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Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond

Titel: Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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den Weg gemacht haben«, erwiderte Alec. »Sie hat über die Nachwirkungen des Weins geklagt.«
    »Das hat Beka auch erzählt, aber später hat sie doch etwas gegessen. Was war das? Erzählt mir von allem, was sie während des Tages gegessen haben kann.«
    »Ein Stück Brot, einen Apfel. Unterwegs habe ich Kräuter für sie gesammelt, um ihre Magenprobleme zu lindern. Davon wird sie auch gegessen haben, aber ich bin sicher, die richtigen Pflanzen gepflückt zu haben. Ich habe sie selbst gekostet, um mich zu vergewissern.«
    »Als wir gegen Mittag gerastet haben, schien es ihr besser zu gehen. Sie hat sich mit Beka und mir ein Stück gerösteter Kutka geteilt und ein wenig Wein getrunken.«
    Alec schloss die Augen, um sich die Einzelheiten ihres Mahls ins Gedächtnis zu rufen. »Nazien hat ihr Käse und Brot angeboten, aber ich habe gesehen, dass auch er davon gegessen hat.«
    »Die Vergiftung könnte versehentlich eingetreten sein«, meinte Mydri. »Hat sie außer Euren Kräutern irgendetwas Wildwachsendes gegessen? Beeren, Pilze? Der Geruch mancher Blüten ist verlockend, obwohl sie schon in kleinen Dosen gefährlich sind.«
    Seregil schüttelte den Kopf. »So dumm ist sie bestimmt nicht.«
    Ein würgendes Geräusch erklang im Inneren der Dhima und hielt einige Minuten an. Als es verklang, reichte die Frau, die sich um Klia kümmerte, eine Schale zu Mydri heraus. Mydri untersuchte den Inhalt sorgfältig, ehe sie die Schale einem Diener übergab. »Offenbar war Eure Aufzählung richtig, Alec.«
    »Wie steht es mit Schlangenbissen?«, fragte Thero.
    »In Aurënen gibt es keine Schlangen, nur Drachen«, entgegnete Seregil.
    Mydri zuckte die Achseln. »Die innere Reinigung und die Hitze sollten helfen. Von stärkender Magie abgesehen, können wir zur Zeit so oder so nicht mehr tun. Sie hat immerhin bis jetzt überlebt. Vielleicht geht es einfach wieder vorbei.«
    »Vielleicht?«, krächzte Alec.
    Mit der Kuriertasche in der Hand betrat Feldwebel Mercalle zögernd den Raum. »Rittmeisterin? Ich wollte dies hier gerade abschicken, als wir die Neuigkeiten über Lord Torsin erhielten, darum habe ich auf die Rückkehr der Kommandantin gewartet«, sagte sie mit einem bekümmerten Blick auf die Dhima. »Die Botschaften sind versiegelt und bereit zum Versenden, aber sollte nicht irgendjemand Königin Phoria mitteilen, was hier geschehen ist?«
    Beka sah sich nach Seregil und den anderen um. »Von wem erhalte ich jetzt meine Befehle?«
    »Die wirst du erteilen müssen, Thero«, sagte Seregil. »Du bist der letzte blaublütige Skalaner, der noch auf den Beinen ist. Mit mir wird der Iia’sidra gewiss nicht verhandeln wollen.«
    Thero nickte mit ernster Miene. »Nun gut. Schickt die Depesche los, wie sie ist, Rittmeisterin. Wir werden die Königin über die Unpässlichkeit ihrer Schwester informieren, wenn wir den Grund dafür herausgefunden haben. Es wäre gewiss nicht sinnvoll, Gerüchte in die Welt zu setzen, ohne die Fakten zu kennen.«
    Mercalle salutierte. »Und der Haman, Mylord?«
    »Haltet Emiel fest, Nazien und die übrigen gemahnt an ihre Ehre, dann lasst sie in ihre Tupa zurückkehren. Und keine Sorge, er wird nicht einfach verschwinden, und sollte einer seiner Leute fliehen, dann werden wir wissen, wer unser Giftmischer ist. Beka, Ihr stellt einige Soldaten ab, um die Haman im Auge zu behalten, aber diskret!«
    »Ich werde mich persönlich darum kümmern!«, versicherte sie ihm.

 
31
Totenwache
     
     
    Düstere Stimmung legte sich gleich einem bösen Omen über den Haushalt. Die ganze Nacht hindurch gingen die Diener schweigsam ihren Pflichten nach, bereiteten Gerichte, die niemand essen wollte, schlugen die Decken von Betten auf, in denen niemand schlief. Lord Torsin hingegen war für den Augenblick scheinbar völlig vergessen.
    Nachdem er Klia in Mydris Obhut zurückgelassen hatte, wies Seregil Alec, Thero und Adzriel an, jedes Gefäß, jede Klinge und jedes Schmuckstück zu untersuchen, das von den Haman konfisziert worden war. Doch weder ihre scharfen Augen noch die Macht der Magie förderten irgendeinen Hinweis auf Gift zutage.
    »Du hast selbst gesagt, du würdest nichts aufbewahren, was sie überführen könnte«, beharrte Alec. »Ich will zurück zu der Lichtung. Bisher hatten wir noch keine Zeit, uns dort sorgfältig umzusehen.«
    »Wenn Klia das Objekt berührt hat, in dem das Gift enthalten war, dann könnte ich es ausfindig machen«, erbot sich Thero.
    »Du wirst hier gebraucht«, widersprach

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