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Schattenfürst - Landers, K: Schattenfürst

Schattenfürst - Landers, K: Schattenfürst

Titel: Schattenfürst - Landers, K: Schattenfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Landers
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Dominiks Armen!
    „Der Fürst nahm sie in sein Bett und trank von ihrem Blut.“
    „Du elender Lügner!“, schrie Karolina und drückte den Pflock noch eine Spur fester gegen seine Brust, sodass sich dessen Spitze in den Stoff seines Mantels bohrte. Dominik hatte ihr versichert, nie das Blut Sterblicher getrunken zu haben, und versprochen, es auch nie zu tun. Sie wollte nicht glauben, dass er dieses Versprechen brach. Alles in ihr schrie danach, ihm zu vertrauen. Am liebsten hätte sie mit dem Vampir kurzen Prozess gemacht, aber sie beherrschte sich.
    „Wo ist der Fürst?“
    „An einem geheimen Ort, den nur Jiri und der Baron kennen.“
    „Und die Sterbliche?“
    „Tot.“
    „Was soll mit dem Fürsten geschehen? Rede!“
    Der Vampir benetzte seine Lippen mit der Zunge.
    „Rede!“
    „Eliska“, murmelte Malvina mit starrem Blick. Ihre Hände umklammerten die gespannte Sehne, bis der Pflock in rasender Geschwindigkeit nach vorn sauste und sich in den Rücken des Vampirs bohrte.
    „In der Nacht des blauen Mondes ...“ Dann erstarben die Worte auf seinen Lippen, und er sackte in sich zusammen.
    Wie ein gefällter Baum kippte er vornüber und fiel aufs Gesicht. Fassungslos beobachtete Karolina das Geschehen. Malvina stand noch immer in der gleichen Positur, die zitternden Finger um den Abzug gelegt.
    „Malvina, was hast du getan?“ Karolina sah zu ihrer Begleiterin, deren Gesicht kalkweiß war.
    „Ich wollte das nicht, aber als er von Eliska sprach, da konnte ich nicht mehr ...“ Sie schüttelte den Kopf.
    Karolina hockte sich neben den Vampir und drehte ihn auf den Rücken. Es verwunderte sie, dass er nicht zu Asche verbrannte.
    Er war tot. Seine Haut wies im Gegensatz zu Vampiren einen rosa Schimmer auf. Sie hob seine Oberlippe an, um sich zu vergewissern, ob die Reißzähne vorhanden waren.
    Nun hockte auch Malvina neben ihr. „Ich wollte das nicht, wirklich“, beteuerte sie immer wieder.
    „Ich weiß. Gerade wollte er uns etwas Wichtiges sagen. Verdammter Mist!“
    Sie betrachtete seinen Brustkorb.
    „Er brennt nicht.“
    „Ein Dhampir!“ Malvina bekreuzigte sich.
    „Deshalb verbrannte ihn der Silberpflock nicht.“
    Jetzt war es Karolina, die zu zittern begann. Fast hätte sie selbst Dominik vor Tagen auf der Prager Burg mit dem Baron verwechselt und ihn getötet. Seitdem sie ihn kannte, waren Schmerz und Tod zu ihren ständigen Begleitern geworden, es war wie ein Blick in die Hölle.
    Dieses Morden musste endlich ein Ende haben. Doch das würde nur gelingen, wenn die Verbrechen durch Boskovics und Drazices Tod getilgt würden. Erst dann kehrten Ruhe und Frieden nach Prag zurück.
    „Komm, Malvina, uns bleibt wenig Zeit, die Nacht ist bald vorüber. Wir müssen die Vampire finden.“
    Bis zum Morgengrauen begegneten sie keinem Vampir mehr. Sie entschieden, zu Carlottas Haus zurückzukehren, um ein paar Stunden zu schlafen, bevor sie sich am Tag auf die Suche nach den Schlafplätzen der Vampire begaben.
    Die Vögel begannen ihren morgendlichen Gesang anzustimmen. Wie sehr wünschte Karolina sich, ihnen unbeschwert zu lauschen, ohne an die Nächte des Grauens zu denken, die diese Stadt und auch ihr Leben beherrschten.
    Würde es für sie jemals eine Zeit geben, in der sie glücklich sein konnte und in den Tag hineinlebte? Vielleicht an der Seite Dominiks? Alles erschien trostlos und machte sie traurig. .
    „Meine Füße scheinen nur noch aus Blasen zu bestehen.“ Malvina setzte sich auf eine halbhohe Mauer, zog einen ihrer Stiefel aus und betastete ihren Fuß.
    Seufzend sank Karolina neben sie. Auch ihre Füße schmerzten höllisch. Sie war am Ende ihrer Kräfte. „Was mag Dominik mit der Nacht des blauen Mondes zu tun haben?“, flüsterte sie ganz in ihre Gedanken verloren.
    Malvina zuckte mit den Schultern. „Himmelherrgott, wenn Carlotta nur hier wäre. Sie wüsste bestimmt, welche Bedeutung das Ganze besitzt.“
    Sie fuhr sich mit der Hand durch ihr rotes Haar, das sie kurz nach dem Tod von Carlotta und Adela gestutzt hatte. Jeder der sie sah, hätte sie mit einem jungen Mann verwechseln können, was auch an ihrem burschikosen Auftreten lag.
    „Weshalb hast du eigentlich deine Haare abgeschnitten?“
    Malvina sah auf ihren geröteten Fuß.
    „Passt doch besser zu mir als das lange, oder? Halten mich in diesem Aufzug sowieso alle für einen Kerl. Wozu dann noch das Weiberhaar?“ Sie klopfte mit den Händen auf die Oberschenkel und lachte.
    „Die Kerle führen sowieso ein besseres

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