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Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren

Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren

Titel: Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Sinclair
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es in den Grenzlanden, auf dem Meer, auf den Inseln oder dem Festland selbst. Und das gilt von diesem Tag an. Haben Sie die Macht und den Willen, das zu tun?«
    »Mit Ihrer Hilfe«, antwortete sie, und er glaubte, zum ersten Mal ein wenig Vorsicht in ihrer Stimme zu hören.
    Er lachte bellend. »Ich bin ein ausgebrannter Magier ersten Ranges.«
    »Aber ich nicht«, entgegnete sie sanft. Ihn fröstelte. »Ich bin keine Magierin wie Imogene und auch keine wie meine Schwester. Aber von einer einzigen Ausnahme abgesehen könnte es sein, dass ich die mächtigste lebende Magierin bin.«
    »Und bei dieser Ausnahme handelt es sich natürlich um Ihre Feindin, die Mutter der Schattengeborenen.«
    »Mutter der Schattengeborenen … Nein, Sie können sie nicht für sie verantwortlich machen. Aber denken Sie nicht weiter darüber nach. Emeya war einige Jahre älter als ich. Nun, ich vermute, es interessiert Sie nicht, was sie sonst noch war. Ihr Geist hat die Trennung nicht überlebt. Als noch mehr von uns lebten, waren wir in der Lage, sie zu zähmen. Aber jetzt gibt es nur noch mich.«
    »Und was hat die anderen von Ihnen getötet?«
    »Die Zeit. Und die Verzweiflung.« Sie bewegte die schmalen Schultern. »Wäre ich nicht Imogenes Tochter, hätte ich schon vor Jahrhunderten mein Leben gelassen.«
    »Was wollen Sie von mir?«
    »Ich habe neun Kinder geboren und sie alle überlebt. Meine Kinder haben wiederum Kinder gezeugt und geboren, von denen alle tot sind.«
    »Sie meinen, sie haben Emeya und die anderen nicht überlebt?«
    »Bis Ariadne zu mir kam, hatte ich keinen anderen Magier, der meiner Stärke auch nur annähernd gleichkam. Ich durfte mich nicht selbst in Gefahr bringen, denn ohne mich hätte es niemanden gegeben, der sie aufhalten konnte.«
    »Ariadne ist zu Ihnen gekommen?«
    »Sie ist Emeyas Enkelin. Sie haben Emeyas Urenkel, Jonquil, getötet – obwohl ich nicht weiß, wie Ihnen das gelungen ist. Aber es hat mir noch mehr Hoffnung gemacht, was Sie betrifft.«
    »Um was zu tun?«
    »Da Jonquil und Midora tot sind, hat sie nur noch zwei Magier, die so mächtig wie Ariadne sind.«
    Er wartete ab.
    »Ich brauche Sie als Verbündeten«, sagte sie schlicht. »Sie sind ein Magier, erfahren im Kampf gegen Emeyas Ungeheuer und mit reichlich Lebenskraft gesegnet. Es gibt niemanden, der so ist wie Sie.«
    »Ich bin nur ein Magier ersten Ranges.«
    »Ariadne und ich können Ihre Magie verstärken, Ishmael.«
    »Das ist nicht möglich.«
    »Bin ich möglich?«, versetzte sie, offensichtlich erheitert. »Ist es möglich, dass Sie tatsächlich wieder Ihre Magie benutzen können? Man hat Ihnen gesagt, es sei nicht möglich, nicht wahr? Ich kann Ihre Magie verstärken.«
    Er stand auf, angetrieben von dem Drang, vor der größten Verlockung davonzulaufen, die sie ihm überhaupt bieten konnte.
    Sie sprach, als habe sie seine Reaktion nicht bemerkt, als säße er noch immer auf dem Stuhl. »Sie sind mir als Magier ersten Ranges von keinem großem Nutzen, das ist sehr richtig. Aber ich kann Ihre Magie verstärken.« Sie bewegte die Hand, und er spürte das erste Aufflackern von Magie – schattengeborener Magie –, das er von ihr empfing. Draußen im Flur läutete eine Glocke. »Ich werde Lysander bitten, Sie zu holen, damit Sie etwas essen können, während Sie über meine Worte nachdenken.«
    Floria
    Floria wurde von Stimmen geweckt, die aus dem Wohnzimmer kamen. Mit gezogenem Revolver rollte sie sich auf die Füße und blickte durch die offene Tür des Schlafzimmers, obwohl sie die Stimmen bereits erkannt hatte.
    Lapaxo saß mit dem Rücken zur Wand entspannt auf einem hohen Stuhl, Balthasar auf dem Sofa mit Blick zur Außentür. Wenigstens in dieser Hinsicht hatte er ihre Anweisungen befolgt. Die Ecke des niedrigen Glastisches trennte ihn von dem Hauptmann. Balthasar drehte sich zu ihr um, und die Veränderung in seinen Zügen machte ihr bewusst, dass sie wohl etwas derangiert aussah und das Haar ihr lose über die Schultern fiel.
    »Floria«, sagte er. »Es ist alles in Ordnung. Der Hauptmann hatte einige Fragen an mich.«
    »Ich habe dir gesagt, dass du mich wecken sollst, falls jemand an der Tür ist.« Sie hatte ihn allein gelassen, wie von ihm erbeten, obwohl sie entschlossen war, einen Weg zu finden, ihm zu sagen, dass sie ihn für die Heftigkeit seiner Gefühle nicht verachtete. Als er wieder ins Wohnzimmer gekommen war – bleich, aber gefasst –, hatte sie sein Angebot angenommen, die Wache zu übernehmen, während

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