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Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Titel: Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Saumweber
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unseren Gebieten immer noch sehr viele Kelten-Sympathisanten gibt, die auch tatsächlich etwas tun gegen die Schatten.«
    Es war beinahe schon rebellisches Gerede. Keelin nickte erneut.
    »Was meinst du, wie lange wird es dauern, bis sie die Kriegsgefangenen alle losgeworden sind und uns Knechte davonschleppen?«
    »Ich weiß nicht«, murmelte Keelin. Drüben am Rathaus wurden die Bittsteller langsam unruhig.
    »Ich auch nicht«, stimmte ihr der Bauer zu. »Ich weiß wirklich nicht … Das macht mir richtig Angst. Irgendwie tun es diese Leute draußen in den Bergen schon recht, wenn sie sich dort verstecken. Eigentlich sollte man es ihnen gleichtun …«
    Eigentlich sollte man
, stimmte ihm Keelin in Gedanken zu. Doch dafür war er nicht der richtige Mann, er war einer, der über seine Handlungen lieber sprach, als sie tatsächlich durchzuführen.
    »Ich weiß nicht«, dachte der Mann laut nach, »ich habe mir schon überlegt, meine Sachen zu packen und mich davonzumachen. In den Wäldern auf dem Weg nach Leuk soll eine Gruppe von ihnen sein, vielleicht schließe ich mich denen an. Wenn ich nur wüsste, was ich dann mit Pax tun soll …« Der Hund bellte abrupt, als er seinen Namen hörte. Keelin vermutete, dass der Bauer froh darüber war, dass sein Pax einen Strich durch seine »Pläne« machte.
    In diesem Moment bemerkte Keelin aus den Augenwinkeln zwei rote Gestalten. Als sie danach schielte, erkannte sie zwei Gardisten, die die Gasse entlang zum Marktplatz gingen. Plötzlich wurde ihr klar, wie gefährlich ihr die Worte des Mannes werden konnten, wenn die beiden etwas von seinem Gerede mitbekamen.
    »Vorsicht«, murmelte sie, »da kommen Wachen.«
    »Ja, ja, die Wachen«, meinte der Bauer. »Die sind auch anders geworden seitdem. Ziemlich anders sogar, irgendwie brutaler. Ich sage dir, als noch der alte Helveticus –«
    »Sei still!«, zischte Keelin. Die beiden Gardisten waren näher gekommen, schon in Hörweite. Nur der beständige Lärm des Marktplatzes hinderte sie noch am Mithören.
    »Warum? Glaubst du etwa nicht, dass wir früher besser dran waren? Ich finde …«
    Dann erst fiel bei ihm der Groschen. Abrupt hielt er mitten im Satz inne und machte sich damit wahrscheinlich verdächtiger als alles, was er zuvor gesagt hatte. Keelin starrte zu Boden, währenddie beiden noch näher kamen. Der Bauer glotzte unbeholfen, auf seiner Stirn bildeten sich die ersten Schweißtropfen. Keelin wagte kaum zu atmen. Ihr Herz raste, während sie versuchte, irgendwie locker zu bleiben, ihre Anspannung nicht nach draußen zu verraten.
Bleib ruhig!
, flehte sie den Bauern an, dessen Gesicht eine fahlblasse Färbung angenommen hatte.
Schock
, stellte die Krankenschwester und Heilerin in ihr nüchtern fest.
Du kannst froh sein, wenn er nicht vor deinen Augen aus den Schuhen kippt …
    Die beiden Gardisten – ein bulliger Kerl mit krummer Nase und militärisch kurzem Haarschnitt sowie ein kleinerer Mann mit flinken Augen und aknezerfressenem Gesicht – warfen ihnen misstrauische Blicke zu, als sie vorübergingen.
    JETZT werden sie anhalten und uns Fragen stellen!
Keelin spürte ihre Kehle austrocknen. »Und du glaubst wirklich«, sagte sie hastig, ohne zu wissen, wie sie den Satz beenden würde, »dass wir Schwierigkeiten dafür kriegen werden?«
    »Was …«, stammelte der Bauer. Auch die Gardisten blieben nun stehen, ihr Misstrauen endgültig geweckt.
    Welch kluge Wortwahl
, schalt sich Keelin. »Na ja«, druckste sie, um Zeit zu gewinnen. Ihr Blick fiel auf Pax. »Wenn dein Herr davon erfährt, dass du dir den Hund ausgeliehen hast …«
    »Was meinst du –«
    »Na, vielleicht haben wir ja Glück. Es kann ja nicht so lange dauern, meine Lydia zu bespringen! Wenn wir uns beeilen, haben wir ihn vielleicht zurück, bevor dein Herr etwas davon bemerkt. Los, komm!«
    Sie griff nach der Hand des Bauern und zerrte ihn mit sich die Gasse entlang, weg von den beiden Gardisten. Alles in ihr schrie danach, zu rennen, doch sie zügelte sich, zwang sich zu einem zügigen, aber keinesfalls verdächtigen Schritt. Sie hatten es eilig, so viel musste auch den Gardisten klar sein, aber sie hatten nichts zu verbergen. Sie nahm wahllos die erste Abzweigung in eine Seitengasse, bog gleich darauf noch einmal ab. Erst dann erlaubte sie sich, sich nach den beiden Gardisten umzudrehen.
    Erst als sie sah, dass ihnen niemand folgte, gestattete sie sichaufzuatmen. Erleichtert wischte sie sich mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn.
    »O ihr

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