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Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond

Titel: Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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wurden?«
    »Bei der Flamme, nein! Sind sie tot?«
    »Er schon. Klia lebte noch, als wir vor drei Tagen abgereist sind, aber sie ringt mit dem Tode. Diesen Umstand könnt Ihr Euch zunutze machen, Korathan. Als wir Sarikali verließen, schien noch niemand in Aurënen zu ahnen, dass Ihr auf dem Weg hierher seid. Sollten sie inzwischen davon erfahren haben, so können wir behaupten, sie hätten sich in Bezug auf Eure Absichten geirrt. Zieht Eure Flaggen auf und lauft morgen in den Hafen von Gedre ein. Dort lasst Ihr verbreiten, dass Ihr gekommen seid, um Vergeltung für die feigen Anschläge zu fordern. Spielt den bis ins Innerste gekränkten Vizeregenten und verlangt, nach Sarikali gebracht zu werden.«
    »Wer hat das getan?«, fragte Korathan. »Der Iia’sidra hat sich sicher nicht zu einem solch leichtfertigen Akt der Feindseligkeit hinreißen lassen.«
    »Nein, Mylord, das hat er nicht.«
    Mit Alecs Hilfe erzählte Seregil ihm von den Ereignissen der letzten Tage. Dann zeigten sie ihm den Akhendi-Sen’gai, den sie gefunden hatten, und die Flasche mit dem Talisman. Als sie fertig waren, starrte Korathan Seregil erneut durchdringend an.
    »Also seid Ihr nicht der Taugenichts, der zu sein Ihr vorgebt. Allmählich frage ich mich, wer Ihr wirklich seid.«
    Seregil besaß Anstand genug, eine verlegene Miene aufzusetzen. »Alles, was ich getan habe, habe ich zum Wohle Skalas getan, Mylord – dennoch gibt es nur wenige Personen, auf deren Fürsprache ich zählen kann, und noch weniger, denen zudem noch Euer Vertrauen gilt. Eure Mutter wusste um einige meiner Bemühungen, wie dieser Ring beweist. Nysander ebenso. Wenn unter Euren Zauberern ein Wahrheitsfinder ist, so werden Alec und ich uns mit Freuden einer Überprüfung unterziehen.«
    »Ein mutiger Vorschlag, Lord Seregil, aber Ihr ward schon immer ein Spieler«, sagte Korathan mit einem verschlagenen Lächeln. Dann, mit lauterer Stimme, rief er: »Doriska, was haltet Ihr von der Geschichte?«
    Eine Seitentür schwang auf, und eine Frau in der Robe einer Orëska-Zauberin betrat die Kabine. »Sie haben die Wahrheit gesagt, mein Prinz.«
    Korathan betrachtete die beiden Männer mit hochgezogenen Brauen. »Glück für Euch. Ihr habt Euch schon allein durch Eure Anwesenheit der Gefahr ausgesetzt, wegen Hochverrats angeklagt zu werden.«
    »Nichts könnte uns ferner liegen, Mylord. Eure Mutter hat mich gebeten, Klia in den Gebräuchen der Aurënfaie zu unterweisen. Es wäre mir eine Ehre, das Gleiche für Euch tun zu dürfen.«
    »Ehre und Familie bedeuten hier einfach alles. Es ist Euer gutes Recht, herzukommen und Klias Rückkehr zu verlangen. Wenn wir unsere Karten geschickt ausspielen, ist es mir vielleicht möglich, ein wenig von dem zu retten, wofür wir alle so hart gearbeitet haben. Doch seid gewarnt: Mit Gewalt werdet Ihr gar nichts erreichen. Wenn irgendjemand erfährt, dass Ihr gekommen seid, das Land mit Eurer Streitmacht anzugreifen, dann werden Eure Schiffe in Flammen aufgehen, noch ehe Ihr die Küste auch nur zu sehen bekommt. Wie Ihr seht, sind wir auch hier, um Euer Leben zu schützen.«
    »Ihr habt vor, die Verhandlungen in meinem Auftrag zu führen, richtig?«
    »Jedenfalls in Gedre. Ich glaube, wir können Riagil vertrauen. Er mag imstande sein, Euch Zutritt zu Sarikali zu verschaffen, aber er verfügt nicht über die Macht, die notwendig ist, sich mit dem Iia’sidra anzulegen, und nach dem, was ich getan habe, wird mir niemand mehr zuhören. Dafür werdet Ihr Adzriels Hilfe brauchen.«
    »Ich kann verdammt gut für mich selbst sprechen«, knurrte Korathan. »Ich bin der Vizekönig von Skala und ein Blutsverwandter der Frau, auf die ein Mordanschlag verübt worden ist.«
    »Wenn Ihr dabei aber nicht auf Eure Verwandtschaft mit den Bôkthersa pocht, wird all das Euch nicht weiterhelfen«, warnte ihn Seregil. »Diese Blutsverwandtschaft ist Eure Trumpfkarte, Mylord, und die Klias ebenso. Lasst Euch von Adzriel helfen, sie zu Eurem Vorteil auszuspielen, auch wenn sie Euch nicht zwangsläufig überall Zugang verschaffen wird. Doch was auch immer geschieht, Alec und ich müssen zurück nach Sarikali, um die Beweise vorzulegen, die wir gegen die Akhendi gesammelt haben.«
    »Sie werden Euch anhören, mich aber nicht?«, fragte Korathan. »Ist das wieder eines von Euren riskanten Spielchen?«
    »Ja, Mylord, das ist es«, kam Alec seinem Freund zuvor. »Durch seine Rückkehr riskiert er es, zum Tode verurteilt zu werden. Solltet Ihr also immer noch Zweifel an

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