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Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz

Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz

Titel: Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alf Leue
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Boden, dann sah sie ihren Sohn an. „Ich weiß es auch nicht, Robert. Es kann nur von Etzelroth kommen, wer sonst würde es ihm zugetragen haben? Aber es ist wohl an der Zeit, dass ich dir etwas erzähle über Berthold und seine Gabe.“
    Robert setzte sich mit dem Rücken aufrecht an die Wand und wartete gespannt. Und seine Mutter begann die Geschichte zu erzählen, die immer vertuscht worden war und nie hätte erzählt werden sollen. Die Geschichte mit dem lahmen Franz, die sie auch Berthold erst kurz vor seiner Abreise erzählt hatte. Robert wurde aschfahl. Dann stand er wortlos auf und schaute still in die Sterne und den fast vollen Mond, der sein Licht durch die Schießscharte warf.
    Im selben Augenblick empfing Sarenno di San Pietro in der Burghalle und in Anwesenheit Markgraf Johanns von Baden einen Boten aus Rom, der ihm ein Dekret Papst Pius’ II. überbrachte. Der Legat nahm das Schreiben in Empfang und Johann von Baden wies einen Diener an, den Boten gut zu bewirten und ihm ein Nachtlager zu bereiten. Als Sarenno di San Pietro das Dekret gelesen hatte, lachte er zufrieden.
    „Es ist geschehen! Seine Heiligkeit hat mich soeben darüber informiert, dass Kaiser Friedrich den Bann über unseren Freund Diether von Ysenburg ausgesprochen hat. Er hat ihn offiziell als Erzbischof abgesetzt. Wir werden morgen beginnen, uns das zu holen, was uns zusteht“, sagte er an Johann von Baden gewandt, „doch vorher müssen die bezahlen, die den Unrechtmäßigen gestützt haben.“
    „Mainz“, sagte der Markgraf nur.
    „Ja, und alle anderen, die sein Banner ergreifen. Unsere Rache wird furchtbar sein, verbluten sollen sie im Dreck!“
    „Was ist mit diesem Jungen?“, wollte der Markgraf wissen.
    „Ich werde ihn kriegen!“, krächzte Sarenno di San Pietro.
    „Monsignore, was liegt Euch nur an ihm, einem einfachen Bauerntölpel ohne Belang?“
    Der Legat fuhr herum und funkelte Johann von Baden an.
    „Führt Ihr Euren Krieg, ich führe den meinen. Unterschätzt diesen Jungen nicht. Wenn Ihr wüsstet, was ich weiß, dann würdet Ihr anders reden.“
    „Nun gut“, sagte der Markgraf verärgert, der einen solchen Ton nicht gewohnt war, „Ihr werdet es als Mann des Heiligen Vaters sicher am besten wissen. Jedenfalls hat Adolph von Nassau Euch zugesagt, Euch bei der Suche auf jede Art zu unterstützen. Und daran halte auch ich mich, solange Ihr Euch ebenfalls an Euer Wort gebunden fühlt und bei Seiner Heiligkeit betreibt, dass unser Verbündeter Adolph von Nassau der nächste Erzbischof zu Mainz wird. So wie es geplant war, bevor sich dieser anmaßende Diether von Ysenburg ins Amt drängte. Und vergesst nicht die zugesagte Unterstützung für unsere Kriegskasse. Wir brauchen das Geld und einen starken Mann der Kirche in Mainz. Es ist das wichtigste Bistum im Reich!“
    Sarenno di San Pietro grinste teuflisch und erwiderte: „Keine Sorge, das ist auch in meinem Interesse, dessen seid versichert.“
    „Was machen wir mit unseren Gefangenen?“, wollte der Markgraf wissen.
    „Sie bleiben hier und am Leben!“, befahl der Legat, „wer weiß, wofür ich sie noch brauchen kann. Ein Kopf kürzer ist schnell gemacht.“
    „Ganz wie es Euch beliebt“, antwortete Johann von Baden, „mir soll es recht sein. Gut, dann werden wir morgen beginnen. Diesen Tag soll Diether von Ysenburg so schnell nicht vergessen.“
    Der Markgraf rief einen Offizier zu sich und gab ihm seine Anweisungen: „Ich werde mich nun um die Vorbereitungen kümmern und mit meinen Kommandanten reden, damit die Truppen morgen nach Sonnenaufgang abmarschbereit sind. Ihr sendet je einen Boten mit Begleitschutz zu unseren Verbündeten. Schickt sie zu meinem Bruder Georg von Metz, Ulrich von Württemberg und dem Bischof von Speyer. Wir warten, bis mein Bruder mit seinen Truppen aus Metz angekommen ist, dann ziehen unsere vereinten Verbände von hier aus gemeinsam los. Der Speyrer Bischof soll mit seinen Truppen schon einmal links des Rheins beginnen, von Ysenburgs Ländereien zu attackieren. Den zu erwartenden geringen Widerstand sollen seine Männer entweder gleich niederschlagen oder aber den Gegner bis Worms vor sich her treiben. Dort sollen sie dann um jeden Preis die Stellung halten, bis Ulrich von Württemberg zu ihnen stößt.
    Wir hingegen fallen etwas oberhalb in Gernsheim ein und senden ihm eine Nachricht, sobald wir kampfbereit sind. Dann nehmen wir von Ysenburgs Truppen in die Zange und zerreiben sie zwischen Worms und Gernsheim – in

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