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Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond

Titel: Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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und der Ra’basi aufgetaucht war. Innerlich erbebte Thero. All seine Vorsichtsmaßnahmen waren nutzlos verpufft. Wie konnten sie nur so schnell so viel herausgefunden haben?
    Sein Blick wanderte auf der Suche nach einem bekannten Gesicht unter dem Sen’gai der Ra’basi durch die Menge, doch Nyal war nirgends zu sehen.
    »Ich kann Euch nicht sagen, warum er gegangen ist, Khirnari. Vielleicht hat die Situation, der er hier ausgesetzt war, einen höheren Tribut gefordert, als wir alle gedacht haben.«
    »Unsinn!«, schnaubte Brythir. »Eure Königin und Eure Prinzessin haben sich dafür verbürgt, dass er ein Mann von Ehre sei. Ich selbst habe ihn ebenso eingeschätzt. Wie kann er dann einfach davonlaufen? Ihr werdet dem Iia’sidra in dieser Sache Rede und Antwort stehen müssen. Ich erwarte, dass Ihr und alle Angehörigen Eures Haushaltes Euch sofort dem Rat stellt!«
    »Vergebt mir, Khirnari, aber das ist unmöglich.« Ein bedrohliches Murmeln brandete in der Menge auf, und plötzlich war Thero dankbar für die Soldaten, die ihm den Rücken freihielten. »Prinzessin Klia ist dem Tode nahe, vergiftet von der Hand eines Aurënfaie. Inzwischen haben wir überdies Grund zu der Annahme, dass auch Torsin keines natürlichen Todes gestorben ist. Ich werde vor dem Iia’sidra erscheinen, sobald er versammelt ist, aber ich kann nicht zulassen, dass irgendein anderes Mitglied unseres Haushaltes das Haus verlässt, solange sie weiterhin in Gefahr ist.«
    »Torsin ermordet?« Der alte Khirnari beäugte ihn misstrauisch. »Davon habt Ihr bisher nichts erwähnt.«
    »Wir haben gehofft, der Mörder würde sich durch sein eigenes Schuldbewusstsein verraten.«
    »Wisst Ihr, wer der Mörder ist?«, fragte die Khirnari der Khatme skeptisch.
    »Darüber kann ich jetzt noch nichts sagen«, erwiderte Thero und überließ es seinen Zuhörern, ihre eigenen Schlüsse zu ziehen, in der Hoffnung, dass diese Geschichte die Aurënfaie von Seregils Verschwinden ablenken würde.
    »Dann kommt, Zauberer«, sagte Brythir, wobei er ihm zuwinkte, ihm zu folgen.
    »Ihr wollt doch sicher nicht allein gehen«, flüsterte ihm Feldwebel Braknil zu.
    »Ihr bleibt hier, alle«, befahl Thero ruhig. »Jetzt zählt allein Klias Sicherheit. Schickt die Bôkthersa mit meinem Dank zu Adzriel zurück und stellt zusätzliche Wachen auf.« Dann fügte er hinzu: »Entlasst auch Feldwebel Mercalle aus dem Arrest. Sie soll ihren Dienst wieder aufnehmen. Wir können auf niemanden verzichten.«
    »Habt Dank, Mylord. Was auch immer Ihr über ihre Tat denken mögt, sie war stets loyal gegenüber Skala.« Dann, mit lauterer Stimme, fuhr Braknil fort: »Seid vorsichtig, Mylord, und ruft uns, wenn Ihr uns braucht, warum auch immer.«
    »Ich bin sicher, das wird nicht notwendig sein, Feldwebel.« Thero brachte die letzten Stufen hinter sich und ging zu dem Khirnari. Adzriel verweilte noch immer vor ihrer eigenen Eingangstür und schenkte ihm ein kurzes Lächeln, als er vorüberging. Ermutigung oder vielleicht eine Geste der Mitverantwortung?
     
    Der größte Teil des Iia’sidra wartete bereits in dem großen Saal, als sie eintrafen. Zum ersten Mal nahm Thero den Ehrenplatz ein, der heute einer isolierten Insel der Stille glich. Jene, die sich in seiner Nähe unterhielten, sprachen überaus leise oder bedienten sich der Zeichensprache, wobei sie gelegentlich einen Blick in seine Richtung warfen.
    Ulan í Sathil war ebenfalls anwesend, schien jedoch an der ganzen Angelegenheit wenig interessiert. Nazien war in Begleitung einer großen Gruppe Haman erschienen, und Thero erkannte unter ihnen etliche von Emiels Freunden. Sie sahen aus, als hätte die Blutgier sie hergetrieben.
    Als Letzte erschien Adzriel mit zwanzig ihrer Leute. Mit ihrem Gemahl an der Seite nahm sie ihren Platz im Kreis des Rates ein.
    An diesem Tag gab es keine feierliche Eröffnung mit Glockenklängen; heute ging es um die persönlichen Probleme zwischen den Haman und den Skalanern. Die anderen hatten sich lediglich als Zeugen eingefunden.
    Nazien í Hari trat vor, kaum dass der letzte Khirnari seinen Platz eingenommen hatte. Zu seiner Ehrenrettung sei gesagt, dass er wenig Zufriedenheit demonstrierte, als er verkündete: »Vor dieser Ratsversammlung verlange ich Teth’sag gegen Seregil, den Verbannten, einst bekannt als Seregil von Bôkthersa, und gegen alle, die ihm helfen und ihn begünstigen. Er hat die Regeln gebrochen, die für seine Rückkehr aufgestellt worden sind, und ich sage, den Haman steht

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