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Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond

Titel: Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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das?«
    »Alec von Ivywell. Ein Freund, Mylord«, erklärte Seregil.
    »Aha.« Korathan schenkte Alec einen zweiten Blick. »Ich dachte, er wäre blond.«
    Ein kaum merkliches Zucken umspielte Seregils Mundwinkel. »Das ist er üblicherweise auch, Mylord.«
    Das Innere der Kabine war ebenso schlicht wie die Ansprüche ihres Bewohners. Korathan setzte sich an einen kleinen Tisch und bedeutete Seregil, auf dem anderen Stuhl Platz zu nehmen. Alec musste sich mit dem Deckel einer Seetruhe begnügen.
    »Also schön. Raus damit«, sagte Korathan.
    »Ich weiß, warum Ihr hier seid«, begann Seregil nicht minder unverblümt. »Ich hatte Euch zwar für einen Spieler gehalten, aber für einen weitaus klügeren. Ihr befindet Euch auf dem Weg zur Schlachtbank.«
    Die fahlen Augen des Prinzen zogen sich zu schmalen Schlitzen zusammen. »Nehmt Euch nicht zu viel heraus, nur aufgrund unserer früheren Bekanntschaft.«
    »Um dieser Bekanntschaft und meiner Liebe zu Eurer Familie willen bin ich hier«, konterte Seregil. »Euer Plan, Gedre einzunehmen, kann nur zu einer Katastrophe führen, und nicht allein für Klia und die anderen, die in diesem Land in der Falle sitzen, sondern auch für Skala. Die ganze Sache ist die reine Torheit, und das muss Euch klar sein.«
    Zu Alecs Verwunderung schien Korathan über diese harten Worte nachzudenken. »Wie könnt Ihr von meiner Mission wissen?«
    »Eure Schwester ist nicht die Einzige, die einen Spion im anderen Lager hat«, erwiderte Seregil.
    »Die gute alte Magyana, richtig?«
    Seregil schwieg.
    Korathan pochte mit dem Finger auf die Tischplatte. »Nun gut, darüber werden wir später reden. Phoria genießt in dieser Sache vollen Rückhalt bei ihren Generälen, und als Vizekönig bin ich ihr zu Gehorsam verpflichtet.«
    »Offenbar wissen diese Generäle nicht, wozu die Aurënfaie fähig sind, wenn sie sich nur hinlänglich bedroht oder angegriffen fühlen«, entgegnete Seregil ernst. »Sie haben Eurer Mutter vertraut, und viele von ihnen vertrauen Klia immer noch. Eure Halbschwester ist eine geschickte Diplomatin. Bevor wir von Idrilains Tod erfahren haben, hat sie schon einige der gegnerischen Glans von ihrer ablehnenden Haltung abgebracht. Mit Phoria verhält es sich allerdings anders. Noch an dem Tag, an dem wir die Nachricht von Idrilains Tod erhalten haben, haben die Virésse verbreitet, dass sie ihre eigene Mutter betrogen und mit den Leranern kollaboriert hat. Ulan í Sathil verfügt über Dokumente, die das beweisen. Wusstet Ihr davon?«
    Der Prinz sah ihm ungerührt in die Augen. »Ihr scheint viel über Dinge zu wissen, die Euch nichts angehen. Wie ist das möglich?«
    »Erkennt Ihr diesen Ring?« Seregil streckte die Hand vor und zeigte ihm den Ring.
    »Also Ihr habt ihn!«
    »Ein Geschenk Eurer Mutter. Sie gab ihn mir zum Dank für meine Dienste. Alec und ich kennen die ganze Geschichte, aber woher ist im Augenblick nicht wichtig. Ulan í Sathil hat die Angelegenheit in einem besonders schlechten Licht dargestellt, als er sie einigen der anderen Khirnari erzählt hat – Männern und Frauen, die er auf seine Seite ziehen wollte. Für die Aurënfaie stellt solches Verhalten einen entsetzlichen Mangel an Ehrgefühl dar. Selbst die Khirnari, die bereits zu Skalas Gunsten abstimmen wollten, ließen sich wieder verunsichern. Wenn Ihr nun diese Sache auch noch durch den geplanten Überfall krönt, werden die nächsten Skalaner, mit denen die Aurënfaie Handel treiben, nicht mal Eure Enkel sein.«
    »Es ist Selbstmord, Mylord«, fügte Alec hinzu, der es leid war, ständig ignoriert zu werden. »Wir werden alle umkommen und nichts erreichen.«
    Korathan warf ihm einen zornigen Blick zu. »Ich habe meine Anweisungen …«
    »Zur Hölle mit den Anweisungen!«, fuhr Seregil auf. »Ihr müsst ihr doch selbst davon abgeraten haben oder nicht?«
    »Sie ist jetzt Königin, Seregil.« Mit gerunzelter Stirn starrte Korathan auf seine gefalteten Hände. »Ihr kennt Phoria; entweder ist man ihr Verbündeter oder ihr Feind, dazwischen gibt es gar nichts, und das gilt für mich genauso wie für jeden anderen auch.«
    »Daran zweifle ich nicht, aber ich glaube, ich kann Euch eine Möglichkeit bieten, mit der allen Seiten gedient ist, ohne dass die Gebote der Ehre verletzt werden«, sagte Seregil.
    »Und wie sieht die aus?«
    »Ihr werdet das gekränkte Opfer spielen und die Aurënfaie bei ihrer Ehre packen. Weiß Phoria, dass Klia und Torsin in Sarikali von einem Unbekannten vergiftet

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