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Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Misko
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Sie eine Verwandte?«
    Ich hasse diese Frage. Sie schüttelte den Kopf.
    „ Was wollen Sie dann?«, rügte er sie in einem scharfen Ton, der ihr alles Recht abzusprechen schien, eine Frage über Laura Koll zu stellen. Anke entschloss sich zu einer Gegenfrage.
    „ Warum sind Sie so verdammt unfreundlich?«
    Das wirkte.
    „ Entschuldigung, ich habe viel zu tun und keine Zeit zu verschenken.«
    Ich auch nicht, du arroganter Chefarzt.
    Damit marschierte er wieder voran, doch Anke blieb ihm auf den Fersen. Sie hörte ihn schwer durchatmen, bevor er abermals stehen blieb.
    „ Ich werde Sie wohl nicht los.«
    Anke lächelte.
    „ Also gut, ihr Bruder hat mir zugesichert, sie in einer privaten Schweizer Anstalt unterzubringen«, erklärte der Professor knapp.
    Glaub ich nicht.
    „Hat er das bei der letzten voreiligen Entlassung auch schon versprochen?«
    „ Sie scheinen Bescheid zu wissen. Wer sind Sie, eine Privatdetektivin?«
    Diese Vermutung überraschte Anke.
    „ Wäre Fabio Koll es denn wert, observiert zu werden?«
    „ Junge Frau, Sie amüsieren mich«, der Doktor drehte sich ab, „... ein Patient wartete, ich muss wirklich ...«
    „ Presse!«, rief Anke seinem Rücken zu. Der Professor stoppte, als hätte ihn etwas durchzuckt. Langsam wandte er sich zu ihr um.
    „ Über was recherchieren Sie, wenn ich fragen darf?«
    Anke ging einen Schritt auf ihn zu .„ Wenn ich ehrlich bin, ich weiß es nicht. Ich muss einen Anfang finden.«
    Professor Heinrich lächelte erleichtert.
    „ Und da fangen Sie ausgerechnet bei mir an? Das ist zugleich spaßig und grotesk. Auf welche Spur könnte ich Sie denn bringen?«, fragte er belustigt.
    „ Wissen Sie etwas von einer Namens-CD?«
    Anke hatte sich mit dieser spontanen Frage selbst überrascht. Einige Sekunden erstarrte der Professor blickte sie ungläubig an. Fast so, als hätte sie ihm ein chinesisches Rätsel aufgetragen, das er binnen Sekunden unter Todesandrohung lösen musste. Da war etwas in seinem Gesichtsausdruck, Verblüfftes, etwas wie: Das kann doch wohl nicht sein. Schweigend wartete Anke auf die Auflösung seiner Erstarrung. Sie erfolgte auch unmittelbar mit einem kurzen missglückten Lachen. Sogleich darauf wiederholte Dr. Heinrichs mit überschwänglichem Erstaunen: „Namens-CD? Keine Ahnung, wovon Sie reden. Nein wirklich nicht.«
    Er zuckte mit den Schultern und machte sich auf den Weg. Unvermutet drehte er sich um. Sein Vorschlag sollte sicherlich scherzhaft klingen, doch Anke hörte auch den Subton heraus.
    „ Fragen Sie doch Herrn Koll?«

26
    Laura stand in ihrem meerblau gekachelten Bad vor dem Spiegel und sah sich dabei zu, wie sie eine Pille nach der anderen in den Mund warf. Sie achtete nicht darauf, welche es waren, Hauptsache, sie konnte etwas in sich hinein stopfen. Begleitet mit kindlicher Wut nach dem Leitsatz: Ich werde es euch schon zeigen, das habt ihr jetzt davon.
    Fabio hatte sie einfach in ihrem Reich eingeschlossen. Dieser Schuft! Sie drehte sich zur offenstehenden Badtür und rief laut nach Paola, aber die schien sich im oberen Trakt des Hauses aufzuhalten. Nur Mutter antwortete von irgendwo her mit brabbelnden Lauten, die Laura nicht verstand. Sie verließ das Bad und fiel, mit weiteren Pillen in der Hand, auf das Sofa. Bereits immer hatte sie gern in exklusiven Hotels gewohnt. Dort, so meinte sie noch heute, hatte sie sich sicher gefühlt. Eine exklusive, trügerische Sicherheit. Nun, eine Hotelsuite besaß sie jetzt auch hier in diesem Anwesen. Nur kam niemand, wenn sie klingelte, um sie zu bedienen. Mit einer Handbewegung waren auch die letzten drei Pillen in ihrem Mund verschwunden. Rasch schob sie einige Schlucke Wasser nach, als der Schlüssel sich im Schloss drehte. Gebannt blickte sie vom Sofa auf die Tür. Ihr Bruder steckte den Kopf rein, lächelte, und trat ins Zimmer.
    „ Wie geht es dir, Schwesterlein?«
    Laura begann zu weinen.
    Fabio begann zu stöhnen .„ Wo ist dein Valium?«
    „ Ich hab schon was genommen«, erklärte sie unter heftigem Schluchzen .„ Wie konnte mir das passieren?«, brach es wegen ihres Ausrasters bei Anke Contoli aus ihr heraus. „Ich wollte das nicht! Alles ist so schrecklich!«
    Fabio trat dicht an sie heran, fasst mit einer Hand ihr Kinn, hob langsam ihren Kopf und sah sie fest an. Er schüttelte den Kopf. Laura wusste, was das bedeutete. Nichts würde sie erfahren.
    „ Wir müssen noch ein bisschen weiter machen, Schwesterherz. Ich kann nicht einfach die Zelte hier abbrechen.«
    Sie

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