Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Schattengilde 01 - Das Licht in den Schatten

Titel: Schattengilde 01 - Das Licht in den Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
Vom Netzwerk:
Brief ist von Lord Seregil, einer von einer Lady Bisma, und der dritte von einem Lord Derian.«
    »Alle mit Verbindungen ins Ausland«, bemerkte Phoria.
    »Davon weiß ich nichts«, beharrte Alben. »Der Gentleman sagte lediglich, daß ich sie niemandem außer ihm selbst aushändigen soll, genau wie vorher auch. Er kommt immer allein und in der Nacht. Das ist alles, meine Königin. Bei der Hand Dalnas, ich glaube nicht, daß ich irgend etwas ausgelassen habe!«
    Idrilain richtete ihren eisigen Blick auf Ghemella. »Hast du noch etwas hinzuzufügen?«
    »Ich kaufte die Papiere und fertigte die Siegel an«, winselte die Edelsteinschleiferin. Tränen rannen über ihre bebenden Wangen. »Ich schwöre bei den Vieren, meine Königin, darüber hinaus weiß ich nichts von all diesen Geschäften!«
    Nachdem die Gefangenen und die Beiwohner entlassen worden waren, wandte sich Barien an Nysander.
    »Was soll diese Geschichte mit den Leranern?« verlangte er zu wissen. »Wenn Ihr Beweise für derartige Aktivitäten in unserer Stadt besitzt, dann müßt Ihr mich augenblicklich darüber aufklären!«
    »Das sollte ich sicherlich«, erwiderte Nysander. »Doch bis zu diesem Zeitpunkt ist es lediglich eine Theorie, die allerdings Sinn ergibt.«
    »Der arme Vardarus«, sagte Idrilain traurig und zog seinen Brief aus der Schatulle. »Wenn er doch nur nicht geschwiegen hätte …«
    »Euch blieb keine Wahl, unter der Last der Beweise«, beharrte Phoria streitlustig. »Es erschien alles eindeutig. Wenigstens ist Lord Seregil kein Leid geschehen.«
    »Ach ja, Seregil. Was ist mit ihm, Nysander? Nach dem Gesetz kann ich ihn nicht festhalten, doch wenn wir ihn freilassen, werden uns die verräterischen Bastarde, die hinter allem stecken, bestimmt durch die Lappen gehen!«
    »Das ist sicher«, stimmte der Zauberer ihr zu. »Seregil muß einstweilen bleiben, wo er ist, und wir müssen uns beeilen, um keinen Verdacht im Haus des Apothekers zu erwecken. Die Nachbarn werden über die nächtlichen Ereignisse klatschen, und Gerüchte gelangen nur allzu schnell in die falschen Ohren. Unsere einzige Hoffnung besteht darin, diesen Käufer der gefälschten Papiere dingfest zu machen, wenn er die nächste Lieferung abholen kommt. Alben könnte wieder in die Apotheke zurückgebracht werden – unter ausreichender Bewachung, versteht sich –, bis wir unseren Mann haben.«
    »Alles muß leise und unauffällig geschehen«, warnte Barien. »Falls Gerüchte über diese Geschichte nach draußen dringen, ganz besonders über Lord Vardarus, dann wird mir schlecht, wenn ich an die Reaktion der Leute denke.«
    Idrilain winkte mit ungeduldiger Hand. »Ich mache mir eher Gedanken darüber, wie wir den Burschen erwischen. Wir dürfen uns keinen Fehler erlauben. Barien, Phoria, laßt uns allein.«
    Der Vizeregent und die Kronprinzessin zogen sich, gewohnt an derart abrupte Entlassungen, ohne weiteres Zögern zurück.
    Nysander blickte ihnen hinterher. Irgend etwas an Bariens Verhalten störte ihn.
    »Er hat sich schrecklich aufgeregt bei dieser ganzen Angelegenheit«, sagte Idrilain. »Ich wünschte, Ihr hättet Eure Bedenken, was die Leraner betrifft, ihm gegenüber früher erwähnt. Er fand die Vorstellung stets bestürzend.«
    »Es tut mir leid«, entgegnete Nysander. »Ich habe lediglich im trüben gefischt.«
    »Aber Ihr habt einen Treffer gelandet, je mehr Beweise ans Licht kommen. Verdammt, Nysander, wenn diese Verräter stark genug geworden sind für etwas wie diese Sache hier, dann will ich ihre Köpfe! Diese Übergabe morgen nacht darf nicht schiefgehen. Wer eine königliche Vollmacht fälschen kann, der kennt vielleicht auch die Gesichter meiner Spione! Eure Leute sind eine andere Sache. Selbst ich kenne die meisten von ihnen nicht.«
    Nysander verneigte sich tief, erleichtert, daß sie von allein auf die gewünschte Schlußfolgerung gestoßen war. »Die Kundschafter stehen zu Eurer Verfügung, wie immer. Habe ich Eure Erlaubnis, die Angelegenheit auf meine Art und Weise zu verfolgen?«
    Idrilain umklammerte das Heft ihres Schwertes. »Macht, was immer Euch geeignet erscheint, Nysander. Wer auch immer dieser Verräter sein mag, bis zum Ende der Woche will ich seinen Kopf auf einem Spieß sehen!«
    »Genau wie ich, meine Königin«, erwiderte Nysander. »Obwohl es mich überraschen würde, wenn es nur einen gäbe.«

 
29
Ein abrupter Szenenwechsel
     
     
    Seregil ging in seiner Zelle auf und ab, als er mitten im Schritt in der Dunkelheit gegen etwas

Weitere Kostenlose Bücher