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Schattenfürst - Landers, K: Schattenfürst

Schattenfürst - Landers, K: Schattenfürst

Titel: Schattenfürst - Landers, K: Schattenfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Landers
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Carlottas Augen ließ den Widerstand Karolinas schließlich schwinden.
    Eliska, Carlotta und Adela war es gelungen, unbehelligt ins Palais zu gelangen. Sie entschieden sich für den Dienstboteneingang, der im Westflügel des Palais lag.
    Malvina, Hana und Karolina verbargen sich im Innenhof eines Hauses auf der gegenüberliegenden Seite, von wo sie den Eingang gut beobachten konnten.
    „Nur noch wenige Stunden bis Sonnenaufgang“, wisperte Malvina und sah zum sternenlosen Himmel.
    „Wieso kommen die denn nicht endlich raus?“ Hana stellte sich ungeduldig auf die Zehenspitzen. Sie erinnerte sich noch zu gut an das Warten vor Jiris Palais.
    „Hab Geduld. Sie wissen schon, was sie tun müssen.“ Karolina lächelte über die Ungeduld des Mädchens. Dennoch beschlich auch sie Unruhe.
    Die Minuten dehnten sich zu einer Ewigkeit aus, und noch immer kam kein Zeichen von den dreien. Karolina sorgte sich vor allem um Adela, die in ihrer Angst oft unbedacht handelte und alle dadurch gefährden konnte. Da sah sie Adela, die an einem der Fenster im ersten Stock stand und ihnen das Zeichen gab, dass alles in Ordnung war. Karolina seufzte erleichtert auf.
    Im gleichen Moment öffnete sich ein Flügel des Haupteinganges.
    Zwei Männer in eleganten Mänteln und Zylindern traten heraus. Sofort zuckte Malvinas Hand, bereit, die Armbrust abzufeuern.
    Aber Karolina hielt sie mit einem Kopfschütteln davon ab.
    „Sterbliche“, wisperte sie.
    Malvina ließ die Hand wieder sinken.
    Ein leises Zischen, das die schnelle Bewegung eines dunklen Geschöpfes verriet, ließ Karolina herumfahren.
    Im Innenhof, nur wenige Schritte von ihnen entfernt, stand ein Vampir, ebenfalls elegant gekleidet, mit modischem Gehrock. Eine Strähne blonden Haares lugte unter dem Zylinder hervor.
    Ein weiteres Zischen folgte und schon stand neben ihm eine Vampirin, in feinste Seide gekleidet. Sie flüsterten miteinander und schlenderten Arm in Arm über den Hof.
    „Das ist eine von Drazices Gespielinnen, eine einflussreiche Fürstin und Nachfahrin König Wenzels“, flüsterte Malvina den beiden anderen zu.
    Wieder bewegte sich ein lautloser Schatten vor dem Haupteingang, wo noch vor wenigen Augenblicken die beiden Männer gestanden hatten. Drazice!
    Ihm folgten zwei weitere Vampire. Ihre bleichen Gesichter leuchteten in der Dunkelheit.
    „Auch wir müssen uns aufteilen. Ich folge Drazice und seinen Begleitern und ihr den beiden anderen“, flüsterte Karolina und bekreuzigte sich. Die beiden Gefährtinnen folgten ihrem Beispiel.
    „Was ist mit Carlotta und den anderen?“
    „Die haben das Fortgehen der Vampire bestimmt schon bemerkt und wissen, dass wir denen folgen werden. Also los!“
    „Lasst uns Asche aus ihnen machen.“ Malvina grinste und ballte kampfbereit die Faust.
    „Pass auf Hana auf.“ Karolina strich Hana sanft über die Wange.
    „Das werde ich“, versprach Malvina und zog das Mädchen mit sich. Sie liefen in die Richtung, die die Fürstin und ihr Begleiter eingeschlagen hatten. Einen Moment sah Karolina ihnen nach, bis die Dunkelheit sie verschluckte.
    Sie hoffte, dass Carlotta, Eliska und Adela bald das Palais unbehelligt verlassen könnten. Dann begab sie sich auf die Jagd.

37.
    Die Vampire schlenderten die Straße zur Burg hinauf, Karolina folgte ihnen. Ein scharfer Wind wehte ihr entgegen. Der Blutdiamant auf ihrer Brust brannte auf der Haut, wie eine Drohung Liliths, weil sie ihre Kinder verfolgte.
    Die Armbrust ruhte schussbereit in ihrer Hand. Sie schob eines der Silbermesser zwischen die Zähne.
    Die drei Vampire blieben inmitten der Straße stehen, steckten die Köpfe zusammen und sprachen mit gedämpften Stimmen. Karolina drückte sich an eine Hauswand und wagte kaum zu atmen. Sie war ihnen so nah, dass sie jedes ihrer Worte verstehen konnte. Der Wind stand günstig, sodass die Belauschten sie nicht so schnell wittern konnten.
    „Jiri braucht ein neues Opfer, um die Schattendämonen in der Nacht des blauen Mondes zu besänftigen. Sie sind aufgebracht wegen der Dcera. Eine seiner Gespielinnen ist neulich von ihr getötet worden.“ Anton Drazice spuckte voller Zorn auf den Boden. Er fauchte.
    „Diese Jägerinnen sind eine Gefahr“, meldete sich der ältere Vampir und zog den Zylinder vom Kopf.
    „Die sind keine wirkliche Gefahr, aber eine Plage. Das Bündnis mit den Schattendämonen stärkt unsere Macht, gegen die sie nichts ausrichten können. Lasst uns lieber überlegen, welches Opfer wir für die Nacht des blauen

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