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Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond

Titel: Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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sie.
    »Kennt Ihr uns denn nicht, Rittmeisterin?«, fragte Alec, während er und Seregil ihre Kapuzen zurückschlugen.
    »Bei der Flamme!« Sie wich zurück und starrte die beiden Männern aus großen Augen an. »Was habt ihr hier zu suchen?«
    »Das werde ich dir später erklären«, antwortete Seregil. »Hat Nyal dich wiedergefunden?«
    »Wieder?« Ihr Lächeln erstarb, und Alec wusste sofort, dass etwas nicht in Ordnung war. »Dann seid ihr ihm begegnet?«
    »Begegnet? Er hat uns das Leben gerettet!«, rief Alec aus.
    »Er hat mir erzählt … oh, verdammt.« Sie ließ sich auf die Kante von Theros Bett sinken und bedeckte die Augen mit der Hand. »Er hat behauptet, er wolle uns helfen und dass er euch hätte gehen lassen, aber da war Blut an seiner Kleidung.«
    »Hast du nicht gemerkt, dass ich humpele?«, fragte Alec. »Mich hat ein Pfeil ins Bein getroffen. Wo ist er? Du hast ihm doch nichts getan, oder?«
    »Nein«, sagte sie, doch es klang beinahe wie ein Stöhnen. »Er hat mich gestern zurückgebracht. Aber … ich habe immer noch geglaubt, er hätte uns verraten. Sogar nachdem er mich vor den Akhendi gerettet hat …«
    Seregils Augen verengten sich gefährlich. »Du hattest ebenfalls einen Zusammenstoß mit den Akhendi?«
    Beka nickte. »Unter anderem. Die Männer, denen Nyal mich anvertraut hat, wurden noch am selben Tag von Banditen überfallen. Ich konnte entkommen und bin in den Wald geflüchtet. Später bin ich auf der Straße bewaffneten Akhendi begegnet, die mich angegriffen haben. Nyal hat mir geholfen zu fliehen.«
    »Die Akhendi haben dich direkt angegriffen?«, hakte Seregil nach.
    Beka nickte. »Rhaish í Arlisandin ist furchtbar aufgebracht.«
    »Ist er das?«, murmelte Seregil. »Wo ist Nyal jetzt? Ich muss mit ihm reden.«
    »Bei den Ra’basi, nehme ich an. Ich habe ihm gesagt, er solle mich in Ruhe lassen. Er weiß etwas, Seregil. Das habe ich in seinen Augen gesehen, als ich ihn nach den Akhendi gefragt habe, die mich angegriffen haben.«
    Unbeholfen zog Seregil sie in seinen gesunden Arm und drückte sie für einen Augenblick an sich. »Das bringen wir bald wieder in Ordnung«, versprach er.
    »Ich bin einfach nur froh, dich gesund und munter wiederzuhaben.«
    Beka zuckte die Achseln. »Was hast du denn erwartet?«
    »Hat Klia etwas darüber gesagt, wer sie angegriffen hat?«, fragte Alec.
    »Sie kann immer noch nicht sprechen, aber sie ist inzwischen wieder mehr sie selbst als zuvor. Allerdings weigert sie sich immer noch, Vergeltung zu suchen und die Haman oder wen auch immer anzuklagen.«
    Seregil seufzte. »Vielleicht ist das auch gut so. Ich glaube, wir haben unsere Giftmischer endlich enttarnt. Nun kommt, ich will mit Klia sprechen, bevor die anderen sie gänzlich ermüdet haben.«
     
    Korathan saß am Bett seiner Schwester. Ihm gegenüber beugte sich Mydri über Klias infizierte Hand und wechselte den Verband.
    »Du bist früher zurück, als ich erwartet habe, Haba!«, rief Mydri bei Seregils Anblick. »Soll ich mich darüber freuen?« .
    »Es war meine eigene Entscheidung«, antwortete Seregil, während er sich dem Bett näherte.
    Klia begrüßte ihn mit einem kläglichen Lächeln. Sie lag in einem Wust aus Kissen, gekleidet in ein weites blaues Gewand. Ihr Gesicht war immer noch totenblass, die Haut fahl, doch ihre Augen leuchteten hellwach.
    Als Mydri aber die letzte Lage des Verbands entfernt hatte, wollte sich Seregil der Magen umdrehen.
    »Der Schöpfer sei gnädig«, flüsterte Alec voller Schrecken.
    Klias Zeige- und Mittelfinger waren fort. Mydri hatte Fleisch und Knochen mit einem Schnitt entfernt, der sich von der Wurzel des Ringfingers bis zum Daumenansatz zog. Die Wunde hatte sie mit festem schwarzen Seidengarn vernäht, und wenn auch das Fleisch noch immer gerötet und geschwollen war, schien sie doch sauber zu verheilen. Die Hand selbst, einst stark und schmal zugleich, erinnerte nun an gespreizte Vogelklauen.
    »Diese weißen Flecken haben sich ausgebreitet und Wundbrand verursacht, genau wie Nyal vorhergesagt hat«, erklärte Mydri und trug eine Heilsalbe auf die Wunde auf. »Der Wundbrand hätte sie umbringen können. Ein Glück, dass wir nur einmal amputieren mussten, aber ich befürchte, sie wird keinen Bogen mehr spannen können.«
    Seregil blickte auf und sah, dass Klia ihn mit einer Miene stiller Resignation beobachtete.
    »Um ein Schwert zu führen, braucht Ihr nur eine Hand«, sagte Seregil und wurde mit einem kurzen Blinzeln belohnt.
    »Ich habe ihr ein

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