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Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz

Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz

Titel: Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alf Leue
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für mich.“
    „Sehr wahrscheinlich. Aber du hattest es doch so eilig, Bruder Augustein. Gehen wir nun endlich oder muss ich dich erst in einen Frosch verwandeln?“
    Petz grinste, der Mönch nicht. Er drängte: „Zum hinteren Tor, schnell!“
    Das ließ sich Petz nicht zweimal sagen. Er wollte nichts als fort von hier. Er steckte sein Messer zurück in die Scheide, schleifte mit der freien rechten Hand zuerst die beiden schlafenden Wachen am Kragen in den Vorraum und zog dann die Tür hinter sich zu. Augustein verschloss sie hastig. Dann ging er voraus, nach links um das lange, flache Gebäude des Hospitals herum. Dort zwängten sich er und Petz zwischen der Klostermauer und der Gebäuderückseite hindurch, bis sie nach etwa sechzig Schritten an die hintere, rechte Außenmauer der Klosterkapelle stießen. Dort hielt sich Augustein, der sich geschickt wie eine Fledermaus in der stockfinsteren Nacht bewegte, rechts. Hinter einem mannshohen Findling verborgen lag der hintere Ausgang des Klosters.
    Augustein eilte die drei schneebedeckten Stufen zur Tür hinab und wollte sie öffnen. Doch die schwere Holztür war von der Kälte verzogen und klemmte, die Scharniere und der Riegel waren festgefroren. Verzweifelt rüttelte Augustein an der Tür. Das hatte er nicht bedacht. Petz schob ihn zur Seite und drückte mit einem Ruck den Riegel aus der Halterung. Dann zerrte er kräftig an dem eisernen Ring und die Tür öffnete sich mit einem Knirschen. Sie schlüpften hindurch und Augustein zog die Tür hinter sich zu. Er hastete über die verschneiten Felsen voran zum angrenzenden Wald, der nur wenige Schritte hinter dem Kloster begann. Nach einigen Schritten im Unterholz hielt er sich links und kam auf eine kleine Lichtung, auf der eine uralte, hölzerne Andachtskapelle stand. Dort wartete ein Mann in einfacher Kleidung mit drei Pferden. Eines davon war Calamus und eines war Petz’ Pferd. Das dritte gehörte wohl dem Mann selbst.
    Augustein hob die Hand zum Gruß, doch der Mann nickte nur und stieg auf Calamus. Augustein reichte Petz zwei dicke Decken und ein Schafsfell, die schon bereitlagen. Eine der Decken legte sich Petz selbst um, dann verpackte er Berthold noch dicker in das Fell und die andere Decke. Er hob ihn auf seinen Fuchs und setzte sich hinter ihm in den Sattel. Mit einer seiner mächtigen Pranken hielt er den leblosen Berthold, mit der anderen ergriff er die Zügel. Augustein hatte ein wenig Mühe, auf das Pferd zu kommen, und Petz befürchtete schon, dass er eher ein Klotz am Bein sein würde als eine Hilfe. Aber der Mönch entpuppte sich dann doch als einigermaßen fähiger Reiter. Zumindest ritt er erheblich besser als er aufsteigen konnte. Der Fremde ritt auf Calamus zügig voraus.
    Die Tiere hatten einige Mühe, im knietiefen Schnee schnell und sicher voranzukommen. Die drei ritten den Klosterberg rückseitig hinab und gelangten nach etwa einer halben Stunde an die tiefschwarze Nidda, die sich ihren Weg dunkel durch das Flusstal schnitt. Der Fremde ritt voran zu einer von vereistem Schilf verdeckten Stelle und lenkte Calamus durch eine Furt. Wer sie nicht kannte, hätte sie wohl nie gefunden. Das Eis am Uferrand knackte und knirschte unter der Last der Pferde, bevor es in Stücke zersprang. Als sie auf der anderen Seite des Stroms angekommen waren und den Waldrand erreicht hatten, stieg der Mann ab. Er wandte sich an Augustein.
    „Und Bruder Franz und Bruder Thomas werden mir für das Pferd und die Verpflegung aufkommen?“
    „Ja sicher“, antwortete Augustein, „ganz wie abgemacht!“
    „Gut, dann sind wir quitt. Es war riskant genug, die beiden Pferde vorgestern Nacht aus dem Kloster zu schaffen. Und ich hoffe, die beiden Brüder halten Wort, sonst müsste ich dem Abt …“
    „Nein!“, fiel ihm Augustein hastig ins Wort. „Ich schwöre es bei Gott und allem, was mir heilig ist!“
    „Dann ist es gut. Lebt wohl und Gott sei mit Euch!“
    Er sah Petz und Berthold nicht einmal an, drehte sich um und stapfte mühsam durch den tiefen Schnee. Schließlich wurde vom Dunkel des Waldes verschlungen. Petz sprang vom Pferd.
    „Ich danke dir, Bruder Augustein. Ich danke dir von Herzen. Warum du das auf dich nimmst und dich der Gefahr aussetzt, warum du alles hinter dir lässt, weiß ich nicht. Aber das werden wir dir nie vergessen. Ich weiß, dass du mehr weißt, als du vorgibst.“
    „Du bist ein Zauberer, vielleicht ein böses Wesen, und ich helfe dir bei der Flucht.“
    Petz blickte auf, als er

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