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Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Titel: Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Saumweber
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seinen Sohn Tertius getötet hatten. Magnus ritt an Cintorix’ Seite, hervorragend ausgestattet mit Kettenhemd und Helm, mit den zwei Schwertern eines Anführers an der Seite. In seiner Armbeuge hielt er das rote Banner des Fürsten aufrecht, auf dem ebenfalls die weiße Spinne prangte. Majestus, zu Baturix’ Zeiten noch der Jüngste unter den Gardisten, hatte ihn entdeckt und war abgestiegen. Mit großen Schritten kam er auf Baturix zu, hämisch grinsend, auch er prächtig in seiner Ausstattung, die bis auf eine Armbrust anstelle des Banners der von Magnus glich.
    »Sieht aus, als ob wir gerade noch rechtzeitig gekommen wären!«, rief der junge Gardist schon von weitem.
    Baturix sagte nichts. Es kostete ihn Mühe, Majestus nicht anzufallen. Wäre sein Arm nicht gebrochen, wäre er nicht so zu Tode erschöpft, hätte er es vielleicht getan.
    »Du bist verletzt, was?« Majestus hob seine Hand, um Baturix in geheuchelter Freundschaft auf den gebrochenen Arm zu klopfen, doch Baturix wich vor ihm zurück. »Aber, aber!« Der Gardist gab sich erstaunt. »Keinen freundschaftlichen Gruß für deinen alten Weggefährten?«
    »Geh weg«, murmelte Baturix müde. »Lass mich in Ruhe.«
    Majestus warf einen Blick in Richtung des Ostturms, wo sich Waldläufer und Helvetier zum Angriff sammelten. »Sieht aus, als ob ihr noch Arbeit für uns übrig gelassen hättet«, meinte er, während er die Armbrust von der Schulter nahm, sie mit einer routinierten Bewegung spannte und einen Bolzen auf die Schiene legte.
    »Arbeit genug. Du könntest hingehen und dabei helfen.«
    »Oh, das werde ich, das werde ich. Alles zu –« Ein Hornstoßaus dem Horn eines der Gardisten unterbrach ihn. Der langgestreckte Ton radierte das heuchlerische Grinsen aus seinem Gesicht, als ob es nie da gewesen wäre. Plötzlich war seine Visage angespannt und aufgeregt. »Habe ich dir jemals gesagt«, meinte er mit einem Zittern in der Stimme, »was für einen Spaß es mir gemacht hat, deinen Sohn umzubringen?«
    Baturix’ Unterkiefer klappte nach unten. Mit allem hätte er gerechnet, aber nicht mit einer so direkten Beleidigung. Es war eine Aussage, die ein Duell rechtfertigen würde, ein Duell, das man ihm aufgrund seines Ranges als Derriens Hauptmann nicht so einfach ausschlagen konnte. »Dafür wirst du mir noch Rechenschaft ableisten«, zischte er, »du kleiner –«
    Weiter kam er nicht mehr, bevor Majestus seine Armbrust hob und ihm in die Brust schoss. Baturix stolperte zurück, stürzte auf den Rücken. Ein mörderischer, vernichtender Schmerz tobte in ihm. Die Geräusche entfernten sich von ihm, die Farben verschwanden aus seiner Welt. Dann wurde es dunkel.
     
    Derrien stolperte zu Boden. Gleich drei Helvetier hatten auf ihn geschossen, aber nur eines der Geschosse hatte sein Kettenhemd durchschlagen. Der Bolzen steckte tief in seinem Bauch, doch Derrien besaß die Kraft der übernatürlichen Zähigkeit, ein einzelner Bolzen würde ihn nicht außer Gefecht setzen.
    Was ihn außer Gefecht setzte, war die völlige Überraschung. Völlig perplex saß er auf seinem Hosenboden und starrte die Schützen an, die hastig ihre Waffen nachluden. Überall in der Festung spielte sich das gleiche Bild ab. Auf Ost- und Torturm waren Derriens Waldläufer ebenso niedergeschossen worden wie auf den Wehrgängen. Auf dem Westturm rangelte einer der Iren-Hauptmänner mit gleich dreien seiner Mörder, während Ryans Schildwall im Burghof von hinten geradezu hingerichtet worden war.
    »Was …«, stammelte er.
    Unten im Hof zogen sich die überlebenden Fomorer unter den Torbogen zurück, augenscheinlich ebenso verwirrt wie die restlichen Waldläufer. Einige der helvetischen Schützen legten ihreArmbrüste ab und zogen ihre Klingen, bevor sie zu den Gefallenen liefen, um es zu Ende zu bringen.
    Ryan ließ sie auflaufen. Der für ihn gedachte Bolzen musste ihn verfehlt haben, oder er hatte sein Kettenhemd nicht durchschlagen, jedenfalls schien er unverletzt zu sein. »DERRIEEEEEEEN!«, brüllte der Fuchs seinen Kampfschrei, sprang auf und rammte den Bolzen in seiner Hand in den Mund seines Angreifers. Er duckte sich unter einem Schwerthieb hinweg, riss in der gleichen Bewegung
Wasserklinge
aus der Scheide und führte sie im weiten Bogen um sich herum. Einer der Helvetier fiel getroffen, zwei weitere wichen hastig zurück und boten Ryan die Lücke, die er brauchte. Geduckt und Haken schlagend rannte er los, während um ihn herum ein paar Bolzen durch die Luft sausten. Zu

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