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Schattenfürst - Landers, K: Schattenfürst

Schattenfürst - Landers, K: Schattenfürst

Titel: Schattenfürst - Landers, K: Schattenfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Landers
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denn jetzt? Warum machst du nicht weiter?“ Die Blonde zog einen Schmollmund. Dominik erhob sich und knöpfte sein Hemd wieder zu, ohne der Frau auf dem Bett noch einen Blick zu gönnen.
    Er wurde einer Antwort enthoben, als draußen auf dem Flur aufgeregte Stimmen erklangen, die einer Frau und einem Mann gehörten. Drazice! Sofort schärften sich seine Sinne.
    „Ach, bin ich dir nicht mehr gut genug?“, keifte die Frau auf dem Flur.
    „Was hast du gedacht? Dass ich mich nur mit
einer
Sterblichen begnüge, wo ich mehrere besitzen kann?“ Drazice lachte auf.
    Dominik ging zur Tür, öffnete diese einen Spaltbreit und warf einen Blick in den halbdunklen Flur.
    Die Schwarzhaarige stand zitternd mit hochroten Wangen vor dem Baron. Sie hatte ihr Kleid gegen lederne, schwarze Reithosen ausgetauscht. Tränen schimmerten in ihren Augen.
    „Was verlangst du von mir, Anton? Ich kann dir alles geben. Du kannst mich lieben, mich schlagen, mein Blut trinken, alles, was du willst, wenn du nur heute Nacht bei mir bleibst.“ Sie sank auf die Knie und umklammerte die Beine des Barons. Mit flehendem Blick sah sie zu ihm auf. Drazice versuchte sich aus der Umklammerung zu lösen. Doch die Frau krallte sich an ihm fest. Grob stieß Drazice sie von sich, sodass sie hintenüber fiel.
    „Verschwinde, Hure!“, schrie der Baron. Doch die Frau robbte auf den Knien auf ihn zu. Tränen liefen ihre Wangen hinab.
    „Du kannst mich nicht einfach fortschicken, Anton, ich liebe dich“, wimmerte sie.
    „Und ob ich das kann.“ Drazice holte aus und verpasste ihr eine schallende Ohrfeige.
    „Das ist es doch, was du willst, nicht wahr?“ Breitbeinig stellte er sich über sie und grinste auf sie herab.
    „Ja! Schlag mich! Ich tue alles, was du von mir verlangst.“
    Dominik mochte nicht mehr mit ansehen, wie sich diese Frau von Drazice demütigen ließ, und wollte einschreiten.
    Doch ehe er in den Flur treten konnte, hatte seine blonde Begleitung die Tür mit einem Fußtritt geschlossen.
    „Was fällt dir ein?“, herrschte er sie an.
    „Dann geh doch zu der anderen. Ich finde für mein Vergnügen einen Besseren.“
    Sie verschränkte die Arme vor ihren nackten Brüsten und sah ihn geringschätzig an. Er stieß sie grob zur Seite und verließ das Zimmer. Im Flur war es still.
    Drazice war gegangen, nur die Schwarzhaarige lehnte mit dem Rücken an der Wand. Sie wischte sich mit dem Handrücken die Tränen aus dem Gesicht.
    Jetzt erinnerte Dominik sich wieder daran, woher er sie kannte.
    Langsam ging er auf sie zu und umfasste ihren Arm. Sie sah schniefend auf.
    „Was tust du hier?“, fragte er.
    „Was geht es Euch an? Oder wollt ihr mich heute zur Bettgenossin? Ich lasse mit mir reden.“
    Drohend sah Dominik auf sie herab und umklammerte ihren Arm.
    „Du gehörst nicht hierher. Du bist eine Schwester des Lichtes!“
    „Na und. Was geht es dich an, Halbblut?“ Zornig funkelte sie ihn an und versuchte, sich seinem Griff zu entwinden. Aber es gelang ihr nicht.
    „Lass mich los. Sofort.“
    „Erst wenn du mir gesagt hast, was du mit Drazice zu schaffen hast. Du wirst doch nicht etwa deine Schwestern verraten wollen.“
    „Und wenn schon. Die denken nur an sich. Wage es ja nicht, mir zu drohen, sonst werde ich Jiri erzählen, dass du gegen den Kodex verstoßen hast.“
    „Ach ja? Was weißt du schon vom Kodex?“
    „Mehr als genug. Und dass du eine Sterbliche zur Gefährtin auserwählt hast, noch dazu eine Dcera. Das würde Jiri bestimmt nicht gefallen. Also hüte deine Zunge. Wenn du mich verrätst, könntest du das bitter bereuen.“
    Sie lächelte ihn triumphierend an.
    „Fühl dich nur nicht zu sicher.“ Dominik ließ ihre Hand sinken.
    „Karolina hasst die Geschöpfe der Finsternis. Eines Tages wird sie auch dich töten.“
    Ihre Worte erinnerten Dominik aufs Neue schmerzlich daran, die Frau seines Herzens und die Hoffnung auf Liebe verloren zu haben.
    „Du bist doch nur Drazices Spielzeug, das er wegwirft, wenn er genug davon hat. Ich verabscheue Verräter. Doch denke daran, dass ich deine Schritte überwachen werde. Sollte Karolina etwas geschehen, werde ich dir dein Blut bis auf den letzten Tropfen aussaugen, dessen sei gewiss.“
    Ihre Augen weiteten sich vor Furcht. Doch dann lächelte sie ihn an.
    „Du machst mir keine Angst vor dem Tod, denn die Hölle kenne ich bereits.“
    Da drehte er sich um und ließ sie zurück.

36.
    „Wir brechen jetzt auf.“ Malvina, in brauner Lederkluft, betrat lächelnd das Zimmer.

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