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Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond

Titel: Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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»Mit aurënfaiischen Kleidern und Pferden sollten wir nicht allzu viel Aufmerksamkeit erregen. Es könnte bis zum Morgen dauern, ehe wir vermisst werden.«
    »Vielleicht sogar länger, wenn mir ein paar passende Tricks gelingen«, fügte der Zauberer hinzu.
    »Ihr könntet euch als Eskorte für einen meiner Meldereiter ausgeben«, überlegte Beka. »Wenn ihr weit genug von der Stadt entfernt seid, müsst ihr neue Pferde stehlen, während die Reiterin mit euren Tieren fortreitet und eine falsche Spur hinterlässt.«
    »Manchmal scheine ich zu vergessen, wessen Tochter du bist«, stellte Seregil vergnügt fest, doch als er fortfuhr, verblasste sein Lächeln sogleich. »Wir müssen dieses Gespräch für uns behalten. Abgesehen von der Reiterin darf niemand davon erfahren, nicht einmal unsere eigenen Leute, sonst wäre jeder von ihnen früher oder später gezwungen zu lügen.«
    »Stütze dich auf Klias Erkrankung, Beka. Halte den Iia’sidra so lange wie möglich von ihr fern. Sollte sich Sarikali für euch als eine Falle erweisen, so wird Adzriel euch schützen, auch dann, wenn sie euch zu diesem Zweck als Geiseln beanspruchen müsste.« Er zuckte die Schultern. »Wer weiß? Vielleicht werdet ihr Bôkthersa noch vor mir zu Gesicht bekommen.«
    »Damit wären wir hier immer noch zusammen mit einem Spion eingesperrt.« Thero schüttelte den Kopf. »Seit ich diesen Brief gelesen habe, fragte ich mich, wer uns die ganze Zeit über ausspioniert haben kann. Sollte derjenige Magie angewandt haben, so schwöre ich, ich habe nichts davon bemerkt.«
    »Torsin hat es immerhin geschafft, einige Zeit im Verstohlenen zu arbeiten, ohne dass wir etwas davon bemerkt hätten«, erinnerte ihn Seregil. »Dazu hat es keiner Magie bedurft.«
    »Aber Klias Unterstützung«, konterte der Zauberer.
    »Ich wünschte, ich hätte eine Portion Gift zur Hand, wenn ich herausfinde, wer derjenige ist!«, zischte Beka, wobei sie wütend die Fäuste ballte. »Irgendwie muss es uns gelingen, ihn aufzuscheuchen.«
    »Darüber habe ich auch schon nachgedacht«, sagte Alec. »Der Gedanke wird dir nicht gefallen, aber was ist mit den Meldereitern? Für sie wäre es kein Problem, eine Botschaft einzuschmuggeln, denn sie sind schließlich diejenigen, die sie befördern. Und sie sind die Letzten, die die Kuriertasche in die Hände bekommen, ehe sie versiegelt wird.«
    »Mercalles Dekurie?«, schnaubte Beka. »Bei der Flamme, Alec, wir sind zusammen durch Bilairys Pforte und wieder zurück marschiert!«
    »Nicht alle. Was ist mit den Neuen? Phoria könnte einen von ihnen auf ihre Seite gezogen haben.«
    »Oder in die Urgazhi-Turma geschmuggelt haben, ehe diese ganze Geschichte überhaupt begonnen hat«, fügte Seregil hinzu. »Das hätte ich an ihrer Stelle getan. Und wer Phoria kennt, weiß, dass sie ihre Augen und Ohren überall zu haben pflegt – besonders in Klias Truppen.«
    Trotzig schüttelte Beka den Kopf. »Wir haben die Hälfte von Mercalles Dekurie während der Schlacht auf dem Weg hierher verloren. Von den neuen Rekruten sind nur noch Ileah, Urien und Ari übrig, und das sind noch Küken. Was die übrigen betrifft, Zir und Marten sind schon bei uns, seit die Turma gegründet wurde. Sie haben mir bestimmt ein Dutzend Male das Leben gerettet, und das Gleiche habe ich für sie getan. Beide sind loyal bis ins Mark.«
    »Lass mich trotzdem mit Mercalle sprechen«, beharrte Alec. »Sie ist ihren Leuten näher als irgendjemand sonst. Vielleicht hat sie etwas gesehen oder gehört, etwas, von dem sie nicht einmal weiß, dass es verdächtig sein könnte.«
    Beka zögerte immer noch. »Ist dir klar, was auch der leiseste Hauch eines Verdachts unter den Soldaten anrichten kann? Ich brauche eine Truppe, die zusammenhält.«
    »Nichts von all dem wird diesen Raum verlassen«, versicherte ihr Alec. »Und wenn doch etwas herauskommen sollte, kann Thero sich ganz im Geheimen darum kümmern. Aber Bescheid wissen müssen wir.«
    Beka bedachte Seregil mit einem flehenden Blick, doch auch von dieser Seite wurde ihr keine Hilfe zuteil. »Na gut, schicken wir nach Mercalle.« Dann sah sie Klia an. »Aber wir werden sie nicht hier befragen. Nein, hier nicht.«
    »Wir können mein Zimmer benutzen«, schlug Thero vor, während er eine kleine Botschaftssphäre ins Leben rief und sie mit einem kurzen Wink bebend durch die Wand hindurch hinaussandte.
     
    Die kühlere Luft im Gemach des Zauberers schien Seregil zu helfen, einen klaren Kopf zu bekommen, klar genug, sich zu

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