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Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren

Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren

Titel: Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Sinclair
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Herrinnen des Anwesens erzogen und in der Lage, ein Personal von hundert oder mehr Bediensteten zu leiten und Dinge zu organisieren, die Hundertschaften betrifft. Sie hatten die Unterstützung der Männer ihrer Truppe gewonnen, also wusste ich, dass sie als Anführerinnen taugten. Ich wollte ihnen zwei oder drei Sommer geben, um Erfahrungen zu sammeln, und sie dann mit der Truppenversorgung betrauen. Es war nicht leicht, ihren Vater zu einer Zustimmung zu bewegen, aber ich denke, er hat die Vorzüge seiner Entscheidung schon vor langer Zeit begriffen.«
    Stranhorne prostete Ishmael mit einem trockenen Lächeln zu.
    »Und das«, bemerkte Lavender, »haben wir in den vergangenen drei Jahren gemacht – Pläne entworfen, die Versorgung organisiert und die Verteidigung der Grenzen Stranhornes überwacht.« Sie lächelte Ferdenzil zuckersüß zu. »Schockierend, nicht wahr?«
    Ishmael räusperte sich leise, als wolle er sie warnen, dachte Balthasar.
    »Und billigt Ihr Ehemann Ihr Tun?«, fragte Mycene Laurel. Wenn Balthasar es richtig verstanden hatte, war sie mit dem Gesandten Stranhornes vermählt, der sich am Hof der Herzöge von Myerling auf den Inseln aufhielt.
    »Natürlich nicht gerade jetzt«, antwortete sie sittsam. »Aber ich habe ihn kennengelernt, als ich in der Eskorte geritten bin.«
    »Reiten viele Ihrer Frauen mit den Grenzsoldaten?«, erkundigte sich Ferdenzil.
    Ishmael wandte sich wachsam und ohne die Spur eines Lächelns Lavender zu. Dass er ihr unter dem Tisch auf den Fuß trat, konnte Balthasar nicht mit Bestimmtheit sagen, aber er vermutete es, weil sie zusammenzuckte. Sie sagte kühl: »Sind Sie einer von jenen, die von ›Männern‹ ausgehen, wenn von ›man‹ die Rede ist, Fürst Ferdenzil? Die Anzahl der Soldaten unseres stehenden Heers liegt innerhalb des herzoglichen Befehls von 6/29 und umfasst gleichermaßen Männer als auch Frauen.«
    »Ich vermag nicht zu verstehen, wie Frauen ein Gewinn für eine Truppe sein können. Es mangelt ihnen an Stärke und Kampfgeist.«
    »An roher Stärke vielleicht, aber eine Waffe in der Hand einer Frau ist ebenso tödlich wie in der eines Mannes«, bemerkte Ishmael, »und Frauen haben häufig schärfere Ohren und ein besseres Urteilsvermögen, wann ein Schuss vonnöten ist.«
    »Aber niemand ist so gut wie du«, sagte Lavender unbeirrt. »Ich war dabei, als er einen Skaffern erschoss. Ishmael befand sich vor uns auf der Straße, und das Erste, was wir mitbekamen, waren sein Warnruf und ein Schuss. Könnten Sie einen Schattengeborenen auf sechshundert Meter treffen, Fürst Ferdenzil?«
    »Ich würde es gar nicht erst versuchen«, antwortete Ferdenzil. »Der Sonar ist sicher, aber bei allem außerhalb der Ultraschallreichweite stellt man nur eine Gefahr für seine eigenen Leute dar.«
    »Es ist eine andere Art der Kriegsführung«, bemerkte Ishmael, legte seinen Löffel beiseite und sprach Mycene direkt als einen Mann an, der seine Erfahrung mit einem anderen teilte. »Sobald ein Skaffern nahe genug ist, um ihn zu peilen, hat man höchstens noch zwei Schüsse. Unsere Leute kennen unsere Routen und wissen, wie sie auf Bedrohungen reagieren müssen, sodass wir jemanden nach Gehör herausfordern und schießen können, solange wir die Kampfformation halten. Aber Sie haben recht, sobald diese aufgebrochen ist, müssten wir uns auf unseren Ultraschallsinn verlassen, um zu schießen, statt das Risiko einzugehen, einen unserer eigenen Leute zu treffen.«
    Lavender Stranhorne faltete die Hände vor ihrem Teller und rutschte auf ihrem Stuhl herum, als zöge sie die Füße unter sich. »Wenn Sie es nicht schätzen, über das Sonar hinauszuschießen, kann es Ihnen keine große Freude bereiten, zwischen den Inseln zu segeln, Fürst Ferdenzil«, sagte sie mit seidenweicher Stimme.
    »Ganz im Gegenteil, Baronesse«, erwiderte Mycene achtlos, »ich finde die Methoden der Inseln, das Problem der Navigation anzugehen, überaus einfallsreich.«
    »Aber leider auch umstritten«, murmelte Balthasar und erregte damit die Aufmerksamkeit beider Parteien. Er nahm einen wohlberechneten Schluck Wein. »Ich habe mehrere Amtszeiten im Interkalaren Rat verbracht, der zwischen den Völkern schlichtet, wenn die Alltagsgeschäfte des einen Auswirkungen auf die der anderen haben. Die Entscheidung für die Positionierung von Signalglocken und Nachrichtentrommeln an den Ufern ist nicht unumstritten, schließlich schlafen die Lichtgeborenen bei Nacht.«
    »Ich fand es immer mutig«, warf Ishmael

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