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Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren

Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren

Titel: Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Sinclair
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zerzaust, und seine Augen lagen tief in den Höhlen, sodass Tam ihre Farbe nicht erkennen konnte. Über einem Rüschenhemd und schweren Hosen trug er einen langen Flickenmantel aus Leder und Fellen. Tam nahm eine Verhexung an ihm wahr, die seinen eigenen Willen bannte. Seine Lebenskraft fühlte sich wie die des Magiers an, mit dem er gesprochen hatte, als er in das Gewirr schattengeborener Macht südlich von Stranhorne hineingegriffen hatte.
    Er schluckte abermals und atmete langsam ein, um seinen Magen und seine Nerven zu beruhigen. »Der Erzmagier und die Hohen Meister haben mir befohlen, Verhandlungen mit den Schattengeborenen aufzunehmen.«
    »Dann sollten Sie uns zunächst einmal nicht als Schattengeborene bezeichnen. Unsere Heimat ist Atholaya.«
    Er hatte den Namen schon einmal irgendwo gehört oder gelesen, aber er konnte sich nicht mehr erinnern, wo. Lukfer hatte mehr als einmal scharfe Worte wegen Tams demonstrativer Gleichgültigkeit gegenüber der Geschichte des Tempels für ihn gefunden. Wenn Tote sprechen könnten, hätte Lukfer bemerkt: »Ich habe es dir ja gesagt.«
    »Bringen Sie mich dorthin?«
    »Sie hat mich hierhergeschickt, um sicherzugehen, dass ihr keine Gefahr von Ihnen droht. Wir hatten in letzter Zeit einige unangenehme Schrecksekunden.« Er klang nicht so, als bedauere er diese gänzlich – aber würde die schattengeborene Erzmagierin einen treuen Gefolgsmann tatsächlich derart verhexen?
    Er spürte, wie Neills Magie ihn umspielte und seine eigene Verhexung untersuchte. »Wie faszinierend«, sagte er. »Seit wann können Sie das?«
    Die Instinkte eines im Turm ausgebildeten Magiers obsiegten: Vor allem musste er beeindrucken. »Seit einigen Stunden, seitdem der Nachtgeborene mit dieser Verhexung zu uns kam.«
    »Der Nachtgeborene … Ah, Sebastien, was hast du nur getan? Hieß dieser Nachtgeborene zufällig Hearne?«
    »Das hat man mir nicht gesagt.« Und zu seinem Bedauern hatte er auch nicht danach gefragt.
    »Ich bin mir sicher, dass er so hieß.« Er seufzte. »Törichter Junge. Also hat der Tempel Sie mit einer frisch erlernten, vollkommen unerprobten Verhexung hierhergeschickt. Ich vermute, um uns zu beeindrucken, wie geschickt sie doch sind und welchen Gehorsam sie einem starken Magier abverlangen können.« Ein Zahn blitzte auf. »Sind Sie entbehrlich, Magister Tammorn?«
    Tam erwiderte dieses zynische Lächeln mit gleicher Münze, antwortete jedoch nicht.
    »Also … der lichtgeborene Tempel möchte ein Bündnis mit uns schließen. Weshalb?«
    »Sollte ich nicht warten und das mit Ihrer Erzmagierin besprechen?«
    »Das könnten Sie. Das Problem ist, dass Emeya verrückt ist. Gehen Sie direkt mit vernünftigen Argumenten auf sie zu, werden Sie nur auf Unvernunft stoßen. Ich weiß, wie man mit ihr umgehen muss.«
    »Ist das der Grund, warum sie Sie verhext hat?«, fragte Tam ihn frei heraus.
    Die Laterne in seiner Hand sank und warf kantige Schatten über sein Gesicht. Von den tief liegenden Augen war nur noch ein Anflug der weißen Augenhaut zu sehen, die bläulich schimmerte. »Ich habe versagt, Stranhorne einzunehmen, und ein geschätztes Mitglied aus unseren Reihen wurde dabei getötet. Emeyas Meinung nach gibt es so etwas wie Versagen nicht, sondern nur mutwilligen Trotz.«
    Tam senkte die Stimme. »Das müssen Sie sich nicht gefallen lassen.«
    Neill hob die Laterne und streckte sie aus, sodass sie sich nahezu direkt zwischen ihren Gesichtern befand. »Versuchen Sie, mich aufzuwiegeln? Das haben bei mir schon Bessere und Näherstehendere als Sie versucht. Aber es geht weniger darum, auf welcher Seite das Brot gebuttert ist, als um die Frage, wer das Messer in der Hand hält.« Er fletschte beim Lächeln die Zähne, schärfer als zuvor. »Aber ich nehme an, Sie haben sich etwas für Ihren Versuch verdient. Also gebe ich Ihnen einen Rat: Kehren Sie zu Ihrem Tempel zurück. Sagen Sie ihnen, dass Emeya niemanden als ebenbürtig anerkennt. Wenn sie es täte, müsste sie eine anerkennen, die es ihr gewiss ist. Sollte der Tempel anderer Meinung sein, kann er seine Macht gegen Emeya auf die Probe stellen. Ich nehme an, dass er verlieren wird, obwohl es mir bei Weitem lieber wäre, er würde gewinnen. Oh ja, die Verhexung hindert mich nur, gegen ihren Willen zu handeln, aber nicht daran, meine Meinung auszusprechen.«
    Es gab also eine weitere Schattengeborene, die so mächtig wie Emeya und ihre Feindin war? »Emeyas Präsenz war die mächtigste, die ich gespürt habe.«
    Neills

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