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Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz

Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz

Titel: Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alf Leue
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Folge ihr bis zum Ende. Dort steht das Haus von Meister Köppler. Du kannst es nicht verfehlen.“
    Er machte einen Schritt zur Seite und bedeutete der verdutzten Katharina mit einer übertrieben einladenden Geste, zu passieren. Das ließ sich Katharina nicht zweimal sagen. Sie hob die Hand zu einem dankenden Gruß und ritt durch das Tor. Die Wachmänner sahen ihr nach und Hartmuth sagte zu seinem Kameraden: „Also, wenn ich hier was zu sagen hätte … Aber mich fragt ja keiner.“
    Katharina ritt langsam durch die Gassen von Babenhausen und gelangte auf dem Weg, den ihr die Wache beschrieben hatte, an das Haus von Walther Köppler. Sie stieg vom Pferd und band es vor der Scheune an einen Eisenring. Dann ging sie zum Haus und klopfte an die Tür.
    „Wer da?“, fragte jemand nach einigen Momenten von drinnen.
    „Ich habe eine dringende Nachricht für Herrn Walther Köppler, den Baumeister“.
    Katharina hörte Stühlerücken und näher kommende Schritte, dann wurde die Tür geöffnet. Ein noch sichtlich müder Walther Köppler sah Katharina an. „Soso, eine Nachricht. Was ist es denn so Eiliges, dass du mich um diese Uhrzeit am Samstagmorgen aufsuchst?“
    Katharina sah Walther Köppler an und hatte ein gutes Gefühl. Wenn Berthold bei diesem Mann untergekommen war, dann hatte er es gut getroffen. Leise flüsterte sie nur: „Berthold.“
    Sofort zog Walther Köppler die verdutzte Katharina ins Haus und schloss hastig die Tür. „Wer bist du?“
    „Ich heiße Katharina Kufner und bin die Verlobte von Berthold Graychen aus Langen.“
    Köpplers Miene entspannte sich. Er legte Katharina die Hand auf die Schulter. „Du bist also Katharina. Berthold hat mir viel von dir erzählt. Und wie ich seinen Worten entnehmen konnte, war eure Hochzeit ja eigentlich auch schon geplant, nicht wahr? Ich möchte dir gern glauben, aber in diesen Zeiten ist es leider oft schwierig, Gut und Böse zu unterscheiden. Kannst du denn auch beweisen, was du sagst?“
    Katharina überlegte angestrengt. Daran hatte sie nicht gedacht. Sie war davon ausgegangen, dass ihr Wort genügte. Deshalb sagte sie: „Wisst Ihr, Meister Köppler, ich kann es Euch nicht beweisen. Ich kann Euch nur sagen, dass ich um Berthold sehr besorgt bin. Dass mein Vater Ambrosius Kufner, der ein guter Freund von Peter Graychen ist, und ich von Langen aus von Vogt Wolfram Etzelroth nach Dieburg geschickt wurden, um Berthold zu verraten. Und dass Etzelroths Plan nicht aufgegangen ist, denn ich habe die Stadtwachen bestochen und mich bei Nacht und Nebel davongeschlichen, nur um zu Euch zu kommen und Berthold zu warnen. Wäre ich eine Verräterin“, fügte sie hinzu, „die wüsste, dass Berthold hier bei Euch untergekommen ist, welchen Grund hätte ich wohl, noch mit Euch zu plaudern? Stattdessen würde ich Euch durch Soldaten an den Haaren auf den Hof zerren und verhaften lassen.“
    Walther Köppler sah Katharina freundlich an. „Das, was du gesagt hast, überzeugt mich keineswegs. Denn welche Soldaten von Vogt Etzelroth könnten es sich wohl erlauben, außerhalb des Wildbanns willkürlich Menschen zu verhaften? Das würde dem Grafen von Hanau-Lichtenberg nicht gefallen. Was mich dazu bewegt, dir zu glauben, ist vielmehr, wie du es gesagt hast. Nur wahre Liebe kann Leidenschaft und Aufrichtigkeit nicht verbergen. Komm herein und setz dich zu uns, Katharina Kufner, Verlobte unseres Berthold aus Langen. Sei uns willkommen. Hast du schon gefrühstückt?“
    Katharina schüttelte den Kopf und folgte Walther in die Küche, wo Irmgard am Tisch saß und das Gespräch zuerst mit großer Anspannung und dann mit wachsender Erleichterung verfolgt hatte. Sie setzten sich und Katharina bekam ein Dünnbier und etwas Brot und Käse aufgetischt.
    „Wo ist Berthold? Kann ich ihn sehen?“, fragte sie, während sie in das Brot biss.
    Walther und Irmgard Köppler sahen sich an. „Nein“, sagte Walther, „das geht nicht, denn er ist fort.“
    Katharina hörte auf zu kauen. „Fort, sagt Ihr? Aber wohin ist er gegangen? Sagt es mir, denn es bleibt keine Zeit. Ich muss ihm schlechte Nachricht überbringen und ihn warnen!“
    Walther Köpplers Miene verfinsterte sich. „Was für schlechte Nachrichten?“
    „Es ist Furchtbares geschehen“, sprudelte Katharina hervor. „Vogt Etzelroth hat das Hofgut Graychen besetzt, besser gesagt sein Sohn Hermann, dieser gemeine Dieb. Peter Graychen wurde in den Kerker auf Burg Hayn geworfen und Bertholds Mutter und sein Bruder Robert wurden

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