihr einen linken Haken, der ihr das Nasenbein zertrümmerte und sie ein Stück zur Seite taumeln ließ, ehe sie zu Boden ging.
    »Elbryan!«, schrie Pony und beschleunigte ihre Schritte.
    Das Wesen wandte sich um und musterte sie. Dann erkannte es sie wieder, und ein Licht blitzte in seinen Augen auf. Elbryan kehrte der am Boden liegenden Brynn den Rücken und kam, Sturmwind in der Hand, langsam auf sie zu.
    Pony war sich bewusst, dass sie diesem Mann, Nachtvogel, im Kampf mit der Klinge niemals würde Paroli bieten können. Selbst im richtigen Leben, damals vor all den Jahren, war sie ihm nicht ebenbürtig gewesen, und jetzt …
    Also attackierte sie ihn auf andere Weise. Sie versenkte sich in ihren Seelenstein und schleuderte seinem Geist ihre magische Energie mit aller Kraft entgegen.
    Die Augen fest geschlossen, verfolgte sie,

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