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Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren

Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren

Titel: Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Sinclair
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unter Kontrolle hat – es sei denn, man kennt diese Person. Und es gibt weder auf der einen noch auf der anderen Seite des Sonnenaufgangs jemanden, der alt genug wäre, um Imogene zu kennen.«
    »Achthundert Jahre«, entgegnete Balthasar ein wenig schwach. »Wenn Imogene überhaupt bösartig genug war, uns dies anzutun, hätte sie nicht achthundert Jahre gewartet, um es zu Ende zu bringen. Und falls sie von einer späten Reue erfasst worden wäre … «
    Ishmael schnaubte. »So einer Reue bin ich noch nie begegnet.«
    Balthasar holte tief Luft, und Ishmael konnte das Beben seines Zwerchfells hören. Hearne hielt die Luft an und atmete dann sanft aus. »Bei einigen dieser Szenarien können Sie und ich nichts ausrichten. Sie sind ein Magier ersten Ranges, der unter einer schweren Verausgabung leidet.« Zumindest war er freundlich genug gewesen, nicht »Untauglichkeit« zu sagen. »Und man hat mir gesagt, ich verfüge nur über ein sehr rudimentäres Gefühl für Magie, das es mir zwar ermöglicht zu spüren, ob das Wetter magisch beeinflusst wurde, mehr aber auch nicht. Also«, Balthasars Stimme klang angespannt, aber fest, »unsere Verpflichtung bleibt unverändert. Wir müssen herausfinden, was vor sich geht und die Information an jene weiterleiten, die etwas unternehmen können.«
    Ishmael legte ihm eine Hand auf die Schulter und stand auf. »Und das haben wir getan, zumindest für den Moment. Nun stehen für uns beide erst mal das Dinner und ein Bad an. Die Damen werden es uns nicht danken, wenn wir hereinkommen und durchdringend nach Schweiß, Schlamm und Pferden stinken.«
    Balthasar
    Das Dinner wurde in einem kleinen Speisezimmer in einem der neueren Bereiche des Herrenhauses serviert. Für Balthasar hatte die Situation die Unwirklichkeit eines Salondramas, als seien Komfort und Sicherheit ihm bereits fremdartiger als Schmerz und Gefahr. Vor wenigen Stunden war er in Ferdenzils Gefolge über die Straßen geprescht. Jetzt steckte er in geborgter Abendkleidung und verzehrte von den Scallon-Inseln importierte Schnecken in der Gesellschaft von Ishmael di Studier, Ferdenzil Mycene, Baron Stranhorne, dessen Sohn und den Damen des Hauses.
    »Wissen Sie, wir waren sechzehn«, sagte Baronesse Lavender, während sie mit einer sparsamen Drehung ihrer zweizinkigen Gabel eine Schnecke aus ihrem Gehäuse löste.
    »Wir sollten im folgenden Jahr in die Gesellschaft eingeführt werden«, fügte Baronesse Laurel hinzu. »Das hieß, sofern Prinzessin Calliope di Reuther dabei ein Wörtchen mitzureden hatte. Sie hatte beschlossen, ein Interesse an uns armen, mutterlosen Dingern zu fassen.« Klugerweise den exotischen Speisen gegenüber argwöhnisch, bedeutete sie einem Diener, ihr eine weitere Portion geräuchertes Huhn nachzulegen.
    »Sie wollte herausfinden, ob eine von uns hinreichend für ihren geliebten Sohn zurechtgestutzt werden konnte«, bemerkte Lavender boshaft. »Als wären wir töricht genug gewesen, uns in ihre Reichweite zu begeben.«
    Balthasar beschloss, nicht zu erwähnen, dass dieser ›geliebte Sohn‹ mit Sylvide, einer engen Freundin seiner Frau, verheiratet war, aber er konnte ihre Einschätzung Prinzessin Calliopes nicht bestreiten. Der Vater der Zwillinge hörte mit einer Miene wohlwollender Erheiterung zu. Zweifellos hatte er all dies früher schon einmal gehört.
    »Und«, kehrte Laurel zu ihrem gemeinsamen Bericht zurück, »wir haben die gänzlich falsche Art von Literatur gelesen.«
    »Ja«, brummte Ishmael, »das stimmt.«
    »In diesen Geschichten«, erklärte Lavender Balthasar heiter, »musste ein Mädchen nur Knabenkleidung und eine Kappe tragen, um als Junge durchzugehen, aber immer fiel die Kappe in einem ungünstigen Moment herunter und verriet sie. Wir haben sichergestellt, dass unsere Kappen selbst einem Sturm standhalten konnten.«
    »Wir sind mit den Grenzsoldaten Stranhornes kurze Runden durch die Umgebung geritten«, sprach Laurel weiter. »Wir hatten alles über Baron Strumheller gehört, der mehr als zwanzig Jahre Schattenjäger gewesen war, und wir brannten darauf, ihn kennenzulernen.« Sie schenkte Balthasar ein klägliches Lächeln. »Wir hatten keine Ahnung, dass Frauen sich anders bewegen als Männer.«
    »Nun«, sagte Lavender mit einem hinterhältigen Grinsen, »das hat er zumindest behauptet . Zudem hatten wir keine Ahnung, welche Arten von Vergnügungen es in der Stadt gab, die einen Mann lehrten, eine Frau in Männerkleidern zu erkennen.« Ishmael öffnete den Mund und schloss

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