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Schattenfürst - Landers, K: Schattenfürst

Schattenfürst - Landers, K: Schattenfürst

Titel: Schattenfürst - Landers, K: Schattenfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Landers
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könnt Ihr nicht mehr zurück, ma chère.“
    Er schob sie an den Schultern sanft beiseite.
    „Ich darf keine Zeit verlieren und breche sofort auf. Zdenka wird Euch in der Zwischenzeit mit allem versorgen. Ihr seid mein Gast. Es ist gut, dass Euch der Weg zu mir führte.“ Er zeigte wieder dieses unwiderstehliche Lächeln, das sie derart faszinierte und alles vergessen ließ.
    „Und wenn der Baron doch ein Vampir ist? Dann seid Ihr in Gefahr!“
    „Wie rührend Ihr um mein Wohl besorgt seid. Glaubt mir, ich weiß mich zu wehren. Ihr erinnert Euch an unsere erste Begegnung?“
    Ja, sie erinnerte sich gut. Wenn einer Adela befreien konnte, dann Dominik Karolyí.
    „Ich freue mich schon auf den Moment, in dem Ihr in meinen Armen liegt, meine Schöne.“
    Karolina starrte noch immer auf die Tür, durch die er gegangen war, unfähig sich zu rühren.
    Um sich die Zeit bis zu seiner Rückkehr zu vertreiben, begab sie sich in Dominiks Bibliothek und blätterte gedankenverloren in einem Buch. Wahllos hatte sie eines aus den unzähligen Regalen gegriffen, die vom Boden bis zur Decke reichten. Doch ihr fehlte die Konzentration, die Worte verschwammen vor ihren Augen. Die Angst um Adela und auch um den Fürsten schnürte ihr die Kehle zu. Dicke Schneeflocken wirbelten vor dem Fenster, der Wind heulte um die Mauern. Der Weg zum gräflichen Schloss stellte bei diesem Wetter eine große Gefahr dar. Würde es Dominik Karolyí gelingen, die Freundin aus der Gewalt der Gräfin zu befreien? Die quälende Ungewissheit ließ sie aufspringen und unruhig im Zimmer umherwandern. Wenn Adela etwas geschähe, würde sie sich bittere Vorwürfe machen.
    Seufzend sank Karolina in den Sessel, ihre schweren Lider senkten sich, und sie schlief ein.

8.
    Zufrieden dachte Dominik an das Versprechen Karolinas und lächelte.
    Elisabeth war ihm noch einen Gefallen schuldig, er würde sie daran erinnern. Hoffentlich war die junge Frau noch am Leben. Dabei dachte er an Anton, der oft dem Drang nicht widerstehen konnte, das Blut junger Frauen zu trinken - zu lange, ohne zu bemerken, wie das Leben unter ihm bereits aus dem Körper wich. Er dachte nur an seine Befriedigung. Dominik hatte diesen Günstling Elisabeths noch nie gemocht.
    Auch er hatte einst diese Rolle ausgefüllt, an Elisabeths Lippen gehangen, ihre Worte wie ein Verdurstender aufgesogen, um dann von ihr verstoßen zu werden, als sie seiner überdrüssig geworden war. Für die Vampire war er nur ein Halbblut, ein Vampir zweiter Ordnung. Sie blickten auf ihn herab. Dennoch schloss er sich ihnen an. Ihr Anführer Jiri zeigte sich großzügig und gewährte ihm den Schutz des Vampirclans. Dominik verpflichtete sich dem Ehrenkodex der Vampire, ein Relikt aus der Zeit, als die Macht der Dämonen die Welt beherrschte. Er wurde Elisabeths Schüler und dann ihr Gefährte. Durch sie erfuhr er die Wahrheit über sein Dasein und begann Jiri zu hassen.
    Seine Mutter war Jiris Blutdurst zum Opfer gefallen. Sie war schwanger, als der Graf ihr sein Blut zu trinken gab. Ehe sich die Verwandlung vollzog, gebar sie Dominik und starb. Auch sein Vater fiel Jiri zum Opfer. So wuchs Dominik als Waise in der Obhut seines Onkels auf. Doch auch dieser wurde ein Opfer von Vampiren, als Dominik fünfzehn Jahre alt war. Seitdem lebte er allein. Schon als Kind bemerkte Dominik, dass er sich von anderen seines Alters unterschied. Immer wenn die Dunkelheit hereinbrach, fühlte er in sich diesen unerträglichen Hunger nach Blut, der täglich wuchs. Dann stahl er sich heimlich aus dem Schloss, um diese Gier zu stillen. Entweder tötete er Tiere oder brach ins Schlachthaus ein.
    Als er älter wurde, gesellte sich noch ein weiteres Verlangen dazu, die Lust auf Sex. Er hatte leichtes Spiel mit den Frauen, die ihm wie reife Trauben zufielen. Doch Blut trank er von ihnen nie.
    War sein Hunger nach Blut und Sex gestillt, überkam ihn danach die Einsamkeit. Diese suchte er in neuen, flüchtigen Abenteuern mit Frauen zu ersticken, was jedoch kläglich misslang. Er begann mit seinem Schicksal zu hadern und verfluchte sein Dasein, bis er Elisabeth traf. Er hatte an ihre Liebe geglaubt, alles für sie getan, nur um an ihrer Seite liegen zu dürfen. Doch für sie war er nur ein Spielzeug gewesen, das sie nach einer Weile beiseite warf.
    Sie war Jiris Gefährtin geworden, besessen von dem Willen, Macht zu erlangen. Ihre Gier nach Sex war unersättlich, weshalb sie sich auch mit anderen männlichen Wesen vergnügte, wie diesem Anton.

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