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Schattenfeuer

Schattenfeuer

Titel: Schattenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Julio.
    »Sie waren zusammen in Vietnam«, erklärte Teddy. »Sind
    gute Freunde. Stehen sich fast so nah wie Brüder. Vielleicht sogar noch näher. Wissen Sie, Ben ist ein echt netter Kerl, das werden alle bestätigen, die ihn kennen. Er ist freundlich, so aufrichtig und ehrlich, daß er manche Leute verblüfft. Andererseits aber...« Teddy suchte nach den richtigen Worten. »Es ist komisch... In gewisser Weise hält er alles auf Armeslänge von sich fern, öffnet sich nie ganz. In diesem Zusammenhang dürfte Whit Gavis die einzige Ausnahme sein. Nun, vielleicht hat er im Krieg etwas erlebt, was ihn für immer veränderte. Vielleicht kann er dadurch nur tiefere Beziehungen zu Personen unterhalten, die ähnliche Erfahrungen machten und sie überlebten, ohne den Verstand zu verlieren. Wie Whit.«
    »Steht er auch Mrs. Leben nahe?« fragte Julio.
    »Ja, ich glaube schon«, entgegnete Teddy. »Ich nehme an, er liebt sie. Und das macht sie zur glücklichsten Frau, die ich kenne.«
    Reese hörte Eifersucht in Theodoras Stimme, und er hatte das Gefühl, als breche sein Herz entzwei.
    Offenbar war Teddys Tonfall auch Julio nicht entgangen, denn er sagte: »Bitte entschuldigen Sie, aber ich bin Polizist und daher von Natur aus neugierig. Sie hörten sich eben so an, als hätten Sie nichts dagegen, wenn sich Ben in Sie verliebte.«
    Teddy zwinkerte überrascht und lachte leise. »Ben und ich? Nein, nein. Ich bin größer als er, und wenn ich Schuhe trage, wirkt er wie ein Zwerg neben mir. Außerdem ist er ein häuslicher Typ - ein ruhiger und stiller Mann, der alte Kriminalromane liest und Spielzeugeisenbahnen sammelt. Nein Ben ist ein toller Kerl, aber ich bin zu extravagant für ihn.«
    Der Schmerz in Reeses Brust ließ nach.
    »Ich bin nur deswegen auf Rachael eifersüchtig, weil sie einen guten Mann gefunden hat und ich nicht«, fuhr Theodora fort. »Wenn man so groß ist wie ich, muß man sich damit abfinden, daß einem Männer nicht gerade in Scharen den Hof machen. Abgesehen von Baseballspielern - und solchen Typen traue ich nicht über den Weg. Tja, und eine Frau, die bereits ihren zweiunddreißigsten Geburtstag hinter sich hat, kann sich den Neid nicht ganz verkneifen, wenn sie sieht, daß andere mehr Glück hatten.«
    Reese schöpfte neue Hoffnung.
    Julio stellte Teddy noch einige weitere Fragen in bezug auf das Motel in Las Vegas und ließ sich die genaue Adresse nennen. Dann standen Reese und er auf, und Theodora Bertlesman führte sie zur Tür. Bei jedem einzelnen Schritt überlegte Reese, wie er die atemberaubende Frau ansprechen sollte. Als Julio die Tür öffnete, sah Reese zu Teddy zurück und sagte: »Äh, entschuldigen Sie bitte, Miß Bertlesman, aber ich bin ein Cop, und es ist mein Job, Fragen zu stellen, wissen Sie, und ich dachte mir, ich meine, äh... Haben Sie vielleicht einen... nun, einen guten Bekannten?« Als Reese sein eigenes Stammeln hörte, wäre er am liebsten im Boden versunken oder von einem Augenblick zum anderen unsichtbar geworden.
    Teddy musterte ihn und lächelte. »Hat das irgend etwas mit Ihren Ermittlungen zu tun?«
    »Nun... ich dachte nur... ich meine... tja, ich möchte nur vermeiden, daß jemand von unserem Gespräch erfährt. Wis sen Sie, ich dachte dabei nicht nur an mögliche Schwierigkeiten mit unserem Vorgesetzten... Äh, wenn Sie sonst jemandem vom Motel in Las Vegas erzählen, würden Sie Mr. Shadway und Mrs. Rachael vielleicht in Gefahr bringen, und...«
    Er fühlte sich versucht, die Dienstwaffe zu ziehen und sich zu erschießen.
    »Ich habe keinen besonderen Bekannten, niemandem, dem ich irgendwelche Geheimnisse anvertraue«, erwiderte Teddy.
    Reese räusperte sich. »Nun, äh, das freut mich. In Ordnung.« Er wollte sich gerade zur Tür umwenden, als Julio ihn mit einem sonderbaren Blick bedachte. Und Teddy meinte: »Sie sind ziemlich groß, nicht wahr?«
    Reese sah sie an. »Bitte?«
    »Sie sind recht groß und kräftig gebaut. Wirklich schade, daß es nicht mehr Männer wie Sie gibt. Eine Frau wie ich würde neben Ihnen fast zierlich wirken.«
    Was meint sie damit? überlegte er. War es nur eine beiläufige Bemerkung oder steckte mehr dahinter? »Ich würde mich so gern einmal zierlich fühlen«, fügte Teddy hinzu. Reese versuchte, eine Antwort zu geben, doch in seiner Kehle schien sich ein dicker Kloß gebildet zu haben.
    Er kam sich dumm, unbeholfen und schwerfällig vor -so schüchtern wie ein Sechzehnjähriger. Plötzlich konnte er wieder sprechen, aber anstatt

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