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Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond

Titel: Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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konnte in schattigere Gefilde.
    Alec konnte noch zwei weitere Männer niederschießen, ehe alle Gauner verschwunden waren.
    »Hier entlang.« Nyal führte Alec über einen anderen, mit Geröll übersäten Pfad hinab und stützte ihn, als sein verletztes Bein nachgab. Hufgetrappel drang in der Stille der Nacht an ihre Ohren, als sie die Klippe erreichten, und hallte aus der Richtung des ursprünglichen Weges wider.
    »Verdammt, sie entkommen!«
    »Wie viele?«, fragte Nyal.
    »Genug, uns ziemlichen Ärger zu bereiten, wenn wir nicht schnell von hier verschwinden«, hörten sie eine vertraute Stimme über ihnen.
    Alec blickte auf und entdeckte Seregil, der sich hinter einem Felsbrocken versteckt gehalten hatte. Nun trat er vor und glitt den Hang hinab, um sich zu ihnen zu gesellen. Seine Hände waren noch immer gefesselt, dennoch umklammerten sie das Heft seines Schwertes.
    »Verstehe ich richtig? Du kannst sehen?«, fragte er, wobei er Alec mit nachdenklicher Miene betrachtete.
    Alec zuckte die Achseln.
    »Wie viele waren es?«, fragte Nyal.
    »Ich hatte keine Gelegenheit, sie zu zählen, ehe sie mich niedergeschlagen haben«, erwiderte Seregil und ging voran zu der Stelle, an der die Toten lagen. Insgesamt hatten sie fünf Banditen erledigt.
    »So ein Pech können nur wir haben«, murrte Alec.
    Seregil rieb sich den neuen blauen Fleck, der sich oberhalb seines rechten Backenknochens bildete. »Sie hatten tatsächlich den Anstand, darüber zu diskutieren, ob sie mich ermorden sollen. Einigen von ihnen behagte die Vorstellung nicht. Aber sie haben geglaubt, sie hätten dich getötet, und ich auch. Als ich sah, wie du vom Pferd gestürzt bist …« Er streckte Nyal seine Hand entgegen und sagte beinahe widerwillig: »Ich schätze, ich sollte froh sein, Euch hier zu sehen. Wie es aussieht, schulden wir Euch unser Leben.«
    Nyal ergriff seine Hand. »Vielleicht könnt Ihr es mir vergelten, wenn Ihr in meinem Namen mit Beka sprecht. Ich nehme an, sie verflucht noch immer meinen Namen.«
    »Dann hast du sie auch gefunden?«, ächzte Alec, der sich wie ein Narr vorkam, nachdem sie trotz all ihrer Vorsichtsmaßnahmen so leicht hatten aufgespürt werden können. »Wo ist sie?«
    »Nicht so weit entfernt, wie sie dachte. Wir haben sie heute Morgen in der Dämmerung eingeholt, keine zehn Meilen von hier.«
    »Wir?« Seregils Augen zogen sich zusammen.
    »Der Iia’sidra hat mich zusammen mit einem Suchtrupp ausgesandt«, entgegnete Nyal. »Tatsächlich habe ich mich sogar freiwillig gemeldet. Als klar wurde, dass einige andere bereits ahnten, wohin ihr unterwegs ward, dachte ich, es wäre besser für euch, wenn ich euch vor ihnen fände. Aus den Spuren konnte ich sehen, wo ihr abgebogen seid. Also habe ich angenommen, dass ihr diesen Schmugglerpfad nutzen wolltet, von dessen Unpassierbarkeit ihr nicht wissen konntet. Ich habe dafür gesorgt, dass meine Männer ausreichend mit Beka beschäftigt sind und mich allein auf die Suche nach euch begeben.«
    »Ihr seid also nicht auf unseren kleinen Trick hereingefallen?«
    Nyal grinste. »Ihr könnt von Glück reden, dass meine Begleiter nicht über ein so gutes Auge für die Spurensuche verfügen wie ich. Ein unbeladenes Pferd bewegt sich ein bisschen anders als eines, das einen Reiter trägt. Übrigens werdet ihr hier nicht weiterkommen.«
    »Das habe ich auch schon gemerkt«, sagte Seregil kopfschüttelnd. »Eigentlich hätte ich mir so etwas denken können, aber ich habe einfach angenommen, die Dörfer wären wegen des fehlenden Handels ausgestorben.«
    Er beugte sich über die Leichen und zerrte sein Stilett aus der Brust eines der toten Männer. »Ich habe mein Versprechen gehalten, Adzriel«, murmelte er, während er die Klinge mit der Tunika des Toten abwischte und zurück in die Stiefelscheide gleiten ließ. Dann beugte er sich über einen anderen Leichnam, nahm dessen Börse und leerte sie auf dem Boden aus.
    »Ah, da ist er ja«, rief er und hielt Corruths Ring hoch. »Die Kette ist weg. Nun ja, was die Weisheit verbietet, gebietet die Not.« Er schob sich den Ring auf den Finger und widmete sich wieder den Toten.
    Als er fertig war, überließen sie die Leichen den Krähen und umrundeten das Gebiet in einem weiten Bogen, bis sie auf drei Pferde stießen, die, noch immer gesattelt, in einem kleinen Hain am oberen Rand des Hanges angebunden waren.
    »Ihr nehmt diese Pferde«, schlug Nyal vor. »Meines habe ich in der Nähe versteckt, wo ich dich gefunden habe, Alec. Etwa eine

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