Schattenfürst - Landers, K: Schattenfürst
nicht mitfeiern, meine Teure.“ Galant verbeugte sich Dominik vor ihr. „Ich muss mit dir reden. Unter vier Augen.“
„Aber sie kann doch ihre Gäste jetzt nicht allein lassen“, mischte Anton sich ein.
In Dominiks Augen blitzte es wütend auf. Mit einem Sprung war er bei Anton und packte diesen am Jabot.
„Halt dich da raus“, knurrte Dominik. Anton war ein Schwächling und Feigling, der sich durch die Gunst Elisabeths sicher fühlte.
„Schon gut, schon gut.“ Anton zupfte sich das Jabot gerade, nachdem Dominik von ihm abgelassen hatte.
„Was willst du, Dominik, dass du es nicht vor meinen Freunden besprechen magst?“
„Das verrate ich dir nur unter vier Augen.“
Elisabeth verzog das Gesicht, erhob sich und rauschte an Dominik vorbei.
„Komm mit.“
Sie führte ihn in die Bibliothek, die dem Salon gegenüberlag.
„Nun, was willst du, mein Schöner?“ Sie schloss die Tür und lächelte kokett zu ihm auf. Dann strich sie über seine Wange.
„Lass das, Elisabeth.“ Er schob ihre Hand fort.
„Es gab mal eine Zeit, in der du nicht genug von mir bekommen konntest. Wir haben uns köstlich amüsiert. Kannst du dich nicht mehr ...“
„Diese Zeit liegt lange zurück. Ich bin nicht gekommen, um alte Geschichten aufzuwärmen, sondern um dich um einen Gefallen zu bitten.“
Sie lachte laut.
„Was glaubst du eigentlich, wer du bist, Dhampir? Du willst mich um einen Gefallen bitten? Hast du vergessen, woher du kommst? Nur weil du Jiris Blut in dir trägst, berechtigt es dich noch lange nicht, Forderungen zu stellen.“
Drohend zog sie die Brauen zusammen und stemmte die Hände in die Hüften. In ihren grünen Augen blitzte es kampflustig auf.
„Nein, ich habe nicht vergessen, wer ich bin und woher ich komme. Aber du scheinst vergessen zu haben, dass du bei Jiri in Ungnade fallen könntest, wenn ich ihm von deinen Vergnügungen berichte und von dem Mittelchen, das du heimlich herstellen lässt. Also, lass diese Spielchen und hör mir zu!“
Dominik baute sich drohend vor ihr auf. Hinter Elisabeths Stirn arbeitete es. „Meinetwegen. Was willst du von mir?“
„Deine Zofe Adela!“
„Was willst du denn von der?“
„Vielleicht habe ich Gefallen an ihr gefunden.“
„Lügner. Dieses unscheinbare Ding interessiert dich nicht. Da steckt doch was anderes dahinter. Was willst du mit ihr?“
„Ich möchte sie mitnehmen, mehr soll dich nicht interessieren.“
Sie kräuselte die Lippen und lächelte ihn wissend an.
„Es ist wegen dieser Blonden, nicht wahr? Du tust es für sie. Hat sie dich etwa darum gebeten?“ Sie strich mit ihren langen Fingern über sein Kinn.
„Ich kenne dich genau, Dominik, ebenso diesen gewissen Blick von dir, der auch mir einmal gegolten hat.“
„Lass diese Plänkeleien, mir steht nicht der Sinn danach. Wo ist das Mädchen?“
Dominik presste die Lippen fest aufeinander.
„An einem sicheren Ort. Ich lasse mich nicht erpressen.“
„Und wie würde es dir gefallen, wenn ich deine kleinen Geheimnisse ausplaudere? Du bist mir außerdem noch einen Gefallen schuldig.“ Grob umfasste Dominik Elisabeths Handgelenke, aber sie ignorierte den Schmerz.
„Ich weiß nicht, was du meinst.“ Er ließ sich von ihrer unschuldigen Miene nicht täuschen.
„Dann will ich deinem Gedächtnis mal auf die Sprünge helfen, meine Liebe. Es ist ja nicht nur die verbotene Mixtur, von der ich Jiri berichten könnte. Weiß er auch von den Blutorgien mit diesem nichtsnutzigen Anton? Auch das verstößt gegen den Kodex.“
„Er wird dir nicht glauben, einem Halbblut!“
„Das werden wir ja sehen. Also, gib das Mädchen heraus!“
„Untersteh dich!“ Sie entwand sich seinem Griff und holte mit der Hand aus.
Ihre krallenartigen Fingernägel streiften sein glattes Gesicht und hinterließen blutige Furchen. In ihren Augen blitzte es lüstern auf. Der Anblick der Blutstropfen, die aus der Wunde rannen, erregte sie. Sie lachte auf und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.
„Sag mir jetzt endlich, wo das Mädchen steckt, sonst wirst du mich kennenlernen.“
„Lass mich dein Blut kosten!“, rief sie heiser aus, von der aufsteigenden Wollust erhitzt. Dominik verharrte stocksteif auf der Stelle. Ein irrsinniges Verlangen durchströmte ihn, wie er es schon lange nicht mehr gefühlt hatte. Elisabeth gurrte. Sie trat auf ihn zu, zog sein Gesicht zu sich herunter und streckte ihre Zunge heraus. Dämonenfeuer glühte in ihren Augen, während sie genüsslich das Blut von seiner
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