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Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Titel: Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Saumweber
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Natürlich war es Mickey. Alles andere hätte das Lied gestört, die Echos zerworfen. So war es richtig.
    Der Rattenmensch zog die Klinge aus Ta-Shirra und stieß ihnzu Boden, wo sich der General langsam seiner Vernichtung entgegenstöhnte. Das und das Todesröcheln von Rushais letztem Gegner waren die passende Untermahlung für den bevorstehenden Zweikampf.
    Mickeys Augen zuckten nervös hin und her, während er das Schwert in seiner Hand fester packte. Es war ein gutes Schwert, sah Rushai, der es schon fast bedauerte, dass die oberste Ratte des Clans kaum Erfahrung im Schwertkampf besaß. Er überließ es ihm, den ersten Angriff zu wagen.
    »Bringen wir es zu Ende«, murrte der Rattenmensch und schnellte im gleichen Moment vor.
    Das Schwert sauste von der Seite heran, Rushai parierte, sprang zurück, um dem obligatorischen Hieb mit der Krallenhand zu entgehen und Mickey die Möglichkeit zu nehmen, in den Nahkampf überzugehen. Die Klingen klirrten ein weiteres Mal gegeneinander, der Aufprall setzte sich schmerzhaft bis in Rushais Schulter fort. Es war ein gutes Schwert, das Ta-Shirra da für sich gewonnen hatte.
    Mickey tänzelte. Sein Blick verriet nun höchste Konzentration, offenbar glaubte er, dass Rushai besiegt werden konnte. Plötzlich zuckte er vor, sprang sofort wieder zurück, offenbar in der Hoffnung, Rushai zu einer falschen Reaktion zu verleiten. Rushai hatte jedoch die Finte kommen sehen, gar nicht darauf reagiert. Die Ratte griff erneut an, das Schwert wieder in einem Seitwärtsschwung führend. Rushai hackte die Klinge nach unten, Mickeys Schwertspitze platschte ins Wasser, Rushai stach in die offene Deckung.
    Der Rattenmensch schrie auf, als ihm
Angurvadel
in die Schulter biss, wich jedoch nicht zurück, wie Rushai es erwartet hätte, sondern prallte nach vorne. Rushai sprang zurück, strauchelte über etwas, was dort vom Wasser verborgen war, taumelte, die Ratte setzte nach, ließ das Schwert fallen. Rushai taumelte weiter, bekam sein Gleichgewicht nicht mehr in den Griff, nahm seine natürliche Gestalt an, während er stürzte, der Rattenmensch ihm hinterher.
    Ein fauchender Rattenkopf, lange Fänge, die nach der Schlagaderin Rushais Hals bissen. Krallen, die sich in sein Kettenhemd gruben, die seine Beine aufrissen. Rushai packte den Kopf, biss zu, spürte Fleisch in seinem Mund, riss ihn zurück. Metallischer Blutgeschmack schwamm bitter auf seiner Zunge, eine Wunde klaffte in der Wange des Rattenkopfes auf. Mehr Schrammen in seinen Beinen, tiefer, blutender. Eine Krallenhand, die sich über seinen Arm zog, ihn auch dort aufriss, versuchte, seinen Griff um den Kopf zu lösen. Rushai presste ihn nach hinten, wollte den Hals freilegen, wollte selbst den Kehlenbiss. Mickey wehrte sich, spannte sich dagegen, der Rattenmensch hatte Muskeln wie Stahl. Rushai keuchte, als die Beine des Rattenmenschen seine eigenen mit jedem neuen Tritt mehr in blutige Streifen rissen, ließ aber nicht locker. Eine von Mickeys Händen packte die eigene, versuchte, ihn loszureißen, doch Rushais Griff hielt stand. Die Rattenhand ließ ab, schlug ihm mit krallenbewehrten Fingern ins Gesicht, Rushai presste sein Auge zusammen, um es zu schützen. Er biss erneut zu, spürte seine Zähne auf Knochen prallen, riss ein Stück Haut vom Kinn des Rattenmenschen. Tastende Finger auf seiner Stirn, die nach seinem Auge suchten, Rushai presste es noch fester zusammen. Er fing an zu schreien, als der Schmerz in seinen Beinen ans Unerträgliche reichte. Er biss erneut, schmeckte Fleisch, riss, biss erneut, riss. Die Finger fanden sein Auge, packten zu, versuchten sich durch Rushais zusammengepresste Lider zu bohren. Heftiger Schmerz explodierte in seinem Schädel, ein weiteres Mal scharrten die Rattenläufe an seinen Beinen entlang, rissen mehr Haut und Fleisch davon, Rushai brüllte, riss mit letzter Kraft den Kopf zurück, biss zu.
    Endlich hatte er etwas Wichtiges getroffen. Heiße Flüssigkeit ergoss sich über sein Gesicht, wie warmer Sonnenschein nach Dunkelheit und Kälte, eine Wonne aus Blut und Tod. Der Griff des Rattenmenschen wurde locker, Rushai ließ los, Mickey rappelte sich auf und taumelte davon, eine Hand gegen den Hals gepresst. Rushai suchte im Wasser nach einem der Schwerter, fand Mickeys Klinge, stemmte sich mühsam auf zittrige Beine. Jede Muskelanspannung schmerzte.
    Mickey fiel auf die Knie, griff ins Wasser und zog
Angurvadel
hervor. Rushai wankte ihm entgegen. Mickey sah zu ihm auf, versuchte aufzustehen,

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