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Schattenfreundin

Schattenfreundin

Titel: Schattenfreundin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Drews
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und die anderen haben alle Zeit der Welt. Und beide sind auf ihre Weise anstrengend.«
    »Haben die Kinder so etwas wie einen Schrank oder ein Fach, wo sie ihre persönlichen Sachen ablegen können?«, fragte Charlotte.
    »Selbstverständlich. Jedes Kind hat sein eigenes Fach.«
    »Könnten Sie mir bitte die Fächer von Leo und Ben zeigen?«
    »Natürlich.«
    Die Kindergartenleiterin führte Charlotte zu einem Schrank mit zahllosen Schließfächern.
    In Bens Fach lagen nur ein paar Windeln und eine Capri-Sonne , bei Leo fand sie auch Windeln und ein paar wahrscheinlich selbst gemalte Bilder. Ganz hinten im Fach entdeckte sie einige auffallend helle und glatte Kieselsteine. Sie nahm einen Stein in die Hand und betrachtete ihn.
    »Frau Weiler ist übrigens schon da«, sagte die Leiterin in diesem Augenblick.
    Charlotte nickte. Sie steckte den Stein in die Hosentasche und folgte Frau Hellmann in den Besprechungsraum. Überall an den Wänden des hellen Zimmers hingen selbst gemalte Bilder der Kinder. In einer großen Bücherwand standen Kinderbücher neben Erziehungsratgebern.
    Sabine Weiler saß an einem Tisch, sie hatte Ben auf dem Schoß. Charlotte begrüßte die beiden und bat Bens Mutter, auf einem Stuhl neben der Tür Platz zu nehmen, damit sie ungestört mit dem Jungen sprechen könne. Nur widerwillig stand sie auf.
    Dann setzte Charlotte sich zu Ben.
    »Ben, hast du Lust, etwas zu malen?«, fragte sie freundlich.
    Der kleine Junge sah sie unsicher an und warf einen Blick zu seiner Mutter.
    Erst als diese nickte, sagte er freudestrahlend: »Auto malen!«
    »Schön, dann mal mir ein Auto. Vielleicht kannst du mir dabei von der netten Frau erzählen, die dich immer zum Kindergarten gebracht hat, ja?«
    Ben nickte und malte einen roten Kringel.
    »Ist das die Frau?«, fragte Charlotte.
    Ben nickte.
    »Toll machst du das, Ben! Wirklich toll! Hast du die Frau gerngehabt?«
    Wieder nickte Ben. »Lieb war die.«
    »Schön. Habt ihr immer toll zusammen gespielt?«
    Wieder ein Nicken.
    Charlotte ließ ihn eine Weile weitermalen. Schließlich fragte sie: »Hast du mit der Frau eigentlich auch mal einen Ausflug gemacht? Seid ihr zusammen irgendwo hingefahren?«
    »Ja!« Ben strahlte. »Pielpatz!«
    Charlotte nickte. »Auf dem Spielplatz wart ihr, schön. Seid ihr auch noch woanders hingefahren?«
    »Sie sind auch mal im Zoo gewesen«, warf Bens Mutter ein.
    Seufzend drehte Charlotte sich zu ihr um. »Bitte, es ist sehr wichtig, dass Sie uns nicht unterbrechen.«
    Bens Mutter verzog beleidigt das Gesicht. »Ich wollte nur helfen«, sagte sie spitz.
    »Soo!«, sagte der Kleine mit leuchtenden Augen.
    »Das war bestimmt toll, nicht? Die ganzen Tiere angucken macht Spaß, oder?«
    Ben nickte.
    »Habt ihr Elefanten und Löwen gesehen?«
    Ben lachte auf. »Efanten und Löwen! Und Affen! Und Tigers!«
    »Natürlich! Die hatte ich ja ganz vergessen! Und habt ihr auch mal andere Kinder besucht?«
    »Ja.«
    »Weißt du noch, wer das war?«
    »Leo …«
    »Deinen Freund Leo, ja. Noch jemanden?«
    »Weiß nich.« Ben malte bereits weiter.
    »War da vielleicht noch eine andere Frau oder ein Mann?«
    »Ja!« Ben strahlte. »Eismann!«
    Charlotte seufzte innerlich. Erste Zweifel keimten in ihr auf, ob die Befragung überhaupt Sinn hatte. Vielleicht erwartete sie doch zu viel von dem Dreijährigen …
    »Also den Leo habt ihr besucht und den Eismann. Noch einen?«
    »Ja.«
    Charlotte spürte, wie sie ungeduldig wurde. Warum konnte der Junge nicht einfach eine vernünftige Antwort geben? Weil er gerade mal drei Jahre alt ist, sagte sie sich und versuchte, Ruhe zu bewahren.
    »Und weißt du noch, wie der hieß?«
    Ben lachte. »Das war doch Klausi!«
    Charlotte runzelte die Stirn. »Wer ist Klausi?«
    »Weiß nich.«
    Charlotte wandte sich an Bens Mutter. »Sagt Ihnen der Name etwas?«
    Sabine Weiler verdrehte die Augen. »Unsere Nachbarin hat ihrem Hund den klangvollen Namen Klaus Kinski gegeben. So ein verrückter Mischlingsköter. Ben spielt manchmal mit ihm. Nicht, Benny? Manchmal ist der Klausi bei uns im Garten, stimmts?«
    »Ja!«
    »Ein Hund also.« Charlotte ließ sich den Namen der Nachbarin geben. Die Kollegen sollten sie befragen, vielleicht konnte sie einen brauchbaren Hinweis geben.
    Charlotte zog einen Lutscher aus der Tasche und gab ihn Ben. »Hier, der ist für dich. Du hast das ganz toll gemacht«, sagte sie lächelnd.
    »Ben soll eigentlich keine Süßigkeiten essen«, sagte seine Mutter von hinten.
    »Entschuldigung. Dann

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