Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
Vom Netzwerk:
Schlacht hatte Pherols Aufforderung, die Kämpfe vorübergehend einzustellen, eine deutlich geringere Wirkung. Zahlenmäßig unterlegen, aber voller Kampfeslust, erfüllten die Alpinadoraner die Herzen der Krieger von Midalis stets auf Neue mit Mut und Begeisterung – und Herzog Kalas und seine Allhearts waren ohnehin nicht gewillt, sich einschüchtern zu lassen.
    Auch die erfahrenen Bogenschützen der Kingsmen dachten nicht daran, zu fliehen oder in Deckung zu gehen. Stattdessen richteten sie ihre Langbögen in den Himmel und feuerten eine Salve nach der anderen auf den Drachen und seinen Reiter ab.
    Pagonel, bereits von einem Pfeil in der Schulter und einem zweiten im Oberschenkel getroffen, erkannte, dass er seine Taktik ändern musste. Blitzschnell lenkte er Pherol hinunter ins Kampfgeschehen, wo sich Herzog Kalas und seine Allhearts ein erbittertes Gefecht mit Bruinhelde und den Alpinadoranern lieferten. Mit ohrenbetäubendem Gebrüll stürzte Pherol sich hinab, jagte einmal quer über das gesamte Schlachtfeld und trennte die Kämpfenden voneinander.
    Pagonel ließ sich von der Schulter des Drachen gleiten, rollte sich bei der Landung ab und stürzte sich sofort mit einem mächtigen Satz auf Herzog Kalas. Der Allheart konnte sein Schwert nicht mehr rechtzeitig hochreißen, um das auf ihn zufliegende menschliche Geschoss noch abzublocken. Stattdessen packte er Pagonel, als dieser gegen ihn prallte, sodass der Schwung sie gemeinsam vom Rücken des Pferdes riss und sie hart auf dem Boden landeten.
    »Drache!«, rief der Mystiker, worauf Pherol sofort erneut seine Aufforderung hinausbrüllte, alle Kampfhandlungen einzustellen.
    Pagonel hatte Kalas fest im Griff, das wusste sogar Kalas selbst, trotzdem sprang der Mystiker wieder auf die Beine und zog den Adligen mit sich hoch. »Es ist unsinnig, das Gemetzel jetzt noch fortzusetzen«, erklärte er. »Einer wird am Ende übrig bleiben und das Land regieren!«
    »Diese Männer sind ungebeten in unser Land eingefallen!«, protestierte der Herzog und wies dabei auf Bruinhelde und seine Gefährten. Doch kaum waren die Worte über seine Lippen gedrungen, da war bereits offenkundig, dass er sie nicht einmal selbst glaubte.
    Pagonel wandte sich erst an Bruinhelde und dann auch an Liam O’Blythe, den Anführer der Krieger aus Vanguard, und rief: »Legt die Waffen nieder, ich flehe Euch an! Lasst nicht zu, dass noch mehr Blut vergossen wird!«
    Doch natürlich ging das Gemetzel jenseits ihrer unmittelbaren Umgebung weiter, und selbst rings um den Drachen und den Mystiker währte die Waffenruhe, so es denn eine war, bestenfalls wenige Augenblicke. Immerhin, das Kampfgeschehen sowohl innerhalb der Klostermauern als auch draußen war etwas abgeflaut – was Pagonel mit einem Anflug von Zufriedenheit und Dankbarkeit erfüllte, denn offenbar waren seine Bemühungen nicht vollkommen wirkungslos geblieben.
     
    Während ihrer Zeit bei den Touel’alfar hatte sie natürlich unzählige Geschichten über den großen Nachtvogel gehört, trotzdem konnte Brynn kaum glauben, mit welcher Gewandtheit dieses Wesen seine Klinge zu führen wusste. Jeder ihrer Angriffsversuche wurde ebenso mühelos wie wirkungsvoll abgewehrt. Entweder wich das Wesen elegant nach hinten aus und machte sich für sie gerade eben unerreichbar, oder es drehte Sturmwind kaum merklich zur Seite, sodass Flammentänzer wirkungslos daran abglitt. Ganz ähnlich verhielt es sich mit seinen Attacken. Sie kamen blitzschnell und präzise und nötigten Brynn ihr ganzes Können ab. Schlagartig wurde ihr klar, dass sie, selbst wenn sie all ihr Geschick aufbot, diesem legendären Hüter nicht gewachsen war. Dafür war er einfach zu schnell und zu erfahren – und mit der Klinge genauso gut wie Aydrian, wenn nicht besser.
    Trotzdem kämpfte sie nach bestem Vermögen weiter und versuchte den Gedanken zu verdrängen, dass sie dem Wesen aus der anderen Welt vermutlich gar nichts anhaben konnte selbst wenn es ihr gelänge, die scheinbar unüberwindbare Abwehr zu durchbrechen.
    Auf der anderen Seite des einstufigen Podiums, auf dem der Thron stand, erging es dem im Kampf gegen Aydrian hoffnungslos unterlegenen Prinz Midalis nicht besser. Aydrian hatte mittlerweile seinen Kampfstil gewechselt, um sich der Tatsache anzupassen, dass er einen Stock und kein Schwert in Händen hielt: Die Beine weit auseinander, um einen sicheren Stand zu haben, die Hände fest am harten, silverelverstärkten Holz von Falkenschwinge, gewannen Aydrians

Weitere Kostenlose Bücher