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Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond

Titel: Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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erreicht hast? Bleich oder gerötet?«
    »Bleich.«
    »Verdammt. Keine Blutergüsse an ihrem Hals, und die Knochen, hier …«, er führte einen Finger an seinen Kehlkopf, »… sind heil. Wenn sie gewürgt worden wäre, wäre ihr Gesicht rot angelaufen. Ich behaupte nicht, dass er unschuldig ist, nur, dass er sie nicht gewürgt hat. Du wirst dich von diesem Gedanken verabschieden müssen, oder du wirst mir keine Hilfe sein.«
    »Und die Kratzer an ihrem Hals?«
    »Unter ihren Fingernägeln war Blut, aber nicht seines. Sie hat sich die Kratzer selbst zugefügt, als sie in Panik ihren Hals umklammert hat. Das ist eine normale Reaktion auf Atemnot. Oder Gift.«
    »Gift? Wir haben alle aus demselben Topf gegessen, und ich selbst habe einen Weinschlauch mit ihr geteilt. Es bleibt immer noch dabei, dass Emiel ihr dort am Ufer etwas angetan hat.«
    »Es sieht so aus. Bist du sicher, dass sonst niemand bei ihnen war?«
    »Der Boden war so weich, dass stellenweise sogar Mäuse sichtbare Spuren hinterlassen haben. Wenn dort in den letzten zwei Tagen noch jemand war, dann hätte ich Spuren entdecken müssen.«
    »Dann können wir nur hoffen, dass Braknil etwas findet, das ausreicht, Anklage zu erheben, obwohl ich mir nicht vorstellen kann, dass Emiel so dumm ist, leere Giftflaschen in seinen Taschen mitzunehmen. In der Zwischenzeit müssen wir mit unseren Äußerungen überaus vorsichtig sein.«
    Alec stützte den Kopf auf seine Hände. »Beka hat Recht. Wir haben sie im Stich gelassen. Wie, zur Hölle, konnte ich nur so dumm sein? Ein Wettstreit im Bogenschießen!«
    Kheeta öffnete die Tür und steckte den Kopf herein. »Alec, Mydri braucht Euch. Ihr sollt direkt zu ihr kommen.«
     
    Vier Reitersoldaten aus Rhylins Dekurie hielten vor der Tür zum Baderaum Wache, Beka und Rhylin standen drinnen, gleich neben der Tür. Eine Szenerie schweigsamen Chaos’ breitete sich vor ihnen aus, doch das Einzige, worauf Alec sich zunächst konzentrieren konnte, war der Anblick von Thero und Seregils beiden Schwestern, die sich geschäftig über Klia beugten.
    Die Prinzessin lag, in eine saubere Leinenrobe gewickelt, auf einer schmalen Pritsche neben einer der in den Fußboden eingelassenen Wannen, die kurzerhand zu einer Feuerstelle umfunktioniert worden war. Über den Flammen stand ein eisernes Dreibein, auf dem ein großer, dampfender Kessel ruhte. Thero kniete mit geschlossenen Augen reglos neben der Prinzessin und hielt eine ihrer Hände.
    Mydri scheuchte ein halbes Dutzend Diener im Raum hin und her.
    »Ist der Aufguss fertig?«, fragte sie eine Frau, die in der Nähe neben einer Kohlenpfanne kauerte. »Morsa, Kerian, werdet endlich mit der Dhima fertig, und sorgt dafür, dass sie erhitzt wird!« Diese letzte Anordnung galt einigen Männern, die sich gerade damit abmühten, eine dicke Filzdecke über einen hölzernen Rahmen zu ziehen.
    Alec kniete neben Klia nieder und lauschte auf das schwache, aber gleichmäßige Pfeifen des Atems in ihrer Kehle. Ihr Gesicht war blau verfärbt, und die dunklen Ringe um ihre Augen waren in alarmierender Weise stärker geworden.
    »Seht euch das an«, sagte Seregil, wobei er Klias Arm ergriff. Die Haut unter ihren Fingernägeln war dunkelblau angelaufen. Auch ihre bloßen Füße wiesen eine ähnliche Farbe auf und fühlten sich eiskalt an.
    »Sie weist Symptome einer Vergiftung auf«, stimmte Mydri nachdenklich ein. »Aber sie unterscheiden sich von allem, was ich bisher gesehen habe. Keine der gewöhnlichen Arzneien schlägt an. Sie ist immer noch bewusstlos, und doch ist sie am Leben.«
    Alec konzentrierte sich wieder auf Thero. Der Zauberer war schweißüberströmt und machte einen erschöpften Eindruck. »Was tut er da?«
    »Ich habe versucht, mich ihr in der Trance zu nähern«, antwortete Thero, ohne die Augen aufzuschlagen. »Irgendeine Magie überlagert die Vision. Demnach muss, wer auch immer das getan hat, seine Spuren verwischt haben. Jetzt verleihe ich ihr nur noch zusätzliche Kraft. Das Gleiche haben Magyana und ich schon für ihre Mutter getan.«
    Die Frau an der Kohlenpfanne trat mit einer Tasse näher und fing vorsichtig an, Klia Tropfen um Tropfen des Gebräus einzuflößen. Die Arbeiter waren endlich mit dem Aufbau der Dhima fertig und hoben sie hoch, um sie über Klia, die Frau und die provisorische Feuergrube zu stülpen.
    »Was hat Klia zu sich genommen, seit Ihr ihr heute Morgen zum ersten Mal begegnet seid?«, fragte Mydri.
    »Sie hat fast gar nichts gegessen, bis wir uns auf

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