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Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren

Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren

Titel: Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Sinclair
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sich. Ein geräuschloses Attentat – Balthasar mit Gift, Floria mit Gift und Stahl –, und sie hätten zumindest die Leichname schnell beseitigen können.
    Als Balthasar auf den Tisch zusprang, wirbelte sie herum. Ohne ihre Reaktion zu bemerken, griff er nach der Karaffe und einem Glas, zerschmetterte es und benutzte den abgebrochenen Stiel, um die vergiftete Wunde aufzuschneiden, wodurch das Blut erneut zu fließen begann. Lapaxos Gesicht war grau. Er atmete schwer, stand aber noch, den Rücken an die Wand gelehnt. Balthasar, der den Puls an seinen Lenden fühlte, sagte drängend: »Floria, ich brauche etwas Digitalis oder irgendeine Stimulans.«
    »Ich habe nichts bei mir.« Sie hätte etwas bei sich gehabt, wenn sie nicht von einer Notlage in die nächste gestolpert wäre.
    »Dann besorge mir was «, verlangte Balthasar und sprang aus seiner hockenden Haltung auf, um den Hauptmann aufzufangen, als dieser an der Wand herunterrutschte. Das Rapier fiel klappernd zu Boden. » Das oder einen Magier.«
    Sinnlos, ihm zu erklären, dass sie alle drei eher sterben würden, wenn sie ihre Verteidigungsposition verließen, als dass Lapaxo aufgrund mangelnder Hilfe starb.
    Das Geräusch rennender Schritte von draußen ließ Floria hinter den Tisch zurückeilen. Sie hätte Balthasar gepackt, wenn sie gedacht hätte, er würde mitkommen, aber …
    »Still!«, blaffte sie ihn an und hievte in einem Aufwallen von adrenalingenährter Stärke den Glastisch auf die Seite. Er gab einen unzulänglichen Schild ab, aber sein Krachen genügte, um die Aufmerksamkeit der Neuankömmlinge zu erregen.
    Es handelte sich um ein halbes Dutzend Leibgardisten, die das Siegel der Richterschaft trugen, mit Tempe Silberzweig als Nachhut. Der zuständige Leutnant schätzte Floria und die Verwundeten schnell ein und befahl dann zweien seiner Männer, den Weg für Tempe und die junge Magierin, die Balthasar befragt hatte, frei zu machen. Anscheinend ohne die Spuren des Gemetzels zu bemerken, schritt Tempe über den klebrigen Boden, während die Magierin ihr mit zimperlichen Schritten folgte. Ihr Gesicht zuckte vor Entsetzen und Abscheu. Floria deutete entschieden auf Lapaxo. Tempe sagte zu der Magierin: »Er zuerst«, und die Magierin ging zum Hauptmann hinüber. Sichtlich erleichtert räumte Balthasar das Feld und flüsterte ihr drängend etwas zu.
    Ein heftiger Krampf erfasste Floria, und sie krümmte sich. Die Hände auf die Knie gestützt, beteuerte sie ächzend, es ginge ihr gut. Tempe runzelte die Stirn, sie hasste es, wenn etwas der Wahrheit entsprach, wie ihre magische Gabe ihr verriet, obwohl der äußere Anschein dem widersprach. »Sie bluten.«
    »Kratzer«, keuchte Floria. Tempe ergriff ihren Arm, untersuchte Florias Wunde und löste dann ihre Robe an der Seite, um die andere zu überprüfen, wobei sie sorgfältig das Blut vermied. » Verdammtes Gift.«
    Allein hätte sie gegen die Attentäter keine Chance gehabt, auch wenn kein Gift sie direkt töten konnte. Sie befreite eine Hand, um ihren Bauch zu massieren, und wünschte, alle würden gehen und sie ihrem Elend überlassen. Vielleicht konnte sie ihre Aufmerksamkeit von sich ablenken. »Sie sollten dafür sorgen, dass die Magierin sich bald den Attentätern zuwendet, wenn sie Antworten wollen.«
    »Helenja oder Prasav? Suchen Sie sich einen der beiden aus. Die beiden vor Ihrem Raum postierten Wachen sind tot.« Sie legte Floria eine Hand auf die Schulter und ihre Knie hinter Florias, dann drückte sie sie auf das Netz des Sofas.
    »Wir hatten eine interessante Nacht, während Sie beide es sich hier gemütlich gehabt haben.« Tempes anzüglicher Tonfall trug ihr einen säuerlichen Blick ein, dem sie mit fragender Miene begegnete. »Es wurden zwei Briefe für ihn zugestellt, gründlich chiffriert – und ja, ich weiß, er hat sie nicht erhalten. Wir wollen wissen, was darin steht. Außerdem wurden Flugblätter«, sie stupste mit einem Zeh das Papier auf dem Boden an, »durch jeden verfügbaren Postschlitz und Zeitungskasten in den Quartieren der Beamten und Dienstboten geworfen. Die Texte sind vielfältig, behandeln aber immer das gleiche Thema – die Schattengeborenen sind euer Feind, nicht wir, ihre Prächtigkeiten und der Tempel blockieren unser Bündnis. Eines muss man den Nachtgeborenen lassen, sie sind gründlich. Ich wage zu behaupten, dass dies nicht alles in einer Nacht ersonnen wurde, sondern irgendjemand im Voraus geplant hatte.«
    »Fürst Vladimer«, sagte Balthasar neben

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