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Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Titel: Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Saumweber
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einer Axt die eisernen Haken von einer Sturmleiter zu schlagen, mit denen sie über der Brustwehr hing. Einer war bereits zerbrochen, doch der zweite hieltsich hartnäckig. »Der Sims vor dem Tor ist hier längst zu Ende. Die kommen über den Abgrund!«
    Ein Fomorer erschien auf der Leiter. Derrien schnitt mit seiner Klinge durch dessen Kehle und zog sich zurück, um Bryce einen weiteren Hieb zu ermöglichen. »Du hast Recht«, stimmte er ihm zu.
    Die Axt hämmerte Funken schlagend auf den Haken. Endlich zerbrach das Gusseisen unter dem geschmiedeten Stahl. Derrien fing die Gabelstange auf, die einer von Bryce’ Männern ihm zuwarf, und hakte sie in der obersten Leitersprosse ein. Gemeinsam lehnten sie sich dagegen, bis die Leiter schließlich davonkippte.
    Um Atem ringend lehnte sich Derrien über die Brustwehr und sah nach unten. Ein Pfeil zerbrach an der Zinne neben ihm, doch für einen Moment ignorierte er die Gefahr. Unter sich sah er, dass die Nain inzwischen von der Treppe aus Leitern den Hang hinauf gelegt hatten, um an den Fuß der sonst unerreichbaren Abschnitte des Ostwalls zu gelangen und mehr Leitern gleichzeitig anlegen zu können.
    Ein weiterer Pfeil sauste knapp an Derriens Ohr vorbei durch die Spalte zwischen den Zinnen und verschwand irgendwo hinter ihm im Festungshof. Derrien zog sich zurück und verschanzte sich hinter der Zinne. »Wir müssen etwas gegen die Leitern dort unten tun!«, rief er Bryce zu, der gerade ebenfalls einen Blick nach draußen warf.
    Ein Pfeil prallte mit lautem Scheppern vom Helm des Schotten, worauf sich dieser erschrocken zurück hinter den Zinnen verschanzte. »Wie sollen wir das machen, Herr?«
    »Ich habe keine Ahnung! Überleg dir etwas!«
    Bryce’ buschiger Schnurrbart zuckte etwas, als er die Mundwinkel nach unten zog, doch das war seine gesamte Reaktion. Der breitschultrige Hauptmann war schon immer ein geduldiger Geselle gewesen. »Ich werde darüber nachdenken, Herr!«
    »Lass dir nicht zu viel Zeit damit!« Derrien rappelte sich auf, als direkt unter dem Glockenturm erneut Nain über die Brustwehr quollen. Die Männer – das sah Derrien schon von weitem –waren besser ausgerüstet als die, gegen die er bisher gekämpft hatte, sie trugen Lederrüstungen und Schwerter, drei von ihnen sogar Kettenhemden. Noch bevor Derrien bei ihnen war, hatten sie die drei Schotten erschlagen, die diesen Abschnitt des Wehrgangs bewacht hatten.
    »Dumnorix!«, schrie Derrien zur Turmschulter hoch. »Wir brauchen Pfeile!«
    Waldsegen
parierte den Angriff des Ersten, eines hageren Mannes mit hinter dem Kopf zusammengebundenem Haar und glatt rasiertem Gesicht. Dessen Langschwert kam herum, in einer lehrbuchmäßigen Riposte zu Derriens Gegenangriff, und traf ihn am Arm, ohne jedoch die Glieder seines walisischen Kettenhemdes zu durchschlagen.
    Derrien zog sich zurück, überrascht von dem geschickten Manöver. Schweiß trat auf seine Stirn, während sein Herz aufgeregt pochte. Er wehrte mit seinem Druidenschwert eine weitere Attacke ab, drehte sich an dem erwarteten Ausfall vorbei und rammte dem Nain
Waldsegen
in den Bauch. Ihm blieb keine Zeit für einen Triumph; er stemmte sein Bein gegen die Hüfte des Mannes, zog die Klinge zurück und parierte mit der gleichen Bewegung den Angriff des nächsten.
    »Schatten!«, schrie jemand von hinten.
    Derrien schnaubte.
Auch das noch.
Er zog
Steinbeißer
und ließ sich zurückfallen, so dass der nächste Nain über seinen verletzten Gefährten steigen musste. Den Dolch in der Linken, das Schwert in der Rechten erwartete er ihn.
    Dieser war ein gedrungener Mann, etwas kleiner als Derrien, mit Kettenhemd und stählernen Arm- und Beinschienen. Seine Stimme klang blechern unter dem Visier seines Helmes hervor: »Mein Name ist Shar’ketal! Merk dir den Namen und nenne ihn deinen Göttern, wenn du vor sie trittst! Sie sollen in Angst vor mir zittern, bevor ich sie zerstöre!«
    »Man nennt mich Derrien Schattenfeind«, erklärte Derrien ungerührt. Mit einem grimmigen Lächeln erhob er das Schwert und erwartete den Angriff.
    Das Visier ließ keine Schlüsse zu, ob die Erwähnung seines Namens den Schatten irgendwie beeindruckt hatte. Shar’ketal sprang über den Verletzten, doch als
Waldsegen
herabschlug, war er bereits vorbei. Das Schwert des Schattens glitt durch Derriens Deckung, die Parade mit
Steinbeißer
kam viel zu spät. Ein harter Schlag gegen die Rippen trieb die Luft aus Derriens Lungen und ließ ihn keuchen, doch sein Kettenhemd

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