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Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren

Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren

Titel: Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Sinclair
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Hand an sie legen würde.
    »Der Vertrag verbietet es Magiern, Magie zu benutzen, um Erdgeborenen zu helfen oder zu schaden. Es sei denn, es wurde öffentlich ein Vertrag ausgehandelt, und ein Erdgeborener hat ausdrücklich darum gebeten. Sie verstehen?«
    »Ja.« Seinen angespannten Nackensehnen nach zu urteilen, gefiel Balthasar die Richtung, in die sich dieses Gespräch entwickelte, ebenfalls nicht.
    »Dieser Vertrag gilt nicht für Magier, obwohl es gewisse Rahmenbedingungen gibt, wenn stärkere Magier bei schwächeren Magie anwenden.«
    Rahmenbedingungen, dachte Floria, und die hängen von der Macht ab. Plötzlich entdeckte sie ein unliebsames Mitgefühl für die Prinzessin, die lediglich eine Magierin zweiten Ranges war und Dinge wusste, die ihre Vorgesetzten entschlossen leugneten. Es war nicht weiter verwunderlich, dass sie kaum mehr zu sein schien als eine Marionette.
    Ein wenig argwöhnisch näherte sich die Magierin. »Zwei meiner Kollegen sind eingetroffen«, erklärte sie geziert. »Sie kümmern sich um die Gefangenen.«
    »Hat ihnen Prasav ihre Befehle gegeben?«, fragte Tempe die Magierin. »Oder Helenja?«
    »Sharel«, erwiderte die Magierin vielsagend. »Und die Angreifer sollten ihn auch töten.«
    »Natürlich«, entgegnete Tempe und entspannte sich ein wenig. Dann war es eine Vergeltungsmaßnahme gegen Floria und Balthasar wegen des Zwischenfalls in der Nacht gewesen und keine größere politische Intrige.
    Floria fragte sich, ob sie vielleicht die Mutter Aller Dinge dazu verleiten konnte, sie dabei sein zu lassen, wenn Helenja herausfand, dass Sharel die Ermordung eines Mannes befohlen hatte, auf den der Tempel Anspruch erhob. Zumindest würde es eine erhebliche Geldstrafe geben.
    »Mistress Floria«, sagte die junge Frau.
    Floria ärgerte sich, dass es überhaupt notwendig war, und schenkte der Magierin ihren einschüchterndsten Blick. Tempe schalt: »Schikanieren Sie das Mädchen nicht.«
    Sie war gut für eine Magierin dritten Ranges. Sie kümmerte sich nur um die nichtigen Wunden und hielt sich aus dem Kampf zwischen Florias magischem Schutz und dem Gift heraus. Ihre Augen weiteten sich jedoch angesichts der Stärke ihres Schutzes. Keiner der Magier, die ihn warteten, hatte sich in der vergangenen Nacht im Turm befunden, sonst hätte dieses Gefecht einen ganz anderen Ausgang genommen.
    »Sie können jetzt gehen und Bericht erstatten«, sagte Tempe. Sie beobachtete, wie die Magierin den Raum verließ, dann wandte sie sich wieder Floria zu.
    »Was hätte der Tempel noch für Gründe, sich meiner anzunehmen?«, wollte Balthasar wissen.
    Tempe lächelte dünn. »Der Tempel will Kontrolle über Sie haben, weil Sie sowohl eine Quelle an Informationen als auch für Störungen sind. Außerdem will er Sie als ein Beispiel für eine sehr interessante Magie besitzen. Aber ich verstehe nicht mehr von Magie als jeder andere Nichtmagier.«
    Das war Florias Meinung nach nicht ganz aufrichtig von ihr, wenn man ihre magische Gabe und gnadenlos forschende Natur bedachte.
    »Aber mir ist klar, dass bisher niemand wusste, wie man einen Nachtgeborenen im Licht oder einen Lichtgeborenen in der Dunkelheit am Leben erhält. Ich glaube, Ihr Erzherzog hat die Bedeutung für den Tempel nicht voll erfasst. Ich an seiner Stelle hätte Ihnen nicht erlaubt herzukommen. Es könnte sogar einen Einfluss auf unser Verständnis über die Natur des Fluchs selbst haben, der uns seit achthundert Jahren ein Rätsel ist. »Ja, ich denke, sie wollen Sie lebendig.«
    Vorausgesetzt, überlegte Floria, dass die Hohen Meister nicht bereits alles von Balthasar erfahren haben, was sie brauchen.
    »Dadurch ist es unwahrscheinlicher, dass sie Sie als Köder benutzen würden«, fügte Tempe hinzu, »wenn auch nicht unvorstellbar.«
    »Köder für wen?«, fragte Balthasar mit angespannter Stimme. »Und wofür?«
    Tempe deutete vielsagend auf die Tür. »Für Feinde der Nachtgeborenen, des Tempels und des Status quo. An diesem Hof wimmelt es von Fraktionen, aber im Wesentlichen kennen sich die Feinde untereinander. Wir leben in einem Gleichgewicht von Spannungen und Gegensätzen und schätzen es nicht, wenn es durcheinandergebracht wird. Jetzt ist Isidore tot, Fejelis verschwunden, Sie sind hier eingedrungen und haben Gerüchte über unsichtbare Kräfte von unbekanntem Potenzial mitgebracht. Sie sind an einen komplizierten Ort gekommen, Balthasar Hearne.«
    »Ich kenne Floria seit Jahrzehnten«, bemerkte er, statt darauf zu antworten.
    »Ja«,

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