Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Misko
Vom Netzwerk:
verabschiedete er sich belustigt.
    „ Huch«, stöhnte Anke erleichtert auf, das hatte sich besser angehört als dieses knappe bis dann.
     
    Auch Münch, den sie trotz ihres Widerwillens anschließend anrief, konnte nichts Neues berichten. Das malträtierte Mädchen Petra Busch schien aus dem Nichts gekommen zu sein. Und Weimer von der Drogenfahndung stocherte in irgendeinem Mafiaablegernest herum, um die Spuren eines Dealermordes aufzutun und Klaus Nett schien offiziell noch niemand vermisst zu haben. Weder Verwandte noch eine Frau. Keine Frau? Okay, wohl nicht, er ist klein, dick und hässlich. Nicht unbedingt das, was Frauen wollen. Gedanklich schickte sie Klaus Nett zunächst zurück ins Abseits. In diesem Fall wollte sie eine Weile abwarten, was in seiner Sache passieren würde. Sie überlegte, ob sie Hauff ... hinderlich in Ermittlungen der Polizei ... von dem Brief erzählen sollte und entschloss sich mit einem mulmigen Empfinden dagegen. Eines stand fest, solange sie dem Inhalt des Briefes keine Beweise zufügen konnte, würde sie nichts weitergeben. Da behauptete einer, er sei ermordet worden und man würde ihn nie finden. Das konnte auch eine Finte sein. Bei diesem Gedanken erschien vor ihrem geistigen Auge wie in einem digitalen Bilderrahmen in den verschiedenen Facetten Professor Heinrichs Gesicht, das sich auf ihre Frage nach der CD eindeutig irritiert gezeigt hatte. Fragen Sie doch Herrn Koll.
    Hatte Fabio womöglich seine Schwester so übereilt aus der Klinik geholt, um sich mit seiner Familie abzusetzen? Aber warum sollte er das tun? Trotzdem sprang Anke wie angestochen auf. Trenck stand direkt hinter ihr. Lautlos angeschlichen wie immer.
    „ Ich bin an einer heißen Sache dran, brauche etwas Zeit und vor allem Ruhe. Es lohnt sich!«, ratterte Anke herunter, während sie ihren PC auf Stand by fuhr, ihre Tasche schnappte, und Trenck, weil sie just an Birgits spaßige Worte: Der liebt dich, dachte, einen Kuss auf die Wange hauchte und davon rauschte. Der Redaktionsleiter ließ sie ohne ein Wort des Protestes gehen. An der Tür drehte Anke sich um und lächelte über sein immer noch verblüfftes Gesicht.
    Birgit hat recht.
     
    Ständig betrachtete Anke mit hochgerecktem Kopf das Appartementhaus bis zur Dachspitze. Endlich, nach einer Weile ergab sich die ersehnte Möglichkeit. Mit einem Lächeln bedankte sich Anke bei dem netten Bewohner, mit dem sie in das Haus eingetreten war. Der ältere Herr erwiderte es mit einer Kopfverneigung und verschwand gleich im Parterre hinter seiner Wohnungstür. Anke dachte an ihre nachlassende Fitness, mied den Aufzug und stieg weiter die Treppen nach oben. Angespannt wartete sie vor der verschlossenen Tür der Dachterrassenwohnung in diesem exclusiven Appartementhaus, nachdem sie sich durch mehrfaches Läuten überzeugt hatte, dass niemand in der Wohnung zu sein schien. Es hatte sie einige Telefonate gekostet und ein versprochenes Abendessen im DA CAPO in der Beethovenhalle, ehe sie den Wohnsitz von Klaus Nett ermittelt hatte. Während sie so dastand und auf die Wohnungstür blickte, wurde ihr plötzlich bewusst, dass sie einen Fehler gemacht hatte. Sie rannte die acht Stockwerke wieder herunter, hielt die Haustür geöffnet und lehnte sich außer Atem an den Rahmen. Es reichte, wenn die Wohnungstür oben für sie aufgezaubert wurde, das war weniger teuer.
    Nach ungeduldigen fünfzehn Minuten Wartezeit erschien endlich der Mann vom Schlüsseldienst.
    „ Ich bin Anke Nett«, stellte sie sich vor. »Hier unten bin ich durch einen Nachbarn schon hereingekommen«, erklärte sie und hoffte inbrünstig, dass nicht in diesem Moment jemand aus den beiden Parterrewohnungen kam. „Mein Mann ist verreist, und ich habe leider vergessen, den Wohnungsschlüssel einzustecken.«
    Nach weiteren zehn Minuten war sie 120 Euro los, dafür aber aufgeregt und glücklich in die Wohnung des angeblich Verstorbenen eingedrungen. Seine Schränke waren gut gefüllt. Es sah aus, als hätte er tatsächlich seine Wohnung nicht willentlich für einen längeren Zeitraum verlassen. Auch nach längerem Suchen fand sie weder wichtige Papiere, noch Bankkonten, noch seinen Ausweis.
    War eventuell vor mir schon jemand hier?
     
    Ihr nächster Weg führte sie in die Rechtsmedizin. Roland saß in der Kantine beim Kaffee. Anke ließ sich neben ihm auf den harten Stuhl nieder.
    „ Ich hab grad was Unrechtes, Verbotenes getan«, begann sie.
    Er schob ihr seine Kaffeetasse rüber, „koste mal, schmeckt

Weitere Kostenlose Bücher