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Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz

Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz

Titel: Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alf Leue
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sollen belohnt werden. Ich gebe dir mein Ehrenwort. Es gilt also?“
    Ohne zu antworten wandte Berthold sich um, trabte in die Mitte der Lichtung und stieg ab. Er griff Calamus am Zügel und wartete. Es dauerte einige Momente, dann öffnete sich ein Flügel des Burgtores und Katharina trat hervor. Sie sah sich unsicher um und wusste nicht recht, was sie erwartete. Es dauerte den Soldaten wohl zu lange, denn schließlich erhielt sie einen unsanften Stoß in den Rücken, der sie zu Boden warf. Einer der Soldaten rief, sodass es selbst Berthold mehr als hundert Schritte entfernt deutlich hören konnte: „Hast du nicht verstanden Metze? Du kannst gehen! Sieh zu, dass du Land gewinnst, bevor es sich der Monsignore noch anders überlegt!“
    Berthold ballte seine Fäuste vor Wut. Diese Hunde. Wie konnten sie es wagen, Hand an sie zu legen und sie als Metze zu beschimpfen! Doch Katharina stand unversehrt auf, klopfte sich den Schmutz aus den Kleidern und schritt mit erhobenem Haupt auf Berthold zu, ohne sich noch einmal umzusehen. Währenddessen sammelte sich etwa ein halbes Dutzend Leichtbewaffneter vor dem Tor und wartete. Als Katharina eine gute Strecke Weges zwischen sich und die Burg gebracht hatte, streichelte Berthold Calamus zum Abschied sanft über die Schnauze, löste sich von ihm und ging Katharina in Richtung Burg Maus entgegen. Doch erst als sie nur noch wenige Schritte voneinander entfernt waren, erkannte Katharina ihn und hielt verwundert inne.
    „Berthold, du …?“, stammelte sie.
    „Ja, Katharina. Durch mich bist du in diese Lage gekommen und durch mich wirst du wieder frei sein. Nein, keine Widerrede“, fuhr Berthold schnell fort, als Katharina ein protestierendes „Aber …“ einwarf. „Nein, mein Entschluss steht fest. Ich bin des Fliehens müde. Ich will die Wahrheit erfahren und will dich in Sicherheit wissen.“
    „Oh, Berthold, du dummer Junge!“
    Sie lief die letzten Schritte auf ihn zu und fiel ihm in die Arme. Hastig küssten sie sich und hielten einander so fest, als ob sie sich nie wieder loslassen wollten. Dann schob Berthold Katharina sanft aber bestimmt von sich.
    „Geh nun. Ich werde wiederkommen. Hab keine Angst. Wer mich so sehr begehrt, der wird mich nicht töten, nachdem er so lange Jagd auf mich gemacht hat. Geh zu Calamus. Er wartet auf dich. Reite so schnell du kannst über die Lichtung zum Waldsaum. Petz und Augustein werden dort sicher schon auf dich warten. Sie wussten nicht, was ich vorhatte, werden aber bestimmt mittlerweile im Bilde sein, wie ich Petz kenne.“
    Katharina griff nach Bertholds Händen. „Berthold, warum begibst du dich in solche Gefahr? Er wird dich umbringen.“
    „Nein, das wird er nicht und zumindest werden wir so viel Zeit gewinnen, dass Petz Truppen von Graf Ysenburg hierher führen kann. Dann sehen wir weiter und schließen einen Handel. Was kann er schon von mir wollen? Das Wichtigste ist erst einmal, dass ich dich in Sicherheit weiß. Und nun geh, rasch! Ich liebe dich!“
    Berthold ließ Katharinas Hände los und ging in Richtung der Burg hinauf, so wie er es dem Unbekannten zugesagt hatte. Plötzlich gellte ein scharfes Kommando von den Zinnen und die sechs Fußsoldaten stürmten auf Berthold los. Zuerst dachte sich Berthold nichts dabei, doch als sie ihn erreicht hatten und nur drei der Männer ihn ergriffen, zu Boden warfen und fesselten, erkannte er den Hinterhalt, denn die übrigen drei liefen auf Katharina zu.
    Am Boden liegend schrie Berthold aus Leibeskräften: „Lauf, Katharina, es ist eine Falle, lauf doch!“
    Katharina sah sich im Dunkel erschrocken um und erkannte, dass die drei dunklen Gestalten, die auf sie zugerannt kamen, nichts Gutes im Schilde führen konnten. Sie raffte ihre Röcke und stolperte hastig in Richtung Calamus. Fast hatte sie ihn erreicht, da griffen starke Hände nach ihr und rissen sie zu Boden.
    „Na, Metze, hast du wirklich gedacht, der Monsignore lässt ein so wertvolles Faustpfand einfach so ziehen?“, lachte es ihr aus der Dunkelheit entgegen.
    „Ihr ehrloses Gesindel!“, schrie Katharina wutentbrannt.
    „Halt dein Maul!“
    Ein Schlag traf Katharina ins Gesicht und sie schmeckte ihr eigenes Blut. Dann wurde sie unsanft nach oben auf ihre Füße gezerrt. Sie sah, wie der gefesselte Berthold von den anderen drei Soldaten durch das Burgtor gestoßen wurde. Ihre Bewacher zogen Katharina über die Lichtung wieder hinauf zur Burg, als plötzlich aus der Dunkelheit Hufschlag aus Richtung des Waldsaumes

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